Gebetsinitiative
Beten Sie mit uns (von zu Hause aus)...
Herzliche Einladung, mit uns zu beten, wenn Sie krankheits- oder altersbedingt nicht mehr unsere Gottesdienste besuchen können: i.d.R. samstags um 18.30 Uhr (zum Gebetsläuten). Sie brauchen dazu nur ein Gesangbuch und die unten stehenden Impulse.
Abfolge (z.B.): GL 627/1 - Schriftvers und Impuls - GL 631/4 - Gebet(slied) - GL 632/2 - GL 632/4.
Lesen Sie bitte unten weiter...
Ein Link zu Ausmalbildern für Kinder findet sich unter den Impulsen.
15. Sonntag im Jahreskreis – C (12./13.07.): „Nächsten“ begegnen
Aus dem Evangelium (Lk 10,36f.): „´Wer von diesen dreien hat sich als der Nächste dessen erwiesen, der von den Räubern überfallen wurde?´ ´Der, der barmherzig an ihm gehandelt hat.´ ´Dann geh´ und handle genauso!´“
Impuls: Am ersten Juli-Wochenende haben auch in Hessen wieder die Sommerferien begonnen. Vielen von uns bietet sich dann vielleicht wieder Gelegenheit, andere Länder und Kulturen kennenzulernen, anderen Menschen zu begegnen. Vieles mag uns dabei dann möglicherweise fremdartig vorkommen… Würden wir „wildfremde“ Menschen an anderen Orten bzw. in anderen Ländern als unsere „Nächsten“ bezeichnen? --- Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lk 10,25-37) macht uns an diesem Sonntag deutlich, dass unsere „Nächsten“ diejenigen sind, die uns (wo auch immer) begegnen und unsere Hilfe brauchen. --- Motivation für solch uneigennütziges Handeln aus Liebe kann ein Gedanke aus Kol 1,15-20 sein: Jesus Christus nimmt in der Welt eine universale und zentrale Stellung ein; durch ihn und auf ihn hin ist alles geschaffen, in ihm hat alles Bestand; er ist das Haupt des Leibes, der die Kirche ist; sein Tod am Kreuz für uns ist der Weg, über den alles im Himmel und auf der Erde Anteil erhält an der göttlichen Lebensgemeinschaft und damit Versöhnung und Friede erlangt. Der Glaube, durch Christus im Heiligen Geist wieder ganz nahe bei Gott zu sein, kann uns von der Angst um uns selbst befreien und lässt uns selbstlos handeln; er eröffnet uns v.a. aber auch den Blick darauf, dass wir in dem Nächsten, dem wir unsere helfende Hand reichen, Jesus Christus selbst begegnen: Denn weil dieser alles und in allen ist (vgl. Kol 3,11), ist Nächstenliebe zugleich Christusliebe! --- Gott wohnt mit seiner ganzen Fülle in Jesus Christus (vgl. Kol 1,19). Darum ist Nächstenliebe aber nicht nur Christus- sondern zugleich auch Gottesliebe. Wer sich dem hilfsbedürftigen „Nächsten“ (und damit Jesus Christus selbst) in Liebe zuwendet, zeigt wahre Gottesliebe und die Bereitschaft, auf Gottes Wort zu hören, wie es bereits Mose dem Volk Israel aufgetragen hat (vgl. Dtn 30,10-14). Hier wird deutlich: Das Wort Gottes schwebt nicht irgendwo in unerreichbaren Sphären, und die Ausrede, es könne aus Unkenntnis nicht befolgt werden, gilt nicht: Es ist ganz nahe bei uns, in unserem Mund, in unserem Herzen (vgl. Dtn 30,14), denn es begegnet uns immer wieder ganz konkret: nämlich in unseren hilfsbedürftigen Nächsten, die uns (quasi intuitiv) immer wieder neu an es erinnern. --- Im Gottesdienst begegnen wir auf ganz unterschiedliche Weise Jesus Christus: in seinem Wort, das uns heilen und unsere seelischen Wunden verbinden, und im Brot des Lebens, das unseren Hunger nach einem erfüllten Leben stillen möchte. So wird Jesus, dessen „Nächste“ wir sind, auch für uns zum guten Samariter. Beten wir daher darum, dass wir nach seinem Beispiel die Kraft und den Mut finden, denen gute Samariter(innen) zu sein, die uns und unsere Liebe brauchen. ►
Gebet (GL 440, 2+4): „Hilf, Herr, meiner Tage, / dass ich nicht zur Plage, / dass ich nicht zur Plage / meinem Nächsten bin. – Hilf, Herr, meiner Seele, / dass ich dort nicht fehle, / dass ich dort nicht fehle, / wo ich nötig bin.“ Amen.
