Gebetsinitiative
Beten Sie mit uns (von zu Hause aus)...
... wenn Sie krankheits- oder altersbedingt nicht mehr unsere Gottesdienste besuchen können: i.d.R. samstags um 18.30 Uhr (zum Gebetsläuten). Sie brauchen dazu nur ein Gesangbuch und die unten stehenden Impulse.
Abfolge (z.B.): GL 627/1 - Schriftvers und Impuls - GL 631/4 - Gebet(slied) - GL 632/2 - GL 632/4.
Lesen Sie bitte unten weiter...
Ein Link zu Ausmalbildern für Kinder findet sich unter den Impulsen.
LICHTBLICKE - Gebetsimpulse im Dezember 2025 und Januar 2026
Zweiter Advent - A (06.12./07.12.): Gott kommt (an)
Aus dem Evangelium (Mt 3,2-3): „Johannes der Täufer spricht: ´Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. […] Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!“
Impuls: Heute wird am Adventskranz die zweite Kerze entzündet; der Advent wird „heller“ und tritt immer mehr aus der Sphäre der Dunkelheit ins Licht. Vielleicht stellen sich nun auch bei uns verstärkt Erwartungen und Sehnsüchte ein… – denn gerade in von Krankheit, Leiden, Krieg(sgefahr) und (wirtschaftlicher) Not gebeutelten Zeiten sehnen sich viele Menschen nach innerem und äußerem Frieden, sind auf der Suche nach Harmonie und Geborgenheit. Haben Sie, haben wir auch Sehnsucht nach Gott oder ist diese unter der Geschäftigkeit oder den Sorgen dieser Tage und Wochen vor Weihnachten verschüttet? Richten wir noch einen hoffnungsfrohen Blick in die Zukunft und erwarten wir noch wachsam unseren Herrn Jesus Christus (vgl. dazu den Ersten Advent)? Kann Gott noch bei uns „ankommen“? Wenn wir z.B. auf die immer weniger werdenden Besucher:innen in unseren Gottesdiensten schauen, könnte man fast versucht sein, das zu verneinen… --- Die Liturgie des Zweiten Advents mit ihren Schrifttexten möchte unsere Sehnsucht nach einem Gott, der uns aus allem Unheil herausholt, neu entfachen. Auch in unsere Sehnsucht nach Heil(ung) hinein verheißt der Prophet Jesaja einen (an)kommenden göttlichen Retter: Dieser geht aus der Wurzel Isais (gemeint ist damit Jesse, der Vater von König David) hervor und empfängt die Fülle der Geistesgaben; er setzt Gerechtigkeit durch für die Hilflosen und Armen, bestraft die Gewalttätigen und Schuldigen; er sorgt für wahren Frieden auf dem heiligen Berg und im ganzen Land; er ist ein Zeichen für die Nationen; seinen prächtigen Wohnsitz suchen die Völker auf (vgl. Jes 11, 1-10 und auch Ps 72, 2.7.12.13.17). --- Johannes der Täufer kündigt in seiner Umkehrpredigt am Jordan ein solches (An-)Kommen Gottes in unserer Welt an; er verkündet das nahe Reich Gottes und sieht im adventlichen Kommen Jesu Christi, des göttlichen Richters, der mit Heiligem Geist und Feuer tauft und mit der Schaufel die Spreu vom Weizen trennt, die Erfüllung der Verheißung Jesajas. Doch Gott möchte in Jesus Christus bei jedem einzelnen von uns ankommen; er will uns allen durch den (an)kommenden Retter eine „Lebensgemeinschaft“ mit ihm schenken, die selbst über den Tod hinaus besteht („Heil“); er will uns allen so eine Geborgenheit in sich schenken, die uns hilft, durch alle Leiderfahrungen unserer Zeit hindurchzukommen. Er kann das jedoch nur dann, wenn wir Gott auch bei uns ankommen lassen, wenn wir (sozusagen im „Gegenzug“) Früchte hervorbringen, die unsere Umkehr zeigen, wenn wir ihm (in uns) den Weg bereiten und die Straßen ebnen, wenn wir uns ihm neu zuwenden und uns so als Weizen und nicht als Spreu erweisen (vgl. Mt 3, 1-12). --- Einen möglichen Weg dazu, der gleichzeitig auch zur Befriedung unserer Welt beiträgt, zeigt uns heute der Apostel Paulus: „Umkehren“ im Sinne Gottes heißt nach ihm nämlich, Gott dadurch die Ehre zu erweisen, dass man einander annimmt – trotz der Unterschiede und Gegensätze, die unter uns Menschen bestehen mögen (vgl. Röm 15, 4-9.7!). --- Beten wir um die Gnade der Umkehr, damit alle Menschen durch uns jenes Heil sehen und erfahren, das von Gott kommt:
Gebet (GL 748, 2+3): „Bereitet doch beizeiten / den Weg, dem großen Gast / und rüstet euch mit Freuden, / lasst alles, was er hasst. / Macht eben jeden Pfad, / die Täler all´ erhöhet, / macht niedrig, was hochstehet, / was krumm ist, macht gerad´. – Ach, mache Du mich Armen / zu dieser heil´gen Zeit / aus Güte und Erbarmen, / Herr Jesu, selbst bereit. / Zieh´ in mein Herz hinein / vom Stall und von der Krippen, / so werden Herz und Lippen / Dir allzeit dankbar sein.“ Amen.
