Gebetsinitiative
Beten Sie mit uns (von zu Hause aus)...
Herzliche Einladung, mit uns zu beten, wenn Sie krankheits- oder altersbedingt nicht mehr unsere Gottesdienste besuchen können: i.d.R. samstags um 18.30 Uhr (zum Gebetsläuten). Sie brauchen dazu nur ein Gesangbuch und die unten stehenden Impulse.
Abfolge (z.B.): GL 627/1 - Schriftvers und Impuls - GL 631/4 - Gebet(slied) - 632/2 - 632/4.
Lesen Sie bitte unten weiter...
Ein Link zu Ausmalbildern für Kinder findet sich unter den Impulsen.
LICHTBLICKE - Gebetsimpulse im November 2024
31. Sonntag im Jahreskreis B (02./03.11.) - Liebe
Jesus Christus spricht: "Du sollst den Herrn, Deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all Deinen Gedanken und mit all Deiner Kraft. […] Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.“ (Mk 12,30.31).
Sie ist in aller Munde, Thema in Popsongs, Schlagern, Fernsehserien… Man kann über sie lesen auf den Titelseiten der Illustrierten und Zeitungen… Die Liebe ist für uns Menschen ein zentrales Thema…
Auch für Jesus und seine Botschaft ist sie das. Denn wer von Jesus erleuchtet und aus seiner babylonischen Gefangenschaft des Eigennutzes und der Gleichgültigkeit herausgeführt wird (vgl. den 30. Sonntag), so die Liebe Gottes am eigenen Leib erfährt und seinerseits dann die Gottes- und Nächstenliebe zur Mitte seines Lebens macht, erfüllt das ganze Gesetz und ist dem Reich Gottes sehr nahe (vgl. Mk 12,30-31.34). Selbstliebe im Sinne Jesu meint dabei keinen Egoismus, sondern das Bestreben, gut auf sich Acht zu geben und verantwortungsvoll mit seinen eigenen Bedürfnissen umzugehen; dann kann auch die Nächstenliebe ohne Erwartungsdruck gelingen. Als von Gott Geliebte können wir Ja sagen zu uns selbst und zu unseren Mitmenschen und so schließlich auch in die Liebe zu Gott (vgl. Mk 12,30; Dtn 6,5) hineinwachsen.
Gott hat uns seine Liebe zu den Menschen in seinem Sohn Jesus Christus offenbart. In der Gewissheit, dass wir uns in unserem Leben nicht immer von der Liebe leiten lassen, können wir uns daher voll Vertrauen jenem zuwenden, der allein uns zu retten vermag, auf ewig als Hohepriester vollendet ist, ein unvergängliches Priestertum hat und immer als Fürsprecher bei seinem Vater für uns eintritt (vgl. Hebr 7,23-28). [=> GL 631,4]
Und so beten wir (GL 446,2): „Lass´ uns in Deinem Namen, Herr, die nötigen Schritte tun. / Gib uns den Mut, voll Liebe, Herr, heute die Wahrheit zu leben.“ Amen.
An diesem Wochenende gedenken wir im Rahmen der Gräbersegnungen in besonderer Weise unserer Verstorbenen. Mögen sie, die ihren irdischen Lauf vollendet haben, nun endgültig in Gottes Liebe geborgen sein und bei ihm ausruhen von ihren Mühen.
32. Sonntag im Jahreskreis - B (09./10.11.) – (Schein-)Heiligkeit
Jesus Christus spricht: „Nehmt euch in acht vor den Schriftgelehrten! […] Sie bringen die Witwen um ihre Häuser und verrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange Gebete. Aber umso härter wird das Urteil sein, das sie erwartet.“ (Mk 12,38b.40).
Ohne Vorbehalt und mit unendlicher Liebe kommt Gott in Jesus Christus auf uns zu (vgl. den 31. Sonntag) und schenkt uns in der Gemeinschaft mit ihm durch den Heiligen Geist die Fülle des Lebens. Das ist der Kern unseres Glaubens und zugleich unsere Hoffnung; deshalb feiern wir immer wieder miteinander „Gottesdienst“ und deshalb meint „Gottesdienst“ zuerst und v.a. immer den Dienst Gottes an uns.