16. Sonntag im Jahreskreis – C (19./20.07.): Nur eines ist notwendig
Aus dem Evangelium (Lk 10,41f.): „Marta, Marta, Du machst Dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria [die sich mir zu Füßen gesetzt und auf meine Worte gehört hat] hat das Bessere gewählt.“
Impuls: Oft haben wir Menschen den Eindruck, als gehe es im Leben nur darum, wie eine Maschine zu funktionieren; und wenn wir nicht (mehr) funktionieren, bricht alles zusammen. Vieles nimmt uns im Alltag in Anspruch, vielen Erwartungen müssen wir genügen, manchmal wird es hektisch; mitunter wissen wir nicht, was wir zuerst machen sollen, wo uns der Kopf steht… Mit dieser Einstellung kann so manches andere, was ebenso wichtig ist, unter die Räder kommen; bereits das Evangelium des letzten Sonntags (Lk 10,25-37), wo berichtet wird, wie ein Priester und ein Levit so sehr durch ihre Pflichten in Beschlag genommen zu sein scheinen, dass sie keine Möglichkeit sehen, ihrem notleidenden Nächsten am Straßenrand helfend zu begegnen, kann auch das zeigen… Sicher: Arbeit und Mühe sind und bleiben wichtig – das menschliche Leben besteht nicht nur Müßiggang; doch wir Menschen brauchen auch Zeiten der Besinnung und der Erholung für Leib und Seele, sonst droht uns der Zusammenbruch! Gut, dass so manche von uns derzeit wieder Ferien und Urlaub genießen können! --- Wenn Gott heute zu uns als Gast käme, wie würden wir reagieren? Mit Geschäftigkeit? Abraham nimmt ihn in Gestalt dreier Männer, die unerwartet und unauffällig vor seinem Zelt auftauchen, gastfreundlich auf, denn er will ihn nicht vorbeiziehen lassen, ohne ihm Gutes zu tun (vgl. Gen 18,3ff.); als „Lohn“ für seine Gastfreundlichkeit verheißt Gott Abraham einen Sohn (vgl. Gen 18,10a). --- Ähnlich wie Abraham handelt auch Marta im heutigen Evangelium (vgl. Lk 10,38-42): Sie nimmt Jesus (und damit Gott selbst) freundlich auf, will sich als gute Gastgeberin zeigen, ist aber so sehr von ihren Gastgeberinnenpflichten in Beschlag genommen, dass sie nicht merkt, dass Jesus nicht zu seinen Freunden gekommen ist um zu empfangen als vielmehr zu geben. Es kommt ihm mehr darauf an, dass sein Wort vertrauensvoll gehört und in Taten umgesetzt wird (vgl. Lk 11,28), als dass man ihn unentwegt bewirtet. Das hat Martas Schwester Maria, die sich Jesus zuhörend zu Füßen setzt und über deren mangelnde Unterstützung sich Marta bitter beklagt, schnell begriffen. --- Gastfreundlichkeit, Arbeit, Fürsorge und Mühe bleiben wichtig; doch sie dürfen uns nicht abhalten von dem wirklich „Notwendigen“ und vom „Besseren“: vom Hören auf Gottes Wort. Denn dieses Hören führt uns in die Gemeinschaft mit Christus, der unter uns und die Hoffnung auf Herrlichkeit ist (vgl. Kol 1,27f.). Diese Christusgemeinschaft unentwegt zu verkündigen und ggf. auch für sie zu leiden, ist ein angemessener Dienst vor Gott (vgl. Kol 1,24-28), doch auch dieser darf sich nicht nur in Geschäftigkeit und Aktionismus erschöpfen, sondern braucht immer neu eine Rückbindung an Gott im fruchtbringenden Hören auf sein Wort. --- Der Gottesdienst bietet immer wieder neu die Chance, uns wieder auf das Wesentliche und Notwendige zu besinnen und zur Ruhe zu kommen; denn Gott kommt zu uns als Gast; hier dürfen wir uns (wie Maria – vgl. Lk 10,39) dem überlassen, der uns Freude, Frieden und v.a. bleibende Gemeinschaft mit ihm schenkt.
Gebet (GL 715, 2+3): „Du legst uns Deine Worte und Deine Taten vor. / Herr, öffne uns´re Herzen und unser Ohr. --- Herr, sammle die Gedanken und schick´ uns Deinen Geist, / der uns das Hören lehrt und Dir folgen heißt.“ Amen.