Am 06.12. ist auch der Gedenktag des Heiligen Nikolaus. Auch er hat durch sein vielfältiges heilendes bzw. heilbringendes Wirken an den Menschen, das sich in den vielen, um ihn rankenden Legenden (vgl. dazu z.B. nikolaus-von-myra.de/de/legenden/) widerspiegelt, gezeigt, dass Gottes Reich den Menschen nahe ist, dass Gott bei uns ankommen und uns Gutes tun möchte… Nehmen wir doch den Heiligen als Mahner und „Wegweiser“ für uns in diesen adventlichen Zeiten an…
Dritter Advent - A (13.12./14.12.): Freudige Erwartung
Aus dem Evangelium (Mt 11,3-6): „[Johannesjünger:] ´Bist du der, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?´ […] [Jesus]: ´Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht: Blinde sehen wieder und Lahme gehen; Aussätzige werden rein und Taube hören; Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium verkündet.“
Impuls: Sehr viel Zeit unseres Lebens verbringen wir mit Warten. Wir warten an der Haltestelle, im Wartezimmer eines Arztes oder einer Behörde, am Kopierer, auf den nächsten Urlaub oder die nächsten Ferien… Ist unser Leben aber noch ein Warten auf Gott, der bei uns ankommen will (vgl. den Zweiten Advent)? Richten wir unser Leben noch nach dem aus, der allein uns und unser Leben heil machen kann…? --- Langes Warten kann mürbemachen, müde werden, die Hände erschlaffen, die Knie wanken, einen Menschen resignieren lassen… – gerade dann, wenn sich der Eindruck breitmacht, dass das Warten irgendwie ins Leere läuft… Allen Menschen, denen es so ergeht, gilt die „apokalyptische Verheißung“ des Propheten Jesaja – die Ankündigung bevorstehenden Heils: Gott selbst wird kommen und retten; dann werden die Blinden sehen, die Tauben hören, die Lahmen gehen und die Stummen jauchzen; Wonne und ewige Freude werden Seufzen und Kummer verdrängen, wenn das (von Unheil) befreite Volk endlich nach Zion zurückkehren darf (vgl. Jes 35, 1-6a.10). Sind diese Verheißungen nur ferne Zukunft, Jesajas Worte nur leere Durchhalteparolen und haben auch wir (wie die Adressaten der jesajanischen Prophetie) allen Grund, ungeduldig zu sein? Wie lange müssen wir, die wir ja auch im Unheil leben, noch warten? --- Genau das fragt sich auch der inhaftierte Johannes der Täufer, als er von den Taten Jesu Christi hört; daher schickt er seine Jünger zu Jesus, damit sie ihn fragen, ob er wirklich der von Jesaja „apokalyptisch“ verheißene Retter ist oder ob sie (wieder?) enttäuscht werden und auf einen anderen warten müssen… Jesus schickt die Johannesjünger zurück mit der Botschaft, dass man an ihm und seinen Taten die Erfüllung der jesajanischen Verheißung schon jetzt hören und sehen kann: Heilung und Heil sind also gegenwärtiger, als man meint (vgl. Mt 11,2-11); es gilt nur, im Hier und Jetzt die Augen und die Ohren auf zu machen... --- Trotz der durch Jesus Christus geschenkten Gegenwärtigkeit von Heil (d.h. der Gemeinschaft mit Gott) und von Heilung auch in unserer Zeit steht deren Endgültigkeit noch aus; denn die Wiederkunft des Herrn, die uns von allem Leiden befreien wird, wird sich erst im Tod eines jeden Menschen endgültig vollziehen. Darum mahnt der Apostel der Jakobus zu Geduld und zur Festigung der Herzen bei der Erwartung der Ankunft des Herrn, die nahe bevorsteht; nicht das Klagen übereinander, sondern (nach dem Vorbild der Propheten wie Jesaja) freudige Erwartung sind das Gebot der Stunde – gerade dann, wenn Leid oder Not kommen oder Ungeduld das Leben schwermacht (vgl. Jak 5,7-10). --- „Freudig“ darf diese Erwartung schon im Hier und Jetzt sein, weil Heil und Heilung schon jetzt (in Jesus Christus) erfahrbar sind. Auch wir hören und sehen hier und heute die Taten Christi und dürfen darum gewiss sein darf, dass auch das Warten auf deren Endgültigkeit nicht enttäuscht wird! --- So gilt auch uns heute der Aufruf „Gaudéte“ – „Freut euch!“, denn der Herr ist nahe, und das Fest der Begegnung mit ihm hat bereits jetzt begonnen – in jedem Mitmenschen, der uns begegnet, und gerade auch dann, wenn sich eine Gemeinde zum Beten und Singen versammelt, wenn sie sein Wort aus der Hl. Schrift hört, das er zu ihr spricht, und besonders dann, wenn sie ihn selbst im eucharistischen Brot empfängt.
Gebet (GL 222,1): "Herr, send´ herab uns Deinen Sohn, / die Völker harren lange schon. / Send´ ihn, den Du verheißen hast, / zu tilgen uns´rer Sünden Last. / Freu´ Dich, freu´ Dich, o Israel, / bald kommt zu Dir Immanuel.“ Amen.
Vierter Advent - A (20.12./21.12.): „Immanuel“ – „Gott (ist) mit uns“
Aus dem Evangelium (Mt 1,23): „Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns.“
Impuls: Mit dem 18.12. ist in der kirchlichen Liturgie ein Perspektivwechsel verbunden: Es beginnt der „Hohe Advent“; unser Blick wird von der Wiederkunft Christi (am Ende unseres Lebens im Tod/am Ende der Zeiten) hin auf die Erwartung der Menschwerdung Jesu Christi an Weihnachten gelenkt. Die Schriftlesungen des Vierten Advents geben nun eine Antwort darauf, wie sich denn überhaupt göttliche(s) Heil(ung) auch für uns heute hör- und sichtbar ereignen kann (vgl. den Dritten Advent), ohne dass Gott zu irgendeinem „Teil“ dieser Welt „degradiert“ wird und damit aufhört, Gott zu sein: Das geht nämlich nur, wenn Gott selbst Mensch wird, sozusagen an die Welt „andockt“, sich selbst „auf die Welt“ bringt, auf ihr verweilt und schließlich alle, die ihm glauben, Anteil haben lässt an der ewigen Gemeinschaft mit ihm (im „Himmel“/in der „Ewigkeit“). --- Schon der Prophet Jesaja verheißt die Geburt eines solchen göttlichen „Brückenbauers“ zwischen Himmel und Erde: Eine Jungfrau wird einen Sohn gebären, der den Namen „Immanuel“ (hebr. „Gott mit uns“) trägt (vgl. Jes 7,14); dieser Name verweist darauf, dass wirklich Gott und sein Heil in diesem Kind anwesend sein werden, so dass dieses Heil konkret sicht- und hörbar ist. Wer ein lauteres Leben führt, wird auf diese Weise von Gott Segen und Heil empfangen (vgl. Ps 24,3-5). --- Mit Jesus Christus geht diese Immanuel-Verheißung Jesajas in Erfüllung. Das zeigt das heutige Evangelium (vgl. Mt 1,18-24), in dem Josef im Traum durch einen Engel aufgetragen wird, Maria, die ein Kind vom Heiligen Geist erwartet, zu sich zu nehmen. Dieses göttliche Menschenkind soll den Namen „Jesus“ (d.h. „Gott ist Rettung“) erhalten, weil dessen Mission in der Befreiung der Menschen aus der Knechtschaft von Schuld und Sünde besteht. Der Evangelist Matthäus verbindet die Menschwerdung Jesu ausdrücklich mit der Immanuel-Verheißung Jesajas, wodurch er sagen will: Jesus Christus wird wirklich der sein, durch den Gott mit uns ist und durch den göttliche(s) Heil(ung) auf die Erde kommt. --- Unter dieser Rücksicht ist auch das Glaubensbekenntnis des Paulus (vgl. Röm 1,3f.) zu verstehen, auf dessen Grundlage dieser im Rahmen seiner Berufung zum Apostel das Evangelium verkündet: Jesus Christus ist durch seine geistgewirkte Menschwerdung aus Maria und durch Kreuz und Auferstehung (d.h. durch seine Rückkehr zu Gott, seinem Vater) bestätigt als der Sohn Gottes und ist so der „Herr“ (vgl. Phil 2,11); er ist aber auch (über Josef als den Mann Marias) Nachkomme Davids (vgl. Mt 1,6-16). --- Auf dem Glauben des „Mit-uns-seins“ Gottes in Freud´ und Leid fußt unsere Hoffnung auf eine durch Gott geheilte Welt, deren Offenbarwerden wir zuerst an Weihnachten aber auch in jedem anderen Gottesdienst feiern: Immer können wir dabei erfahren, dass Gott mit uns ist, dass er in dieser Welt, für diese Welt und für uns Menschen da sein und Heil(ung) wirken will. Das Geschenk dieser im Glauben gerade in jedem Gottesdienst erfahrbaren Gemeinschaft schon hier und jetzt wird am Weihnachtsfest wieder neu offenbar werden, auch wenn das endgültige Leben bei und mit Gott, in seiner Liebe und seinem Frieden für uns noch aussteht.