Doch wenn wir uns ihm öffnen, seine Liebe annehmen und uns ihm ganz anvertrauen mit allem, was uns und unser Leben ausmacht, dann hat das auch Konsequenzen für unsere Lebensgestaltung. Dann wird auch unser Leben zum „Gottesdienst“ – nunmehr jedoch verstanden als unser „Dienst vor Gott“: Wer sich in großem Vertrauen auf Gott nicht ängstlich nur an seinen Besitz oder an anderes menschliches Mach-werk klammert und sich eben nicht nur auf sein eigenes Handeln verlässt, sondern auch noch etwas von Gott erwartet und erhofft, der präsentiert nicht nur eine scheinheilige Fassade nach außen, sondern führt wirklich ein Leben in Heiligkeit.
Heilig leben die, die unterscheiden können zwischen dem, was vergeht, und dem, was bleibt; die, die fest darauf vertrauen, dass Gott sich stets um sie sorgt, und so notfalls auch alles wegschenken können: Die Witwe von Sarepta in der Elija-Erzählung (vgl. 1 Kön 17,10-16) und die arme Witwe im Evangelium, die ihren ganzen Lebensunterhalt in den Opferkasten wirft (vgl. Mk 12,38-44), sind dafür nachahmenswerte Beispiele. Doch v.a. ist es Jesus selbst, der diese „Heiligkeit“ mit seiner ganzen Person gelebt hat. Sein Weg war der der Hingabe für andere; und dieser Weg führte ihn ans Kreuz, wo er durch sein Opfer die Sünden der vielen hinweggenommen hat, um schließlich – bei seiner Wiederkunft – die endgültig zu retten, die ihn mit gläubigem Herzen und durch ein Leben in Heiligkeit erwarten (vgl. Hebr. 9,26.28). [=> GL 631,4]
Weil auch unser Leben mehr sein muss als eine scheinheilige Fassade, beten wir (GL 543,1+4): „Wohl denen, die da wandeln / vor Gott in Heiligkeit, / nach seinem Worte handeln / und leben allezeit. / Die recht von Herzen suchen Gott / und seiner Weisung folgen, / sind stets bei ihm in Gnad´. – Lehr´ mich den Weg zum Leben, / führ´ mich nach Deinem Wort, / so will ich Zeugnis geben / von Dir, mein Heil und Hort. / Durch Deinen Geist, Herr, stärke mich, / dass ich Dein Wort festhalte, / von Herzen fürchte Dich.“ Amen.
Martinstag (11.11.) – Teilen
Jesus Christus spricht: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25,40)
Wir beten: Guter Gott, wir danken Dir für den heiligen Martin, der uns in Sachen Nächstenliebe ein Vorbild sein will. Wir bitten Dich: Zeige uns immer wieder, dass das Teilen mit anderen Freude bereitet. Mache uns im Herzen hell, damit wir Dich ausstrahlen können. Öffne unsere Augen, damit wir Dich in allen Menschen – besonders aber in den Armen, Kranken und Leidenden – sehen. Sei allen nahe, die es jetzt im Augenblick besonders schwer haben, weil sie z.B. krank, mutlos oder einsam sind. Guter Gott, wir danken Dir, dass Du uns immer zuhörst. Nimm unsere Bitten an und mache uns zu Deinen Kindern durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
33. Sonntag im Jahreskreis - B (16.11./17.11.) – Ende
Jesus Christus spricht: „Er [der Menschensohn] wird die Engel aussenden und die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen […] Wenn ihr all das geschehen seht, [sollt ihr erkennen], dass das Ende vor der Tür steht.“ (Mk 13,27.29)
Der November gilt vielen als der „Totenmonat“; seine Totengedenktage mahnen uns, auch das Ende unseres eigenen Lebens nicht aus unserem Blick zu verlieren. Doch: Was (oder wer) kommt im Sterben wirklich auf uns zu?