17. Sonntag im Jahreskreis – C (26./27.07.): Beten
Aus dem Evangelium (Lk 11,9): „Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet.“ ►
Impuls: Gottes Wort zu hören und danach zu handeln, ist das einzig Notwendige (vgl. den 16. Sonntag). Wo das (dauerhaft) nicht gelingt, kann das Gebet weiterhelfen. Doch auch mit dem Beten haben viele Menschen (auch wir?) ihre liebe Not: „Ich kann nicht beten!“ „Meine Gebete werden nicht erhört!“ „Das Beten bringt mir nichts!“… Solche oder ähnliche Klagen haben wir bestimmt selbst schon einmal gehört oder gar selbst ausgesprochen. --- Den Jüngern Jesu damals ging es wohl ähnlich, bitten sie ihn (vgl. Lk 10,38-42) doch darum, dass er ihnen das Beten lehrt. Jesus schenkt ihnen als „Grundform“ des Betens das „Vater unser“ und zeigt ihnen damit, dass Gott eben gerade nicht ein ferner Gott ist, den unsere Bitten und Anliegen nicht erreichen; im Heiligen Geist dürfen wir ihn als seine Kinder sogar „Papa“ nennen (vgl. Röm 8,15bc); ihm dürfen wir als Freund all unsere Sorgen, Ängste und Nöte anvertrauen... Zugegeben: Viele unserer Wünsche werden sich durch das Beten nicht oder anders als gedacht erfüllen; wer jedoch das Beten als „Wunscherfüllungsmechanismus“ versteht, hat in jedem Fall etwas missverstanden, wird schnell enttäuscht und bald frustriert aufgeben… Doch eines schenkt uns Gott auf jeden Fall und immer dann, wenn wir ihn darum bitten: den Heiligen Geist (vgl. Lk 11,13); dieser ist es, der uns hilft, uns in den göttlichen Willen „einzuschwingen“; er führt uns aus der Enge unserer persönlichen (und manchmal auch egoistischen) Wünsche und Hoffnungen in ungeahnte Weiten… --- Ein Vor-Bild für solches Beten ist Abraham, der mit Gott regelrecht verhandelt, um für die dem Untergang geweihten Städte Sodom und Gomorra um der Gerechten willen, die dort leben, Schonung zu erreichen (vgl. Gen 18, 20-32). Während seiner Verhandlungen mit Gott wird Abraham immer mehr bewusst, dass dieser Gott auch ein Freund des Lebens und ein Vater ist (vgl. Lk 11,8), der seine Kinder liebt und anders rechnet als wir: Schon wenige Gerechte würden genügen, um die Städte zu retten… Wenn es diese Gerechten doch bloß gegeben hätte! --- Letztlich wird es ein einziger Gerechter sein, der die vielen rettet: Jesus Christus, der Sohn Gottes, der für uns am Kreuz gestorben ist. Wer an ihn glaubt, ersteht durch die Taufe zu neuem Leben (vgl. Kol 2,12-14); durch ihn erhält er im Heiligen Geist Gemeinschaft mit Gott. Hier liegt letztlich auch der Grund, warum die Gebete des Glaubenden immer schon von Gott erhört sind: Weil er in Jesus Christus ist, hat er immer auch schon den Heiligen Geist empfangen. --- Bitten wir Jesus Christus, dass unser Beten in rechter Weise gelingen möge.
Gebet (GL 149,3): „O Du Glanz der Herrlichkeit, / Licht vom Licht, aus Gott geboren. / Mach´ uns allesamt bereit, / öffne Herzen, Mund und Ohren. / Unser Bitten, Fleh´n und Singen / lass´, Herr Jesu, wohl gelingen.“ Amen.
18. Sonntag im Jahreskreis – C (02./03.08.): Sinn des Lebens
Aus dem Evangelium (Lk 12,15): „Der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt.“
Impuls: Gelehrte Menschen zu allen Zeiten haben sich den Kopf darüber zerbrochen, was denn der Mensch und was der Sinn seines Lebens sei – eine Frage, die sich v.a. auch den Menschen unausweichlich stellt, die in eine Lebenskrise geraten: Wozu mühe und quäle ich mich eigentlich so? Es ist doch eh alles umsonst und vergeblich…! Der Prediger Kohelet (vgl. Koh 1,2; 2,21.23) kommt zur gleichen ernüchternden Erkenntnis: Alle menschlichen Bemühungen sind nichtig, sie sind (wie ein) „Windhauch“; denn der Besitz eines Menschen – angehäuft durch Wissen, Können und Erfolg und um den Preis von Sorge, Ärger und Ruhelosigkeit – kann jederzeit an jemanden fallen, der sich nicht angestrengt (und den Besitz auch gar nicht verdient) hat! Jesus warnt seinerseits aus dem gleichen Grund – erworbenen irdischen Besitz kann man jederzeit wieder verlieren – eindringlich vor jeglicher Habgier und vor dem „närrischen“ Versuch, dem eigenen Leben einzig durch Sammeln irdischer (vergänglicher!) „Schätze“ Sinn zu geben (vgl. Lk 12,13-21). --- Die Frage nach dem Sinn des Lebens kann nur von Gott her beantwortet werden: Er ist es, der uns den wahren Sinn und Reichtum unseres Lebens schenkt; nur von ihm wissen wir, was wir eigentlich sind: Gottes geliebte Kinder, die seine Liebe in der Welt ihrerseits erfahrbar machen können und sollen. Wer so handelt, sein Herz nicht an irdischen Reichtum hängt und sein Leben nicht durch Egoismus und Stolz beherrschen lässt, der ist vor Gott unendlich „reich“ und sammelt unentwegt Schätze im Himmel (vgl. Mt 6,20). --- Wer in Jesus Christus den erkennt, der alles und in allen ist (vgl. Kol 3,11), der findet den größten himmlischen Schatz. Nehmen wir uns in diesem Bewusstsein auch die Mahnung des Kolosserbriefs (vgl. Kol 3,1-5.9-11) zu Herzen, unseren Sinn vom „Irdischen“ (wie z.B. der Habsucht) auf das „Himmlische“ (nämlich die Einheit in Christus) zu lenken. Ein Weg dahin, dass diese Erkenntnis auch in unserem persönlichen Leben konkret wird, kann das Gebet – verstanden als Einschwingen in den Willen Gottes – sein (vgl. den 17. Sonntag).