Gebet (GL 222,8): "O ´Gott mit uns´, Immanuel, / Du Fürst des Hauses Israel, / o Hoffnung aller Völker Du: / Komm´, führ´ uns Deinem Frieden zu." Amen.
WEIHNACHTEN - Hochfest der Geburt des Herrn (25.12.): Menschwerdung
Aus dem Evangelium (Joh 1,14.12): „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater voll Gnade und Wahrheit. […] Allen […], die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden.“
Impuls: „Das ist der Tag, den der Herr gemacht. Erfüllen wir ihn mit Jauchzen und Jubel. Denn ein heiligstes und allerliebstes Kind ist uns gegeben. Unterwegs für uns geboren und in die Krippe gelegt. Denn es war kein Platz in der Herberge…“ Was ist an dem Weihnachtsgeschehen, das unser Pfarreipatron – der Hl. Franz von Assisi – hier in Anlehnung an die Weihnachtsgeschichte des Evangelisten Lukas (Lk 2,1-20) und mit „innigsten“ Worten beschreibt, so Besonderes, dass er zum freudigen Lobpreis Gottes aufruft? --- Zunächst: Im Kind von Bethlehem erfüllen sich die biblischen Verheißungen, die wir am Vierten Advent gehört haben. In Jesus Christus wird der „Immanuel“ (hebr. „Gott mit uns“) geboren, in dem Gott selbst auf die Erde kommt und bei den Menschen wohnt. Bereits vorher, als der Sohn Gottes noch bei seinem Vater in der Ewigkeit lebte, hat Gott durch ihn zu den Menschen gesprochen und an ihnen heilend gewirkt (z.B. Kol 1,16; 1 Kor 10,4; Hebr 1,2f.), ohne dass der Sohn selbst unmittelbar erfahrbar in Erscheinung trat; nun wird dieses „schöpferische Wort“ Gottes „Fleisch“ (pars pro toto für „Mensch“); nun spricht Gott durch ihn aus Liebe (vgl. Joh 3,16) direkt zum Menschen (vgl. Hebr. 1,2) und nimmt durch ihn beim Menschen Wohnung (vgl. Joh 1,14). --- Dann: Im Kind von Bethlehem, dem „Immanuel“, wird Gott selbst ansichtig. Hatte Gott noch zu Mose gesagt, dass alle, die sein Angesicht sehen wollen, sterben müssen (vgl. Ex 33,18), sehen wir nun in Jesus Christus die Herrlichkeit Gottes, seine göttliche Erhabenheit (vgl. Joh 1,14). So erfüllen sich auch wieder Verheißungen des Propheten Jesaja (vgl. Jes 52,7-10): Durch den „Freudenboten“, mit dem sich Frieden und Rettung ankündigen, tröstet und erlöst der Herr sein Volk; ja, in diesem „Freudenboten“ kehrt Gott selbst nach Zion zurück; alle können diese(s) Heil(ung) mit ihren eigenen Augen sehen und können daher nicht anders, als zu jubeln... In dem Kind von Bethlehem können alle Enden der Erde (auch wir!) das Heil Gottes sehen, denn in ihm strahlt uns die göttliche Liebe entgegen, in ihm ist Gott ganz da… und wir bleiben bei seinem Anblick am Leben! Darum kann man in Jesus Christus auch den Abglanz der Herrlichkeit Gottes sehen und das Abbild seines Wesens (vgl. Hebr. 1,3). --- Schließlich: Wenn Gott in Jesus Christus Mensch wird, wir in ihm die Göttlichkeit Gottes sehen können und so Gott selbst wirklich bei uns Menschen wohnt, bedeutet das, dass alle, die an ihn glauben, Jesu Geschwister bzw. Kinder Gottes sind (vgl. Joh 1,12; 1 Joh 3,1), dass der Zugang in die göttliche Lebens- und Liebesgemein-schaft wieder offensteht (vgl. Eph 2,18) und v.a. dass die Teilhabe an dieser Gemeinschaft mit Gott und an einem Leben in Fülle auch die Teilhabe an der Göttlichkeit Gottes bedeutet; Gott wird Mensch, damit wir Menschen wieder zu ihm gelangen können und so selbst „vergöttlicht“ werden! --- Wahrlich: Dieser Tag sollte jauchzen und jubeln lassen! Denn er erwärmt und erleuchtet die Herzen, auch wenn es um uns herum (und in unseren Kirchen!) kalt ist und es in unserem Leben scheinbar (unter vielerlei Rücksicht) immer dunkler wird… Mit der Menschwerdung Gottes und der Vergöttlichung des Menschen in Jesus Christus nimmt die Geschichte Gottes mit den Menschen einen neuen Anfang: Das Kind von Bethlehem wird in Kreuz und Auferstehung sein Volk (von seinen Sünden) erlösen, dann wieder zur Rechten der Majestät Gottes sitzen, in seine Herrlichkeit eingehen (vgl. Hebr 1,3) und alle Glaubenden dorthin mitnehmen. Nur im Kind von Bethlehem, das uns wieder die Gemeinschaft mit Gott schenkt, findet der Glaubende den eigentlichen Grund einer Hoffnung auf ein Leben in Fülle, das ihm schon in diesem Leben geschenkt ist und dann endgültig wird, wenn seine irdische Reise zu Ende geht.
Gebet (GL 251,7): „Süßer Immanuel, werd´ auch in mir nun geboren, / komm´ doch, mein Heiland, denn ohne Dich bin ich verloren! / Wohne in mir, / mach´ mich ganz eines mit Dir, / der Du mich liebend erkoren.“ Amen.