An den letzten Sonntagen verweisen uns die Schrifttexte und Gebete der Gottesdienstliturgie auf die Wiederkunft („Parusie“) Jesu Christi hin. Für die Glaubenden bedeutet das: Am Ende kommt nicht Nichts auf sie zu, sondern der, der kommt, um die zu retten, die ihn erwarten (vgl. Hebr. 9,28b). Spätestens hier zeigt sich, dass es sich beim Sterben des Menschen und bei der Wiederkunft Christi um zwei Bewegungen handelt, die aufeinander zulaufen: Jesus Christus kehrt wieder, „insofern alle bei ihm ankommen.“ (Karl Rahner)
Freilich handelt es sich dabei um keinen „Selbstläufer“; im Durchgang durch den Tod begegnen sich der heimgehende Mensch und der wiederkommende Christus nicht automatisch. Schon späte alttestamentliche Schriften wie das Buch Daniel betonen unmissverständlich, dass am Ende, wenn der Erzengel Michael auftritt, bzw. in der Zeit der Not nur die gerettet werden, die im Buch verzeichnet sind; nur sie erwachen zum Leben (vgl. Dan 12,1c.2). Ebenso unmissverständlich sind auch Jesu Worte über das Ende der Welt bzw. den Tag, an dem der Menschensohn kommt und die durch ihn ausgesandten Engel die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen (vgl. Mk 13,24-32). Wer konkret zu den Auserwählten gehören und wann genau das Ende kommen wird, weiß nur Gott allein. Umso mehr gewinnen Jesu Warnung vor Scheinheiligkeit (vgl. den 32. Sonntag) und seine heutige Mahnung, immerzu auch mit dem eigenen Lebensende zu rechnen, weil an der Vergänglichkeit letztlich kein Weg vorbeiführt, an Bedeutung. Denn denen, die Jesu Wort treu Glauben schenken, ist „im Ende“ die Rettung verheißen. Der nämlich, der zur Rechten Gottes sitzt, hat durch seine Hingabe am Kreuz die, die geheiligt werden, für immer zur Vollendung geführt (vgl. Hebr. 10,14). Mögen wir treu zum Herrn stehen und seinem Wort, das in Ewigkeit bleibt (vgl. Mk 13,31; 1 Petr 1,25), bzw. dem uns verkündeten Evangelium von unserer Rettung durch unseren Herrn voll und ganz vertrauen. [=>GL 631,4]
Und so beten wir (GL 656,2+3): „Du hast ins Leben alles gerufen. / Herr, Deine Schöpfung neigt sich zum Tode: / Hole sie heim. – Schenke im Ende auch die Vollendung. / Nicht in die Leere falle die Vielfalt / irdischen Seins.“ Amen.
Voll Vertrauen dürfen wir heute am Volkstrauertag auch darauf hoffen, dass die Menschen, die durch Kampfhandlungen in zwei schrecklichen Kriegen ihr Ende gefunden haben, nicht ins Nichts entschwunden, sondern bereits in ihrem Tode dem wiederkommenden und sie liebevoll empfangenden Christus begegnet sind…
Christkönigsfest - B (24.11./25.11.) – Herr und König
Jesus Christus spricht: „Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. […] Ich bin ein König. In bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme." (Joh 18,36a.37b)
Illustrierte und Zeitschriften berichten Woche für Woche auch über den neuesten Tratsch aus den Königshäusern unserer Welt. Ob diese Berichte immer der Wahrheit entsprechen…? Der „König“, von dem heute am Christkönigsfest in den biblischen Texten die Rede ist, kommt in der „Regenbogenpresse“ nicht vor: Jesus Christus ist die Wahrheit in Wort und Tat und tritt für sie ein, auch wenn diese für viele heute unbequem und/oder herausfordernd ist. Sein Königtum ist nicht von dieser Welt; es kommt von Gott. Daher konnte das Glaubensbekenntnis der ersten Christen nur aus einem Satz bestehen: „Jesus Christus ist unser ´Kyrios´ – unser Herr und König!“
Im alttestamentlichen Buch Daniel findet sich die Verheißung eines „Menschen-sohns“, dem von einem „Hochbetagten“ (Gott) unvergängliche Herrschaft, Würde und Königtum gegeben werden und dessen Reich niemals untergeht (vgl. Dan 7,14). Mit Jesus Christus ist diese Verheißung in Erfüllung gegangen, wenn er vor Pilatus von seinem Königtum spricht, das nicht von dieser Welt ist, und wenn er sich selbst als König bezeichnet, der kam, um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen (vgl. Joh 18,36.37).