Gebet (GL 381,4): „Behüt mich vor der stolzen Welt, / die allen Sinn dahingestellt, / von Dir mich abzuwenden. / Wenn sie nicht wird mein Meister sein, / so bleib´ ich durch die Gnade rein / in Deinen guten Händen.“ Amen.
19. Sonntag im Jahreskreis – C (09./10.08.): Fürchte Dich nicht!
Aus dem Evangelium (Lk 12,32): „Fürchte Dich nicht, Du kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu geben.“
Impuls: Dieses Trostwort Jesu scheint in unsere Zeit und Situation hineingesprochen: für diejenigen Christ/innen, die den Sinn ihres Lebens eben gerade nicht im Anhäufen irdischer Schätze sehen (vgl. den 18. Sonntag) und somit gegen den Strom schwimmen, und für die Gemeinden, die sich in unserer mehr und mehr säkularen Welt als machtlose Minderheit erfahren. Ihnen allen gilt unmissverständlich der Zuspruch, dass den Glaubenden die Zukunft, die himmlische Heimat, das „Reich Gottes“ gehört. --- Als Vor-Bild für die Zuverlässigkeit der Verheißungen Gottes und für ein dieser göttlichen Treue „angemessenes“ Verhalten seines Volkes erzählt Weish 18,6-9 vom Pesachfest des Volkes Israel kurz vor dessen Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei: In der Nacht, in der Gott alle Erstgeborenen der Ägypter erschlägt (vgl. Ex 11,4-7; 12,29), harrt es wachsam und in der zuversichtlichen Erwartung aus, dass „sein“ Gott durch das rettende Walten seiner Weisheit alle vorher gegebenen Zusagen einhält, die Feinde zugrunde richtet, die Gerechten aber bewahrt. … und Israel wird nicht enttäuscht; es darf und wird endgültig Ägypten verlassen… --- Auch wir sollen als Glaubende unsere wirkliche Situation in dieser Welt durch einen wachen Blick begreifen: Nicht ängstliche Sorge, sondern freudige Erwartung soll unser Leben bestimmen; wach sollen wir sein für die Aufgaben, die sich uns jetzt und hier konkret stellen, denn diese „Jetztzeit“ ist eine Zeit des Wartens – auf den Tag, an dem der Herr endgültig wiederkommt bzw. wir endgültig Anteil an jener göttlichen Lebensgemeinschaft erhalten, die uns Jesus Christus im Heiligen Geist schon im Hier und Heute durch seinen Tod und seine Auferstehung eröffnet hat. Wer daher mit wachem und bereitem Herzen den Tag erwartet, an dem sich in der Wiederkunft Christi alle göttlichen Verheißungen erfüllen und an dem auch wir in der himmlischen Heimat bzw. in Gottes Reich einen endgültigen Platz finden, der handelt im Sinne Jesu (vgl. Lk 12,35-58). Nach Hebr 11,1-2.8-19 hat schon Abraham ein solches Leben in furchtloser Erwartung gelebt und gilt daher mit Recht als „Urvater“ des Glaubens: Er zog als ruheloser Nomade in fremdes Land ohne zu wissen, wohin der Weg ihn führen wird. Die Stadt mit festen Grundmauern, die Gott selbst geplant und gebaut hat (vgl. Hebr 11,10), war ihm zwar verheißen, doch hat er sie in seinem irdischen Leben nie gesehen; die Tatsache, dass er jedoch trotzdem in seiner Suche nie nachließ, zeigt, dass es ihm letztlich nicht um eine neue irdische Heimat, sondern um ein Erreichen der himmlischen ging. --- Beten wir darum, dass die endgültige Gemeinschaft mit Gott unser wahrer Reichtum und unser wahres Lebensziel sei und dass wir so furchtlos unseren Lebensweg gehen.
Gebet (GL 435,3+4): „Lehr´ mich in der Erdenzeit / als ein Fremdling leben, / nach des Himmels Herrlichkeit / herzlich heimzustreben. / Und mein Zelt in der Welt / mag ich leicht verlassen, / Dich, Herr, zu umfassen. --- Gib auch, dass ich wachend sei, / Herr, an Deinem Tage / und das Licht der Gnaden treu / durch mein Leben trage, / dass ich dann fröhlich kann / Dir am End´ der Zeiten, / Herr, entgegenschreiten.“ Amen.
