Gebetsinitiative
Beten Sie mit uns (von zu Hause aus)...
Herzliche Einladung, mit uns zu beten, wenn Sie krankheits- oder altersbedingt nicht mehr unsere Gottesdienste besuchen können: i.d.R. samstags um 18.30 Uhr (zum Gebetsläuten). Sie brauchen dazu nur ein Gesangbuch und die unten stehenden Impulse.
Abfolge (z.B.): GL 627/1 - Schriftvers und Impuls - GL 631/4 - Gebet(slied) - 632/2 - 632/4.
Lesen Sie bitte unten weiter...
Ein Link zu Ausmalbildern für Kinder findet sich unter den Impulsen.
LICHTBLICKE - Gebetsimpulse im März 2024
3. Fastensonntag B (02./03.03.) - Gotteshaus und Gottesdienst
„Schafft das hier weg! Macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle!" (Joh 2,16b) --- Jesus zeigt bei der sog. "Tempelreinigung" (vgl. Joh 2,13-25) großen Eifer für den Tempel in Jerusalem – für das Haus, in dem er schon als Kind zuhörend und Fragen stellend im Kreis der Lehrer saß (vgl. Lk 2,46). Er liebt und ehrt dieses Haus als das "Haus seines Vaters". Weil daher das Gotteshaus und der Gottesdienst eine ihrer Würde entsprechende „Behandlung“ verdienen, wird Jesus regelrecht handgreiflich, wenn der Gottesdienstraum als „Markhalle“ für Geschäftemacherei zweckentfremdet wird (vgl. Joh 2,13-17). --- Mit der Übergabe des sog. Dekalogs (vgl. Ex 20,1-17) hatte Gott das Volk Israel zu seinem besonderen Eigentum gemacht und ihm Orientierung darüber gegeben, was lebensnotwendig ist, wie es dem einen und einzigen Gott (und seinem Befreier aus der Knechtschaft Ägyptens!) Treue erweisen und sowohl die Einzelnen in ihm wie auch die Gemeinschaft als ganze schützen kann; die Tatsache, dass die „Synoptiker“ Matthäus, Markus und Lukas bei ihrer „Tempelreinigungserzählung“ (Mt 21,12ff., Mk 11,15ff., Lk 19,45ff.) Jesus übereinstimmend sogar das Wort „Räuberhöhle“ (statt „Markthalle“ wie bei Johannes) in den Mund legen, könnte darauf hindeuten, dass Jesus in der Geschäftemacherei sogar einen Verstoß gegen die Gebote Gottes (explizit das 7. Gebot: Ex 20,17!) und damit einen erneuten Erweis der Untreue des Volkes gegenüber Gott sah, was dann ein zusätzlicher Grund für seinen Einsatzeifer gewesen sein dürfte… --- Der von Jesus auf diese Weise geehrte und geschätzte Jerusalemer Tempel ist für ihn jedoch nicht das einzige „Gotteshaus“. Für ihn (und auch für uns!) hat der "Tempel seines Leibes" große Bedeutung (vgl. Joh 2,18-25; 21!): Jesus weiß, dass Gott in ihm wohnt; und diese Wohnstatt Gottes wird durch Gottes Gnade wieder auferstehen, auch wenn sie durch Menschen niedergerissen wird; das bekennen wir, wenn auch wir (wie der Apostel Paulus) Jesus als den Gekreuzigten verkünden (vgl. 1 Kor 1,23). Jesu "Gottesdienst" gipfelt ja in seiner Lebenshingabe am Kreuz aus Liebe zu uns und wird in seine Auferstehung münden; der Tempel seines Leibes wird also zwar niedergerissen, aber nach drei Tagen wiederaufgerichtet werden. --- Seit unserer Taufe, die uns zu Geschwistern Jesu gemacht hat, wohnt Gott auch in jedem von uns; so wird jeder Getaufte zum Haus Gottes unter den Menschen. Darum mahnt Paulus die Korinther: "Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel verdirbt, den wird Gott verderben, denn der Tempel ist heilig und der seid ihr." (1 Kor 3,16f.). Unser "Gottesdienst" in diesem Sinne ist es dann, auf Jesu Wort zu hören, ihm zu vertrauen und ihm mit ungeteiltem Herzen nachzufolgen – in dem Bewusstsein, dass diese Nachfolge „nachhaltig“ geschehen muss, weil ein kurzfristiges Aufgerütteltsein nur ein Strohfeuer ist und sich ein nur auf äußeren Zeichen beruhender Glaube bei keinem Menschen als tragfähige Grundlage erweist (vgl. Joh 2,23-25) --- Wie ist es eigentlich um unsere "Gotteshäuser" bzw. "Gottesdienste" (im doppelten Sinn!) bestellt? Sind dort Missstände zu finden oder werden sie öfters auch mal als „Markthalle“ oder „Räuberhöhle“ missbraucht? Vielleicht können ja die zehn Gebote Gottes hier zu einer Gewissenserforschung und zu einer nachhaltigen Änderung der Verhältnisse führen… So beten wir (GL 387,8): "Herr, komm´ in mir wohnen, / lass´ mein Geist auf Erden / Dir ein Heiligtum noch werden; / komm´, Du nahes Wesen, / Dich in mir verkläre, / dass ich Dich stets lieb´ und ehre. / Wo ich geh´, / sitz´ und steh´, / lass´ mich Dich erblicken / und vor Dir mich bücken.“ Amen.