Fest der Heiligen Familie (27./28.12.) - Familien-Gemeinschaft
Aus dem Evangelium (Lk 2,32): „Ein Licht, das die Heiden erleuchtet und Herrlichkeit für sein Volk Israel."
Impuls: Unsere irdischen Familien werden gerade in Krisenzeiten immer wieder vor Herausforderungen gestellt und sind besonderen Belastungen ausgesetzt. Diese Erfahrung ist auch unserem Herrn Jesus Christus nicht fremd. Denn als er Mensch geworden war (vgl. das Weihnachtsfest), wuchs auch er in einer Familie heran und teilte das Leben in der Gemeinschaft einer Familie mit ihren Sonnen- aber auch mit ihren Schattenseiten… Darum dürfen wir auch darauf vertrauen, dass er unsere Familien und Gemeinschaften in guten, aber gerade auch in schweren Zeiten begleitet. Dabei kommt es jedoch darauf an, dass alles, was in einer Familie oder Gemeinschaft getan wird, in Liebe geschieht, denn sie ist nach dem Apostel Paulus das Band, das alles zusammenhält und vollkommen macht (vgl. Kol 3,12-21; 3,14). --- Unter dem Vorzeichen der gegenseitigen Liebe mögen die etwas altmodisch wirkenden Mahnungen des Weisheitslehrers Jesus Sirach, den Vater zu ehren und das Recht der Mutter zu achten, doch überdenkenswert scheinen und Familien damals wie heute als Lehre und Weisung für ein gutes und respektvolles Miteinander dienen (vgl. Sir 3,2-6.12-14. bzw. 3,3-7.14-17a). --- Wo gegenseitige Liebe herrscht, wird unseren Familien und Lebensgemeinschaften auch in dunklen Zeiten Jesus Christus als das Licht der Hoffnung aufgehen (vgl. Lk 2,22-40; 2,29-32!); denn dann werden auch unsere kleinen "Familien-Gemeinschaften" Abbild und Vorgeschmack jener göttlichen Familien-Gemeinschaft sein, zu der uns Jesus Christus als Erweis der göttlichen Liebe Gottes an Weihnachten den Zugang eröffnet hat. --- Beten wir also darum, dass auch unsere irdischen Familien-Gemeinschaften immer mehr von gegenseitiger Liebe durchdrungen werden:
Gebet: "Die Welt ihr zieret, / zu Gott hinführet, / Jesus, Maria, Josef! / Auf euch wir sehen, / zu euch wir flehen, / Jesus, Maria, Josef. - Auf euch wir bauen / und fest vertrauen, / Jesus, Maria, Josef! / Zu uns euch neiget, / uns Lieb´ erzeiget, / Jesus, Maria, Josef.“ Amen.
Silvester und Neujahr (31.12.2025/01.01.2026): Mit Gott
Aus dem Evangelium (Lk 2,21; vgl. Mt 1,21): „[Man gab dem Kind] den Namen Jesus [das heißt: ´Gott ist Rettung´]; diesen Namen hatte der Engel genannt, noch ehe das Kind im Schoß der Mutter empfangen wurde."
Impuls: Das alte Jahr liegt abgeschlossen hinter uns. Noch immer sind nicht alle Krisen und Kriege in der Ferne und der Nähe beigelegt. Und ist eigentlich unser Leben sicherer geworden? Ein neues Jahr liegt vor uns… Was wird es bringen? Vielleicht erfüllt uns gerade zum Jahreswechsel eine Mischung aus Hoffnung und Angst vor der Ungewissheit, was die Zukunft bringen wird. --- Als Christen glauben wir, dass wir unseren Weg durch die Zeit mit Gott gehen. Seine Menschwerdung in Jesus Christus an Weihnachten beinhaltet Gottes großes Versprechen, immer bei uns zu sein und zu bleiben – in Glück und Unglück. Daher berufen wir uns auf den menschgewordenen Sohn Gottes, den Urheber unseres Heiles (vgl. Hebr. 5,9) und den ersten und einzigen Grund unserer Erlösung – bedeutet sein Name („Jeshua“) doch: "Gott (Jahwe) ist Rettung". Dieser Name ist sowohl verheißungsvolles Programm wie auch gutes Vorzeichen für das vor uns liegende Jahr und für unser ganzes Leben: Durch Jesus Christus, den Retter, ist Gott mit uns und begleitet uns durch dieses Jahr durch seine segnende Nähe. --- Vielleicht werden wir auf dem Weg durch dieses neue Jahr von Zeit zu Zeit wie Maria, die Mutter Jesu, dasitzen, über die Ereignisse und Wendungen in unserem Leben nachdenken und zu erspüren versuchen, wie an- oder (scheinbar) abwesend Gott in unserem Leben ist; vielleicht werden wir auf unserem Weg Menschen wie den Hirten oder den Sterndeutern begegnen, die sich auf die Suche begeben und beim Anblick des kleinen Kindes in Bethlehem erkennen, dass Gott ihnen in diesem Kind ganz nahe ist und nie von ihrer Seite weicht – dass (um mit Segensworten aus Num 6,26 zu sprechen) Gott ihnen (und uns!) in dem göttlichen Kind von Bethlehem sein Angesicht zuwendet und sein „Heil“ (d.h. die bleibende Gemeinschaft mit ihm) schenkt; unsere Familien-gemeinschaften sind ja, sofern in ihnen die Liebe regiert, Abbild dieser göttlichen Familiengemeinschaft (vgl. das Fest der Heiligen Familie). --- Was auch immer das neue Jahr bringen mag an Gutem und Schlechtem: Immer wieder dürfen wir uns dankbar daran erinnern, dass das zutrifft, was wir als Glaubende in jedem Gottesdienst feiern: In Jesus, unserem Retter, der geboren wurde durch Maria (unsere Schwester im Glauben), der uns freigekauft hat und durch den wir Gottes Kinder sind (vgl. Gal 4,5), ist Gott wirklich da, wirklich „mit uns“ und begleitet uns auf unserem Weg. Wenn wir uns von ihm führen lassen, wird unser Leben gelingen – in Zeit und Ewigkeit. In diesem Glauben an Gott wollen wir uns voll Hoffnung und Vertrauen auf den Weg ins neue Jahr, das wir in seinem Namen beginnen, aufmachen. Er wird auch uns mit seinem Segen begleiten. --- Am (morgigen) Neujahrstag, der ja zugleich das Hochfest der Gottesmutter Maria ist, bitten wir daher auch Maria um Fürsprache bei ihrem Sohn, der uns wieder ganz nahe bei Gott sein lässt.
Gebet (GL 527,2+4): "Du hast des Höchsten Sohn, Maria rein und schön, in Deinem keuschen Schoß getragen, den Heiland Jesus Christ, der unser Retter ist aus aller Sünd´ und allem Schaden. – Darum, o Mutter mild, befiehl uns Deinem Kind, bitt´, dass er unser´ Sünd´ verzeihe, endlich nach diesem Leid die ewig´ Himmelsfreud´ durch Dich, Maria, uns verleihe. Amen.