Unsere Pfarrei feiert an diesem Wochenende an der Marienkapelle das Hochfest Mariä Himmelfahrt vor. „Wie die Mutter Jesu, im Himmel schon mit Leib und Seele verherrlicht, Bild und Anfang der in der kommenden Weltzeit zu vollendenden Kirche ist, so leuchtet sie auch hier auf Erden in der Zwischenzeit, bis der Tag des Herrn gekommen ist, als Zeichen der sicheren Hoffnung und des Trostes dem wandernden Gottesvolk voran.“ (vgl. LG Nr. 68). Der Mutter Jesu wurde also als erster der Glaubenden in ihrer Himmelfahrt das verheißene Reich schon endgültig zuteil. Wie sie werden auch alle, die an Jesus Christus glauben, das Reich erben.
20. Sonntag im Jahreskreis – C (16./17.08.): Frieden und Spaltung
Aus dem Evangelium (Lk 12,49.51): „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. […] Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, nicht Frieden, sondern Spaltung.“
Impuls: Überall auf unserer Erde wüten Kriege mit ungewissem Ausgang (Russland óUkraine, Israel ó Iran…); die tieferen Wurzeln des Unfriedens sind Ungerechtigkeit, Egoismus, Missachtung der Menschenwürde, die Bedrohung der Freiheit uva. Dörfer, Städte, ganze Landstriche fallen in Schutt und Asche, Menschen verlieren ihre Existenz, vielleicht sogar ihr Leben... Und auch wenn den Glaubenden einst endgültig das Reich Gottes (das Reich der Liebe und des Friedens) verheißen ist (vgl. den 19. Sonntag), so sehnen auch sie sich doch nach einem friedlichen und erfüllten Leben nicht erst im Jenseits sondern bereits im Diesseits! Wieso fängt da jetzt auch noch Jesus mit Unfrieden und Spaltung an? --- Wer die Wahrheit sagt und vielleicht entschieden (in Zeiten drohenden oder bereits wütenden Krieges) für Frieden eintritt, der macht nicht selten die Erfahrung, dass er polarisiert und selbst Zwietracht sät, dass man ihm vorwirft, im eigenen Haus zu zündeln, und dass er vielleicht sogar sein Leben riskiert – eine Erfahrung, die auch die Propheten des Alten Bundes schon gemacht haben. Jeremia z.B. muss der Stadt Jerusalem den unausweichlichen Untergang prophezeien, wo nationalistische Kreise noch auf Rettung hoffen; darum bezichtigt man ihn, mit seinen zersetzenden Worten die Kampfmoral der noch verbliebenen Soldaten zu untergraben und statt Heil Unheil für das Volk zu wollen; er wird daher durch königliche Beamte in einer Zisterne „entsorgt“, schließlich aber doch gerettet (vgl. Jer 38,4-6.8-10); sein Versinken im Zisternenschlamm und seine Rettung durch den Kuschiter Ebed-Melech („Königsdiener“; der Name zeigt schon, dass die Rettung Jeremias letztlich auf Gottes wunderbares Wirken zurückzuführen ist; vgl. Ps 40,2-3) sind Vorausbilder des Todes und der Auferstehung Jesu. --- Auch dieser Jesus will keine faulen Kompromisse und keinen faulen Frieden. Er weiß, dass er mit seiner Botschaft vom nahen Reich Gottes auch aneckt und so manche Lunte zündet (vgl. Lk 12,49-53). In dem Wissen, dass der Heilige Geist das Feuer ist, in dem alles geprüft, geläutert und vollendet wird, geht er trotz vielfältiger Anfeindung konsequent den Weg ans Kreuz und gibt sein Leben, um allen, die glauben, wahren Frieden zu schenken; denn durch seinen Tod und seine Auferstehung hat er uns eine unzerstörbare Gemeinschaft mit Gott eröffnet, die uns von allen Ängsten (auch der um uns selbst) befreien und jegliches egoistisches Handeln "wegbrennt". So kann aus diesem Frieden mit Gott ein gerechter Friede für die Welt wachsen, in dem aller Egoismus als wesentliche Ursache von Unfrieden überwunden werden kann. --- Um diesen Frieden zu erreichen, müssen diejenigen, die Jesus nachfolgen, manchmal ein deutliches Wort sagen, auch wenn sie damit auf Widerstand oder Unverständnis stoßen oder selbst Spaltung provozieren. Darum spricht der Hebräerbrief (vgl. Hebr 12,1-4) von einem Wettkampf, vom Kampf gegen die Sünde und vom Widerstand bis aufs Blut, die diejenigen auf sich nehmen müssen, die Jesus nachfolgen. Jesu Jünger müssen ihren Glauben immerzu bewähren – nicht nur gegen äußere Not wie z.B. Anfeindung oder Gleichgültigkeit, sondern auch gegen die innere wie die alltäglichen Probleme und Sorgen, die Trägheit uvm. Jesus Christus stärkt uns für diesen Dienst durch sein Vorbild und gib uns Kraft, uns unerschütterlich für den wahren Frieden in der Welt einzusetzen, der einzig aus der Lebensgemeinschaft mit Gott erwächst.