Das Königtum Jesu hat auch Konsequenzen für uns und unser Leben: Weil Gott uns liebt, dürfen wir an Jesu König- und Priestertum teilhaben. Diese Teilhabe wurde uns ermöglicht durch den, der der Herrscher über die ganze Schöpfung ist, der aus Liebe zu uns Menschen am Kreuz für uns starb, der auferstanden ist und dessen Wiederkunft wir in unserem eigenen Ende erwarten (vgl. den 33. Sonntag) – kurz: durch den, der ist, der war und der kommt (vgl. Offb. 1,6-8). Jedoch ist und bleibt die Voraussetzung für eine Zugehörigkeit zum heiligen Volk Gottes, zur Gemeinde des Herrn, zu denen, die aus der Wahrheit sind, das Hören auf Jesu Stimme, das Befolgen seines göttlichen Wortes (vgl. Joh 18,37d). Wenn wir ihn also von ganzem Herzen als unseren „Kyrios“ (ver)ehren, dann bekennen wir ihn gleichzeitig vor aller Welt als unseren Herrn und König (als den der Kirche und den der ganzen Welt) und erklären uns so auch bereit, ihm in Wort und Tat in unserem Leben nachzufolgen. [=> GL 631,4]
Und so beten wir (L 741,1+2): "Es ragt ein hehrer Königsthron, / von Gottes Macht gegründet, / darauf des ew´gen Vaters Sohn / sein Wort den Zeiten kündet. / Er herrscht im neuen Gottesreich / als wahrer Gott und Mensch zugleich. / Herr Jesus, König aller Welt, / führ´ alle in Dein Königszelt. - Nicht durch des Schwertes Machtgebot / hast Du die Welt bezwungen, / Du hast durch Kreuz und Opfertod / die Krone Dir errungen. / Dein Reich ist nicht von ird´scher Art, / die Seelen sind um Dich geschart. / Herr Jesus, König aller Welt, / führ´ alle in Dein Königszelt.“ Amen.
Erster Advent - C (30.11./01.12.) – Gott kommt
Jesus Christus spricht: „Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt."(Lk 21,36)
„Advent“ bedeutet „Ankunft“. Es ist die Zeit der Erwartung und Vorbereitung, denn Gott möchte bei jedem von uns ankommen – heute, morgen, an Weihnachten und am Ende unseres Lebens. So möchte uns auch die kommende Adventszeit wieder besonders einladen, uns durch Gebet und Wachsamkeit auf diese stets neue Ankunft Gottes in unserem Leben vorzubereiten, damit wir bereit sind und ihn erkennen, wenn er kommt. Denn ein glaubendes, liebendes, hoffendes Herz kann schon jetzt seine Nähe und die heilende Kraft seiner Gegenwart erfahren.
Der Prophet Jeremia hat die Erfüllung des göttlichen Heilsworts und das Kommen Gottes verheißen: Für David wird ein gerechter Spross auftreten, der für Recht und Gerechtigkeit im Land sorgt und Juda die Rettung bringt (vgl. Jer 33,14-16). Jesus bezieht diese Verheißung auf sich und seine Wiederkunft, wenn er vom Kommen des Menschensohnes spricht, das mit großen Angst und Bestürzung schürenden Umwälzungen einhergeht, das aber für die, die ihm angehören, die Erlösung bedeutet (vgl. Lk 21,25-28); die angemessenen Haltungen, die Jesus als unser Herr und König (vgl. das Christkönigsfest) und angesichts seines Kommens mit großer Macht und Herrlichkeit von den Seinen erwartet, sind Wachsamkeit und Gebet (vgl. Lk 21,34-36). Paulus präzisiert diesen „Handlungskatalog“ dann noch durch die Mahnung, in der Liebe zueinander und zu allen zu wachsen – auch um ohne Tadel zu sein, wenn unser Herr Jesus mit allen seinen Heiligen kommt (vgl. 1 Thess 3,12-4,2). [=> GL 631,4]
Beten wir heute darum, dass wir ein Leben führen, dass Gott gefällt, und dass wir darin angesichts seiner stets neuen Ankunft in unserem Leben immer vollkommener werden (GL 435,4): "Gib auch, dass ich wachend sei, / Herr, an Deinem Tage / und das Licht der Gnaden treu / durch mein Leben trage, / dass ich dann / fröhlich kann / Dir am End´ der Zeiten, / Herr, entgegenschreiten.“ Amen.
Anregungen zu diesen Impulsen wurden i.d.R. entnommen aus: Andreas Gottschalk, Fürbitten in der Gemeinde für die Sonn- und Feiertage. Lesejahr B (Freiburg im Breisgau 2008) und Lesejahr C (Freiburg im Breisgau 2009).
☺ TIPP: Ausmalbilder für Kinder zu den Sonntagsimpulsen findet man unter: www.erzbistum-koeln.de/seelsorge_und_glaube/ehe_und_familie /familie_und_kinder/glauben_leben/familienliturgie/ausmalbilder_und_textseiten/