Zweiter Sonntag nach Weihnachten (03./04.01.): Gottes Wohnung unter uns Menschen
Aus dem Evangelium (Joh 1,14): „Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.“
Impuls: Auch liturgisch zeichnet sich der Weihnachtsfestkreis durch eine große Vielfalt aus. Während der „Weihnachtsoktav“ – so heißen die 8 Tage nach dem 25.12. – wird in der Kirche fast jeden Tag ein anderes Heiligenfest begangen; am letzten Sonntag des vergangenen Jahres haben wir das Fest der Heiligen Familie gefeiert und zum Jahreswechsel das Fest der Gottesmutter Maria und den Beginn des neuen Kalenderjahres. Nach so viel Abwechslung führt uns der erste Sonntag im neuen Jahr (der 2. Sonntag nach Weihnachten) zurück zum Kern des Weihnachts-festes und richtet unseren Blick noch einmal auf die Menschwerdung des Wortes Gottes in Jesus Christus, durch die Gott mit uns durch das neue Jahr geht (vgl. Silvester/Neujahr), durch die er unter uns wohnt und durch die wir mit hineingenommen sind in die große Familiengemeinschaft des dreifaltigen Gottes. Genau das beschreibt das Evangelium dieses Sonntags (vgl. Joh 1, 1-5.9-14) mit feierlichen Worten, die aber auf manche aber auch etwas „hochtrabend“, nebulös oder manchmal schwer verständlich wirken können. Johannes, der Evangelist mit vielen „geistigen Höhenflügen“ (weshalb sein Symbol auch der Adler ist), beschreibt aber das, was sich an Weihnachten ereignet, im Blick auf die Weisheitsliteratur des Alten Testaments: Diese setzt das Wort Gottes mit der Weisheit gleich (vgl. Spr 8; z.B. Spr 8,8) und verbindet dann mit der Weisheit zwei Kernaussagen: Zum einen ist sie eine Schöpfung Gottes vor aller Zeit (vgl. dazu auch Spr 8,22ff.) und bleibt bis in Ewigkeit (vgl. Sir 24,9); zum anderen bereitet Gott ihr eine Wohnstatt bei seinem Volk und in seinem Tempel (vgl. Sir 24, 8.10-12). Johannes identifiziert nun die Menschwerdung Jesu Christi mit jener Wohnungsnahmet der Weisheit, so dass er zum einen sagen kann, dass das Wort Gottes (d.h. Jesus Christus!) alles geschaffen hat (vgl. Joh 1,3) und dass er somit schon vor seiner Menschwerdung „war“ (die Theologie spricht in diesem Zusammenhang von der „Präexistenz“ Jesu); die paulinische Schule führt diesen Gedanken dann fort, indem sie feststellt, dass in, durch Jesus Christus und auf ihn hin alles geschaffen ist (vgl. Kol 1,16), dass Jesus Christus also Ursprung, Wirkmacht und Ziel der ganzen Schöpfung ist. Zum anderen ist es aber auch die Menschwerdung Jesu, durch die Gottes Wort (die göttliche Weisheit) nun bei den Menschen wohnt, ihre Wege begleitet und allen, die ihn (gläubig) aufnehmen, Zugang zur Lebensgemeinschaft Gottes gewährt (vgl. Joh 1,12.14). --- Diese Anteilhabe an der Lebensgemeinschaft Gottes (an der Gemeinschaft mit Christus im Himmel) beschreibt der Apostel Paulus als „Segen“ (vgl. Eph 1,3f.), der allen Völkern zuteilwerden soll, damit alle Menschen das Heil Gottes schauen; bedeutet sie doch eine „Gotteskindschaft“, die Gott uns aus Liebe und zum Lob seiner herrlichen Gnade in der Menschwerdung Jesu geschenkt hat (vgl. Eph 1,5-6). Paulus schließt mit dem Gebetswunsch, dass alle Heiligen (d.h. alle, die Jesus Christus gläubig annehmen; vgl. Joh 1,12) von Gott erleuchtet werden und erkennen, zu welcher Hoffnung sie berufen sind, und welchen Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes darstellt (vgl. Eph 1,17ff.); denn in ihrer „Gotteskindschaft“ können alle Glaubenden schon im Hier und Heute bei Gott wohnen und mit ihm vereint sein.
Gebet (GL 251,7): „Süßer Immanuel, werd´ auch in mir nun geboren, / komm´, o mein Heiland, denn ohne Dich bin ich verloren! / Wohne in mir, / mach´ mich ganz eines mit Dir, / der Du mich liebend erkoren.“ Amen.
Fest der Taufe des Herrn (10.01./11.01.): Vollendung der Menschwerdung
Aus dem Evangelium (Mt 3,16f.): „Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: ´Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe.´“
Impuls: Die Taufe des Herrn gehört wie der Besuch der Sterndeuter (vgl. Mt 2,1-12) und die Hochzeit zu Kana (vgl. Joh 2,1-11) zu den sog. Tria mysteria, den drei weihnachtlichen Festgeheimnissen, wie sie die Benedictus-Antiphon zum Hochfest der Erscheinung des Herrn (06.01.) benennt: „Heute wurde die Kirche dem himmlischen Bräutigam vermählt: Im Jordan wusch Christus sie rein von ihren Sünden. Die Weisen eilen mit Geschenken zur königlichen Hochzeit. Wasser wird in Wein verwandelt und erfreut die Gäste.“ Mit dem Fest der Taufe des Herrn nun endet seit dem Vatikanum II. der Weihnachtsfestkreis und das vergegenwärtigende Gedächtnis an die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus bzw. daran, dass Gott in seinem Sohn Jesus Christus unter uns Menschen wohnt (vgl. den 2. Sonntag nach Weihnachten). Mit dem heutigen Fest vollendet sich sozusagen die Menschwerdung Jesu, denn nun reiht dieser sich ein in die Schar der Menschen, die sich von Johannes im Jordan taufen lassen. --- Der Prophet Jesaja hatte die Berufung eines Knechtes durch Gott angekündigt, an dem dieser Gefallen findet und auf den er seinen Heiligen Geist legt; dieser „Gottesknecht“ wird zum Licht für die Völker, das Blinden die Augen öffnet, Gefangene aus dem Kerker holt und alle, die im Dunkel sitzen, aus der Haft befreit (vgl. Jes 42,5a.1-4.6-7). Diesen „Gottesknecht“ identifiziert der Evangelist Matthäus nun mit Jesus Christus, indem er berichtet, wie nach Jesu Taufe der Heilige Geist auf diesen herabkommt (vgl. Apg 10,38) und Gott selbst ihn als seinen „Sohn“ offenbart, an dem er Wohlgefallen hat (vgl. Mt 3,13-17). Inwiefern der Sohn Gottes dann im Sinne Jesajas zum „Licht für die Völker“ wird, zeigt die Verkündigung des Petrus in der Apostelgeschichte (vgl. Apg 10,34-38): In Jesus Christus, dem Herrn aller, wird Gottes Heilswille für alle, die Gott fürchten und Rechtes tun, sicht- und erfahrbar; alle Menschen – gleich aus welchem Volk! – finden in ihm den Frieden; er, mit