Gebet (GL 792,4): „Gib uns´rer Welt den Frieden, / lass´ uns zusammensteh´n / und Tag für Tag entschieden / des Friedens Wege geh´n. / Heiliger, dreiein´ger Gott, / Licht im Leben, Heil im Tod, / Dir sei Lob allezeit, / Preis und Dank in Ewigkeit.“ Amen.
An diesem Wochenende wird Kirchweih (Kerb) in Pfaffenwiesbach gefeiert, die Weihe des Ortes, an dem der „wahre Friede“ in der Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott gerade im Gottesdienst erfahren werden soll/kann. Dies sollte z.B. allen, die Gottesdienste in „ihrer“ Kirche vorbereiten und durchführen, allen, die Gottesdienste (regelmäßig) mitfeiern und auch allen, die Gottesdienste (regelmäßig) eher meiden, eine Mahnung sein.
21. Sonntag im Jahreskreis – C (23./24.08.): Wer wird gerettet?
Aus dem Evangelium (Lk 13,24.29): „Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen, denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen. […] Man wird von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen.“
Impuls: Werden wir gerettet? Wer erhält einen Zugang zum Reich Gottes? Ist es für die, die Jesus Christus nachfolgen und unermüdlich versuchen, Gottes Frieden auf die Erde zu bringen (vgl. den 20. Sonntag) selbstverständlich, dass sie einen festen Platz an Gottes Tisch finden? Oder grundsätzlicher: Bewegen uns diese Fragen überhaupt noch – uns, die wir in einer diesseits- und erlebnisorientierten Welt leben…? Spielt es für uns noch eine Rolle, wo wir nach dem Tod „landen“ – Hauptsache, man kostet dieses Leben voll aus und genießt es, solange es nur geht? Oder ist es nicht eher so, dass es für Christen letztlich auf beides ankommt: auf Diesseits- und Jenseitsorientierung? --- Ein Schüler des Propheten Jesaja schaut eine Völkerwallfahrt (vgl. Jes 66,18-21): Gott beruft die Völker aller Sprachen (auch die entferntesten), damit sie nach Jerusalem kommen und auf dem heiligen Berg in Jerusalem Gottes Herrlichkeit schauen; doch nicht alle aus diesem Völkergemisch werden schließlich als Opfergabe für den Herrn herbeigeholt und somit gerettet… --- Das Bestreben der Menschen, die Zukunft zu planen und sich möglichst nach allen Seiten abzusichern, stößt in Glaubensdingen an Grenzen. Glauben ist eben kein statisches Besitzen, sondern ständiges Bemühen um eine lebendige Beziehung zu Gott und zu den Mitmenschen. Das ist nicht leicht und überfordert manchmal. Vielleicht auch deshalb wird Jesus im heutigen Evangelium durch seine Jünger ängstlich gefragt, ob es nur wenige sind, die gerettet werden (vgl. Lk 13,22-30; 23!). Er antwortet auf diese Frage mit dem Bild der engen Tür, die zur rettenden Gottesgemeinschaft führt und zur Tischgemeinschaft im Reiche Gottes, zu der Menschen aus allen Himmelsrichtungen strömen (vgl. Lk 13,24.29); dagegen ist das Tor, das ins Verderben führt, breit und weit (vgl. Mt 7,14). Da also zwar viele zum „Himmel“ berufen, aber nur wenige erwählt sind (vgl. Mt 22,14; vgl. Jes 66,21!), ist es nicht egal, wie man im Diesseits lebt; es gibt auch keinen Anspruch auf das Jenseits, keine Platzvorbestellung, keinen Automatismus. Daher bleibt die Teilhabe an der rettenden Gottesgemeinschaft für alle Menschen zugleich Gabe Gottes und das Bemühen um sie lebenslange Aufgabe. --- Doch Gott will, dass alle Menschen gerettet werden (vgl. 1 Tim 2,4), weshalb Rückschläge im Leben auch „Erziehungsmaßnahmen“ Gottes darstellen können, die wieder auf den rettenden Weg zurückführen wollen (vgl. Hebr 12,5-7.11-13); da diese auf Heilung, Frieden und Leben abzielen, sollen sie daher nicht als Ent- sondern als Ermutigung verstanden werden, auf dem Weg, der zum Leben führt, weiterzugehen (vgl. Hebr. 12,12f.). ►
Gebet (GL 216,3): „O Herr verleih´, dass Lieb´ und Treu´ / in Dir uns all´ verbinden, / dass Hand und Mund zu jeder Stund´ / Dein Freundlichkeit verkünden, / bis nach der Zeit den Platz bereit´t / an Deinem Tisch wir finden.“ Amen.