dem Gott selbst ist, tat allen Gutes und heilte alle, die in der Gewalt des Bösen waren. Nun beginnt wirklich das Heil bis an die Enden der Erde zu reichen (vgl. Jes 49,6); die Verheißung Jesajas vom Weihnachtsfest, dass alle Enden der Erde das Heil Gottes sehen können (vgl. Jes 52,10), vollendet sich so. --- Auch wir leben in einer vielfach unheilen Welt; Krieg, (auch seelische) Not, Krankheit, Zukunftsängste, Schuld und Sünde bedrängen uns (und unsere Gemeinden). In diese Situation sprechen die Schriftexte dieses Festes, indem sie uns sagen: Fasst wieder Mut und schöpft neue Hoffnung! In Jesus Christus, dem einzigen und wahren Sohn Gottes, wird ausnahmslos allen Glaubenden Gottes Heilswirken zuteil. Denn er, der ohne Sünde ist, solidarisiert sich mit allen sündigen Menschen, wäscht im Jordan die Schuld aller Menschen ab, nimmt sie später am Kreuz auf sich und tilgt sie so ein für alle Mal. Durch die Taufe können alle, die Gott vertrauen, Anteil erhalten an dieser Erlösungstat Christi für uns und sind in die Gemeinschaft der Kinder Gottes aufgenommen. So vollendet sich mit dem heutigen Fest Gottes Mensch- und die „Gottwerdung“ des Menschen: Gott selbst geht mit uns unseren Weg in ein Leben in Fülle und wir mit ihm. Als Glaubende und Getaufte können wir uns daher am heutigen Fest auch dankbar an unsere eigene Taufe erinnern und Jesus Christus als unseren Herrn, Erlöser und Heiland ehren.
Gebet (GL 149,3): „O Du Glanz der Herrlichkeit, / Licht vom Licht, aus Gott geboren, / mach´ uns allesamt bereit, / öffne Herzen, Mund und Ohren; / unser Bitten, Fleh´n und Singen / lass´, Herr Jesu, wohl gelingen.“ Amen.
Die Unterstützung der diesjährigen Sternsingeraktion, die 2026 unter dem Motto „Schule statt Fabrik – Sternsingen gegen Kinderarbeit“ steht, ist eine gute Möglichkeit, allen Menschen – besonders allen notleidenden und kranken Kindern in allen Ländern dieser Erde – auf spürbare bzw. erfahrbare Weise zu zeigen, dass Gott auch ihre Heilung und v.a. ihr Heil will; denn gerade auch sie sind zur Gotteskindschaft be- und in die Gemeinschaft mit ihm gerufen. Unterstützen Sie daher diese Aktion bitte großherzig (durch die freundliche Aufnahme der Sternsinger:innen und durch Ihre Spende). Vielen Dank!
2. Sonntag im Jahreskreis - A (17.01./18.01.): Das Lamm Gottes
Aus dem Evangelium (Joh 1,29b.32.34b): „[Johannes der Täufer sagt über Jesus:] ´Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. […] Ich sah, dass der Geist vom Himmel herabkam wie eine Taube und auf ihm blieb. […] Er ist der Sohn Gottes.´“
Impuls: Welche Bedeutung hat Jesus, der Gottmensch, für uns? --- Der Engel des Herrn hatte dem Josef in einem Traum den Willen Gottes verkündet, dass das Kind, das Maria gebären wird, den Namen „Jesus“ (hebr.: „Gott ist Rettung“) erhalten soll, weil es das Volk Gottes von seinen Sünden erlösen wird (vgl. den Vierten Advent, Mt 1,21). Daran schließen sich nun auf bestätigende Weise die Aussagen Johannes des Täufers im heutigen Evangelium (vgl. Joh 1,29-34) an – auch als „Nachklang“ auf Jesu Taufe im Jordan (vgl. das Fest der Taufe des Herrn): Johannes bezeugt, dass der Heilige Geist auf Jesus bei seiner Taufe in Gestalt einer Taube herabkam, dass dieser auf ihm (bei ihm) blieb und dass Jesus Christus deshalb der ist, der als der Sohn Gottes mit dem Heiligen Geist tauft (vgl. Joh 1,33f.); v.a. bekennt Johannes ihn als das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt (vgl. Joh 1,29). Diese Aussagen sind als Erfüllung der Verheißungen des Jesaja in den sog. Gottesknechtsliedern zu verstehen: Im zweiten Gottesknechtslied (vgl. Jes 49,3.5-6) z.B. wird von einem Knecht gesprochen, der das Volk zu seinem Gott heimführt und bei ihm versammelt; dieser Knecht ist das Licht für die Völker, damit Gottes Heil bis an das Ende der Erde reicht (vgl. dazu auch Jes 42,5a.1-4.6-7). Noch deutlicher wird der Bezug im Vierten Gottesknechtslied (vgl. Jes 52,13-53,12), das wir jedoch erst am Karfreitag hören werden: Zu unserem Heil lag die Strafe auf dem Gottesknecht; durch seine Wunden sind wir geheilt (vgl. Jes 53,8b). --- Diese Verheißungen werden nun in Jesus Christus als dem Lamm Gottes Wirklichkeit: Sünde und Schuld trennen von Gott und von seinem Heil, d.h. von der bleibenden Gemeinschaft mit ihm. Der Gottesknecht Jesus überwindet als Sohn Gottes durch seine Sendung in die Welt und durch seine Erlösungstat am Kreuz diesen für uns Menschen unüberwindliche Kluft und eröffnet uns in der Taufe wieder neu im Heiligen Geist den Zugang zur göttlichen Lebensgemeinschaft (vgl. Eph 2,18) bzw. zur Gotteskindschaft (vgl. Joh 1,12). Weil alle Glaubenden nun wieder ganz nah bei Gott und mit ihm leben dürfen, sind sie geheiligt in Christus Jesus und als „Heilige“ berufen, wie Paulus im Briefanfang des ersten Korintherbriefes (vgl. 1 Kor 1,1-3) schreibt. --- Schuld und Sünde wurden durch die christlichen Kirchen bis Mitte des 20. Jhs. vielfach überstrapaziert. Auch wenn sie heute im „Gegenzug“ oft verniedlicht, belächelt oder geleugnet werden, existieren sie: Überall „menschelt“, „kriselt“ und „rumort“ es im zwischenmenschlichen Bereich… Manches Versagen lässt sich wieder reparieren, anderes nicht… Was dann? Die Verkündigung Jesu als das Lamm Gottes macht deutlich, dass – gleich, wie schwer-wiegend menschliches Versagen auch sein mag – Gottes Vergebungsbereitschaft noch größer ist (vgl. Röm 5,20); denn er hat seinen Sohn dazu bestimmt, dass er sich aus Liebe zu uns Menschen am Kreuz dahingibt; so sind alle Glaubenden ein für alle Mal von Schuld und Sünde befreit und erhalten Anteil an einem Leben in Fülle (vgl. Joh 3,16; 1 Joh 2,2 u.a.); allerdings bleiben echte Reue und ernstgemeinte Umkehr, für die es nie zu spät ist, die Voraussetzung für Gottes Vergebung in Jesus Christus. So kann das Lamm Gottes auch für uns am Ende die einzige Rettung sein; denn nur in ihm leuchtet das Licht der Erlösung.