22. Sonntag im Jahreskreis – C (30./31.08.): Gemeinschaft durch Demut
Aus dem Evangelium (Lk 14,13.14): „Wenn Du ein Essen gibst, dann lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein. Du wirst selig sein, denn sie können es Dir nicht vergelten.“
Impuls: Am Vorabend des Tages des Herrn haben wir uns (in der Kirche oder auch von zu Hause aus) als Gemeinschaft zum Gottesdienst versammelt. Dabei kommt Jesus Christus selbst in unsere Mitte. Mit ihm zusammen treten wir vor Gott, unseren Vater – gemeinsam mit allen Engeln und Heiligen und den bereits Verstorbenen aller Zeiten, die schon in der Vollendung leben. Zudem sind wir mit allen verbunden, die sich am Sonntag wieder auf der ganzen Welt um den Tisch des Herrn versammeln. Ist es nicht ein großes Glück, in dieser großen Gemeinschaft, in der alle Platz haben, einen Platz einnehmen zu können, auch wenn es nur der unterste sein sollte? --- Egoismus, Hoch-, Übermut und Stolz wirken gemeinschaftszerstörend. Daher mahnt schon der Weisheitslehrer Jesus Sirach zur Bescheidenheit; je höher jemand in dieser Welt aufsteigt, desto mehr soll er sich bescheiden, um bei Gott Gnade zu finden; für die Wunden des Übermütigen gibt es keine Heilung, denn schon an der Wurzel ist er verdorben (vgl. Sir 3,17-18.20.28-29). --- Auch der „Weisheitslehrer“ Jesus betont, dass Selbsterhöhung zur Erniedrigung und Selbsterniedrigung aufgrund der Gerechtigkeit Gottes zur Erhöhung führt (vgl. Lk 14,7-14); am Beispiel des Gastmahls und der einzuladenden Gäste (ausnahmslos Menschen, die die Einladung nicht angemessen erwidern, nicht „vergelten“ können) zeigt er, dass Barmherzigkeit, Demut und Bescheidenheit „gerecht“ sind und zur Seligkeit führen. --- Im Umkehrschluss bedeutet das allerdings auch, dass Stolz und Übermut eine endgültige Rettung verhindern und einen Zugang zur Tischgemeinschaft im Reich Gottes (vgl. den 21. Sonntag im Jahreskreis) blockieren. Ein Anhänger der paulinischen Schule (vgl. Hebr 12,18-19.22-24a) erinnert deshalb daran, dass die Glaubenden schon jetzt Anteil haben an der Gemeinschaft mit Gott („Berg Zion“, „Stadt des lebendigen Gottes“), die ihnen durch den Mittler des neuen Bundes (Jesus Christus) im Heiligen Geist geschenkt ist, dass aber deren endgültige Vollendung im Reich Gottes noch aussteht; dadurch, dass wir alle einmal vor den Richterstuhl Gottes treten müssen und es bereits Gerechte gibt, die schon bei Gott vollendet sind (vgl. Hebr 12,23), erwächst für uns die Lebensaufgabe, uns immer mehr um Güte, Demut und Bescheidenheit zu mühen. --- Grüßen wir in Freude und Dankbarkeit nun unseren Gastgeber, der uns zum Gottesdienst in sein Haus eingeladen hat, und bitten ihn um ein Leben, das wahrhaft „gerecht“ und „selig“ macht.
Gebet (GL 381,5): „Behüt´ mich vor der stolzen Welt, / die allen Sinn dahin gestellt, / von Dir mich abzuwenden. / Wenn sie nicht wird mein Meister sein, / so bleib´ ich durch die Gnade rein / in Deinen guten Händen.“ Amen.