Gebet (GL 366,1+3): „Jesus Christus, guter Hirte, / Hohepriester, Osterlamm, / für das Lamm, das sich verirrte, / starbst Du an dem Kreuzesstamm. --- Wort des Vaters, off´ne Türe, / Licht der Stadt Jerusalem, / lass´ uns Deine Stimme hören, / lass´ uns Deine Wege geh´n.“ Amen.
3. Sonntag im Jahreskreis - A (24./25.01.): Gerufen ins Licht…
Aus dem Evangelium (Mt 4,16): „Das Volk, das im Dunkel lebte, hat ein helles Licht gesehen; denen, die im Schattenreich des Todes wohnten, ist ein Licht erschienen.“
Impuls: Obgleich derzeit in der Natur die Nächte wieder kürzer werden und das Licht immer mehr die Finsternis verdrängt, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Dunkelheit auf der Erde zunimmt: Krisen und Kriege, Leid und Tod, Schuld und Sünde haben uns fest (immer fester?) im Griff… --- Wie die Menschen aller Zeiten hat auch das Volk Israel diese Erfahrung schon gemacht. So war die aus den Stämmen Sebulon und Naphtali gebildete Bevölkerung Galiläas im Jahr 732 v.Chr. nach der Angliederung des israelitischen Nordreichs an Assyrien verschleppt und in das Dunkel der Geschichtslosigkeit gestoßen worden. In diese Situation hinein verheißt der Prophet Jesaja nun das Aufleuchten eines göttlichen (Hoffnungs-)Lichts: Leid und Unterdrückung, auch die Finsternis werden ein Ende haben, Jubel und Freude sich einstellen (vgl. Jes 8,23b-9,3). --- Der Evangelist Matthäus sieht diese Verheißung Jesajas in Jesus Christus erfüllt, der erstmalig ausgerechnet in Galiläa auftritt, das nahe Reich Gottes verkündigt und zur Umkehr/Nachfolge aufruft; denen, die in Finsternis und im Schattenreich des Todes wohnen, erscheint Jesus als Lichtgestalt (vgl. Mt 4,12-23). Das bringt eine grundlegende Veränderung der Verhältnisse mit sich; die Aussagen Johannes des Täufers über Jesus als das Lamm und der Sohn Gottes (vgl. den 2. Sonntag im Jahreskreis) werden hier greifbare Realität! --- Auch unseren Kirchort trifft der Säkularismus mittlerweile mit voller Wucht; Coronapandemie und Energiekrise haben da nur als „Brandbeschleuniger“ gewirkt; kirchliches Leben ist mittlerweile überall spürbar auf dem Rückzug; Gründe bei Jung und Alt, warum man in der Gemeinde etwas nicht (mehr) tun will oder (angeblich) auch nicht (mehr) tun kann, gibt es viele – viele mögen nachvollziehbar/ berechtigt sein, einige darunter sind aber mit Sicherheit auch nur fadenscheinig (und ob sie wenigstens zur eigenen Gewissensberuhigung dienen können, sei dahin-gestellt)… Das Dunkel breitet sich auch bei uns immer mehr aus und – was noch schwerer wiegt – immer mehr von uns versuchen, sich im Dunkel irgendwie „einzurichten“, und tragen so (un)bewusst zu seiner Ausbreitung bei… In dieser Situation sind die Schrifttexte des heutigen Sonntags für uns zum einen als Trostwort zu lesen: Jesus Christus ist und bleibt unser Licht im Dunkel; er allein vermag uns in die Gemeinschaft mit Gott, in ein Leben in Fülle zurück zu führen… Jesu Aufruf zu Umkehr und Nachfolge sind aber auch als deutliche Mahnworte an uns alle zu verstehen: Ihr müsst auch ins Licht gerufen werden wollen und dürft es euch nicht im Dunkeln bequem machen! Außerdem müsst ihr eurer Verantwortung gerecht werden, selbst Lichtbringer zu sein und andere Menschen ins Licht zu rufen… --- „Lichtbringer“ erscheinen nicht glaubwürdig, wenn unter ihnen Streit und Zwietracht herrscht. Darum mahnt Paulus, keine Spaltungen in der Gemeinde durch Parteiungen zu dulden. Ziel allen kirchlichen Handels muss die Verkündigung des Evangeliums sein und bleiben; nichts darf das Kreuz Christi (die einzig wahre Lichtquelle in dunkler Zeit!) um seine Kraft bringen (vgl. 1 Kor 1,10-11). Beten wir daher nicht nur darum, dass sich das göttliche Licht (auch bei jedem von uns persönlich!) immer mehr durchsetzen möge; beten wir (in der Gebetswoche für die Einheit der Christen) auch um die Weisheit, Zwietracht in unseren Gemeinden zu vermeiden, und dort, wo es uns möglich ist, (wieder) für Einheit im Glauben zu sorgen:
Gebet (GL 481,2+4+6): „Weck´ die tote Christenheit / aus dem Schlaf der Sicherheit, / dass sie Deine Stimme hört, / sich zu Deinem Wort bekehrt. – Tu´ der Völker Türen auf; / Deines Himmelsreiches Lauf / hemme keine List noch Macht, / schaffe Licht in dunkler Nacht. / – Lass´ uns Deine Herrlichkeit / sehen auch in dieser Zeit / und mit uns´rer kleinen Kraft / suchen, was den Frieden schafft. / Erbarm´ Dich, Herr.“ Amen.
4. Sonntag im Jahreskreis - A (31.01./01.02.): Auf den Kopf gestellt…
Aus dem Evangelium (Mt 5,12a): „[Jesus Christus spricht:] ´Freut euch und jubelt [ihr Armen, Trauernden, Friedensstifter, Verfolgte…]: Euer Lohn im Himmel wird groß sein.´“
Impuls: Manchmal werden Dinge auf den Kopf gestellt, das Unterste ganz nach oben gekehrt. Wenn das geschieht, eröffnen sich manchmal neue Sichtweisen und Fragestellungen: Was ist für uns im Leben wirklich wichtig? Beziehungen, Besitz und Macht? Oder Gerechtigkeit, Frieden und Barmherzigkeit? --- Vor Gott gelten andere Maßstäbe als bei den Menschen. Die biblische Botschaft dieses Sonntags will uns Orientierung geben, was vor Gott wirklich zählt, auch wenn dabei vielleicht manches in unserem Leben auf den Kopf gestellt wird. So kündigt der Prophet Zefania an, dass nur die, die demütig und arm sind, allein beim Namen des Herrn ihre Zuflucht suchen, kein Unrecht tun und nicht mehr lügen, in Ruhe und Frieden und unter der Obhut Gottes „weiden“ werden; darum sind alle gut beraten, den Herrn sowie Gerechtigkeit und Demut zu suchen (vgl. Zef 2,3; 3,12f.). --- Jesus Christus preist in seiner Bergpredigt in Anlehnung an diese Verheißung gerade alle Notleidenden und die, die als Barmherzige, Friedensstifter usw. schon hier auf Erden Gottes Wege gehen, „selig“ oder „glücklich“; d.h. sie haben nämlich schon hier und jetzt Anteil an jenem Leben in Fülle, dessen Endgültigkeit ihnen im Himmel dann als „großer Lohn“ zugesprochen werden wird (vgl. Mt 5,1-12a). --- Nach Paulus erwählt sich Gott ein Volk aus dem, was „nichts“ (d.h. völlig unbedeutend) ist; gerade die, die „nichts“ sind, sind in Gottes heilendes Licht gerufen (vgl. den 3. Sonntag). Nach Paulus zählt allein das Törichte, Schwache, Niedrige und Verachtete bei Gott; es wird das, das „etwas“ (d.h. bedeutungsvoll) ist, vernichten. So kann sich kein Mensch stolz selbst rühmen; ihm bleibt nur demütiges Danken für die ihm in Jesus Christus geschenkte Anteilhabe am Reich Gottes (vgl. 1 Kor 26-31). --- Vertrauen wir uns – auch mit den Schattenseiten unseres Lebens – der Weisheit Gottes und dem Erbarmen unseres Herrn Jesus Christus an und bemühen wir uns in unserem Leben immer wieder neu um etwas mehr Gott gefällige (geistliche) Armut.
Gebet (GL 96,5): "Gott, lass´ Dein Heil uns schauen, / auf nichts Vergänglich´s trauen, / nicht Eitelkeit uns freu´n; / lass´ uns einfältig werden / und vor Dir hier auf Erden / wie Kinder fromm und fröhlich sein." Amen.
5. Sonntag im Jahreskreis - A (07./08.02.): Salz und Licht…
Aus dem Evangelium (Mt 5,13a.14a.16): „[Jesus Christus spricht:] ´Ihr seid das Salz der Erde. […] Ihr seid das Licht der Welt. […] So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“
Impuls: Gott stellt die Verhältnisse auf den Kopf: Gerade jenen, die in den Augen der Welt „nichts“ sind, spricht er Heilung und „selige“ Gemeinschaft mit ihm („Heil“) schon in diesem Leben, endgültig dann aber im „Himmel“ zu (vgl. den 4. Sonntag). Diese heilbringende Verheißung sollten Christ:innen auch immer nach außen zeigen – um ihrer Glaubwürdigkeit willen und damit möglichst viele Menschen Gottes gute Werke sehen, auch zum Volk Gottes gehören wollen und so mit in das Gotteslob einstimmen. Daher sollten Christ:innen zu keiner Zeit fad/ungenießbar, sondern vielmehr möglichst immer „Salz der Erde“ sein; zu keiner Zeit sollte aus Christ:innen immer nur das Dunkel hervorquellen, denn Jesus Christus hat uns zum Licht der Welt gemacht (vgl. Mt 5,13-16). --- Was man tun kann, damit man Salz der Erde und Licht der Welt ist, sagt uns heute der Prophet Jesaja: Wer teilt (mit den Hungrigen Brot, mit den Obdachlosen das Haus, mit den Nackten Kleidung etc.) und an der Seite seiner Verwandten steht..., wer Werke der Barmherzigkeit tut, der Unterdrückung (bei sich) ein Ende macht und niemand verleumdet, dessen Licht geht im Dunkeln auf, dessen Wunden vernarben, dessen Gebet wird erhört (vgl. Jes 58,7-10). --- Wenn es uns gelingt, Salz der Erde und Licht der Welt zu sein, dann müssen wir uns aber bewusst bleiben, dass wir damit zwar einem göttlichen Auftrag nachkommen, dass seine Umsetzung aber nicht so sehr durch unsere Leistung als vielmehr durch die Kraft, die von Gott kommt, geschieht. So führt auch Paulus den Erfolg seiner Verkündigung nicht auf seine glänzenden Reden oder den Vortrag gelehrter Weisheit zurück (lt. seines Selbstzeugnisses geschah seine Verkündigung sogar in vollem Bewusstsein seiner Schwächen und voller Furcht), sondern auf den (göttlichen) Erweis von Geist und Kraft; der Glaube an Jesus Christus als den gekreuzigten Erlöser (und damit als wahres Salz für die Erde und einziges Licht für die Welt) soll sich nämlich eben gerade nicht auf Menschenweisheit stützen sondern allein auf die Kraft Gottes (vgl. 1 Kor 2,1-5). --- Keiner von uns lebt seinen Glauben nur alleine, wir alle tragen zusammen Verantwortung für Kirche und Welt. Wenn wir im Gottesdienst Gottes Wort hören und das Gedächtnismahl unseres Herrn Jesus Christus feiern, können wir uns stärken lassen für diesen Dienst vor Gott und für die Menschen in seiner vielfältigen Form. Bitten wir also den Heiligen Geist darum, dass er uns die Kraft gebe, dass durch uns möglichst viele Menschen auf den Geschmack Gottes kommen und dass wir sein Licht immer wieder neu in unsere oft so dunkle Welt tragen:
Gebet (GL 351, 3+4): "O Schatz, der siebenfältig ziert, / o Finger Gottes, der uns führt, / Geschenk, vom Vater zugesagt, / Du, der die Zungen reden macht. – Entzünd´ in uns des Lichtes Schein, / gieß´ Liebe in die Herzen ein, / stärk´ uns´res Leib´s Gebrechlichkeit / mit Deiner Kraft zu jeder Zeit." Amen.
© OA St. Georg PW/FT 12/2025