23. Sonntag im Jahreskreis – C (06./07.09.): Weise leben und nachfolgen…
Aus dem Evangelium (Lk 14,27.33): „Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. […] Keiner von euch [kann] mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.“
Impuls: Wir leben in einer pluralistischen Welt, in der immer mehr alles „gleich gültig“ (und damit oft auch „gleichgültig“!) ist – auch die Art und Weise, wie man lebt. Dabei spielt auch die Selbstbestimmung eine wichtige Rolle; Mahnreden, Umkehrpredigten und moralisierend erhobene Zeigefinger sind verpönt. Solange man damit auf der "Glückswelle" surft und das „Lebensprojekt“ (so wie geplant) zu gelingen scheint, ist das kein Problem… --- Doch wehe, wenn nicht! Denn äußere und innere Krisensituationen können unsere selbstgebastelten Lebensprojekte und –planungen gehörig ins Wanken bringen. Sie führen uns das schmerzlich vor Augen, was wir sehr häufig eben gerade nicht hören möchten: Dass wir eben genau nicht perfekte „Lebensmanager/innen“ sind und dass wir eben gerade nicht alles in der Hand haben. Krisen zeigen, dass die Berechnungen der Sterblichen unsicher und ihre Gedanken hinfällig sind (vgl. Weish 9,14); eine Rettung aus dieser permanenten Unsicherheit kommt einzig und allein durch den Heiligen Geist, der Einsicht in den göttlichen Plan gewährt und die Menschen weise handeln und leben lässt (vgl. Weish 9,17-19). Wer Stolz und Übermut ablegt (vgl. den 22. Sonntag) und immer wieder nach Gottes Lebensplan für sich selbst fragt, für den ist es höchst unwahrscheinlich, dass er in eine grundsätzliche Identitätskrise gerät… --- Als Menschen, deren Leben immer von Unsicherheit und Hinfälligkeit bedroht ist, haben wir uns heute wieder in Jesu Namen zum Gottesdienst versammelt. Wir folgen so dem Ruf Jesu Christi in seine Nachfolge, der an uns erging. Wir haben uns entschieden, sein Wort zu hören und sein Mahl miteinander zu feiern. Im Hören auf sein Wort erfahren wir etwas über Gottes Plan für ein Leben in untrüglicher Sicherheit; in der gemeinsamen Feier des Mahles haben alle Glaubenden bereits jetzt Anteil an jener unzerstörbaren Gemeinschaft mit Gott durch Jesus Christus im Heiligen Geist und damit die einzig sichere Grundlage für ein (erfülltes) Leben. So zu leben und sich damit sozusagen auf den Weg Jesu Christi zu begeben und ihm nachzufolgen, stellt uns die Bibel heute als „weise Lebensplanung“ vor; eine solche hat jedoch auch ganz konkrete Konsequenzen für unseren Alltag, den wir ja letztlich als Nachfolgende Jesu Christi so gestalten sollen, wie Jesus Christus es vorgelebt hat. Nur dann, wenn Jesus Christus und seine Lebensweise die grundsätzliche Richtung vorgibt (und eben nicht familiäre Zwänge, Reichtum oder genussorientierte Lebenseinstellungen!), leben wir unser Leben wirklich weise. Das will uns Jesus heute sagen mit seinem Aufruf, unser Kreuz auf uns zu nehmen, ihm nachzufolgen und auf den ganzen Besitz zu verzichten (vgl. Lk 14,25-27.33); nur wer Jesus Christus wirklich nachfolgt, hat sich beim Turmbau eben nicht verrechnet (vgl. Lk 14,28-30) und der hat auch bei drohender Niederlage rechtzeitig über einen Waffenstillstand verhandelt (vgl. Lk 14,31-32). --- Jetzt in dieser Stunde erfahren wir Gemeinschaft mit Jesus Christus und untereinander; und wir werden durch sein Wort und das Brot, das Leben schenkt, ermutigt und gestärkt, den Weg der Nachfolge zu gehen und den Alltag unseres Lebens aus dem Glauben heraus neu zu gestalten. Das kann auch bedeuten, dass bisher geltende und gängige Denkmuster überdacht und ggf. mit Weisheit korrigiert werden müssen. Aus diesem Grund empfiehlt z.B. Paulus seinem Bruder (im Herrn) Philemon, den Sklaven Onésimus nicht mehr als Sklaven, sondern als geliebten Bruder (im Herrn) zu behandeln (vgl. Phlm 9b-10.12-17;16!) – in dem Bewusstsein, dass es in der Nachfolge Jesu Christi nicht mehr die Unterscheidung zwischen Sklaven und Freien gibt, sondern dass alle „einer“ in Christus Jesus sind (vgl. z.B. Gal 3,28). --- Beten wir darum, dass wir durch den Heiligen Geist den Plan Gottes für unser Leben erkennen, Jesus wirklich nachfolgen und so ein weises Leben führen.
Gebet (GL 275,1+4): „Selig, wem Christus auf dem Weg begegnet, / um ihn zu rufen, alles zu verlassen, / sein Kreuz zu tragen und in der Kirche / für ihn zu wirken. – Vater im Himmel, heilig ist Dein Name, / Dein Reich wird kommen, das Dein Sohn verheißen. / Hilf uns, im Geiste ihm den Weg bereiten / als Deine Boten.“ Amen.
Anregungen zu diesen Impulsen wurden i.d.R. entnommen aus: Andreas Gottschalk, Fürbitten in der Gemeinde für die Sonn- und Feiertage. Lesejahr C (Freiburg im Breisgau 2009).
Ausmalbilder zu den Sonntagsevangelien (für Kinder) sind zu finden unter: www.erzbistum-koeln.de/seelsorge_und_glaube/ehe_und_familie/familie_und_kinder/glauben_leben/familienliturgie/ausmalbilder_und_textseiten/
© Elmar Feitenhansl (OA St. Georg PW/FT, 25.06.2025)