4. Fastensonntag B (09./10.03.) - Freude
„So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der glaubt, in ihm das ewige Leben hat." (vgl. Joh 3,16a.15). --- Dass die Fastenzeit nicht als „Trauerzeit“ verstanden sein will, zeigt sich gerade am 4. Fastensonntag, der von alters her und in Anlehnung an den Eröffnungsvers der Gottesdienstliturgie (Jes 66,10-11) den Namen "Laetare - Freue Dich!" trägt. Die Ermunterung zur Freude fordert Gehör mitten in einer Zeit der Besinnung, der Erneuerung, der Vorbereitung auf Ostern und trotz weltweiter und persönlicher Krisen und Leiden. Geht daher diese Ermunterung zur Freude bzw. zu einer positiven Grundgestimmtheit trotz des (scheinbar) immer mehr um sich greifenden Bösen auf dieser Welt nicht an der Lebenswirklichkeit des Menschen vorbei? --- Schon vor dem Hintergrund der (vom Volk Israel letztlich selbst verschuldeten!) Zerstörung Jerusalems durch die Chaldäer/Babylonier im Jahr 587 v.Chr., der anschließenden Deportation eines Großteils des Volkes in die babylonische Knechtschaft und der Befreiung und Rückführung des Volkes unter dem Perserkönig Kyrus (vgl. 2 Chr 36,14-16.19-23) wird deutlich, wie Krisen- und Leidenszeiten von Gott her zu deuten sind: Nicht Gericht und Verurteilung sind das letzte Wort Gottes über den sündigen Menschen, sondern Liebe und Erbarmen; seine „Strafgerichte“ wollen nicht als endgültigen Untergang, sondern als Aufruf zu Besinnung und Umkehr verstanden sein. --- Dass am Ende eben nicht der Tod sondern das Leben das letzte Wort hat, erfüllt sich durch die Frohe Botschaft und das heilende Wirken Jesu, was dann besonders deutlich wird, wenn Jesus über die Bedeutung seiner Sendung in unsere Welt spricht (vgl. Joh 3,14-21): Aus Liebe hat Gott seinen Sohn (also Jesus selbst!) hingegeben, damit alle, die glauben, eben gerade nicht zugrunde gehen, sondern in ihm das Leben haben. --- Eine positive Gestimmtheit ist für das Leben wichtig – ebenso wie die Fähigkeit, die kleinen Freuden des Alltags, die man "nur" zu sehen braucht, bewusst wahrzunehmen. Doch während diese kleinen Freuden immer nur vorübergehend sind, geht es an diesem Sonntag um eine tiefe und bleibende Freude: Denn auch wir dürfen darauf hoffen, dass unser Leben trotz unseres Versagens, unserer Schuld, unserer Krisen und Leiden, trotz unserer Grenzen und Schwächen, die man bewusst wahrnehmen und zu denen man stehen sollte, letzten Endes ein gelungenes sein wird: Wir sind nämlich nicht auf uns allein gestellt, sondern Gott wohnt in uns (vgl. den 3. Fastensonntag) und lebt unser Leben mit uns. Dann wird tief empfundene und bleibende Freude die Grundmelodie unseres Lebens sein und man wird uns die Erlösung auch wirklich „ansehen“… Wie glaubwürdig sind wir, wenn wir als wirklich Glaubende immer nur meckernd oder mit hängendem Kopf durch die Gegend laufen…? --- Die Hoffnung auf ein wirkliches Versöhntsein mit Gott und die tiefe und bleibende Freude darüber hat allerdings zwei Grundvoraussetzungen, wie es auch der Epheserbrief betont (vgl. Eph 2,4-10): Zum einen ist es die „Gnade“ Gottes (d.h. seine erbarmende Liebe), die uns rettet, weil wir durch sie zusammen mit Christus aus dem Tod ins Leben gerufen werden; zum anderen ist es auch der Glaube daran, dass wir Anteil haben an der Lebensgemeinschaft mit Gott durch Jesus Christus im Heiligen Geist (vgl. Eph 2,8 und v.a. auch Joh 3,14-18): Alle, die auf Jesus Christus fest vertrauen, dürfen sich in der göttlichen Lebensgemeinschaft gut aufgehoben wissen, denn ihnen ist damit aus Gnade – und nicht aus eigener Kraft (Eph 2,8)! - ein Leben in Fülle geschenkt. So beten wir (GL 484,1+6): "Dank sei Dir, Vater, für das ew´ge Leben und für den Glauben, den Du uns gegeben, dass wir in Jesus Christus Dich erkennen und Vater nennen. --- Gedenke, Herr, die Kirche zu erlösen, sie zu befreien aus der Macht des Bösen, als Zeugen Deiner Liebe uns zu senden und zu vollenden.“ Amen.
5. Fastensonntag B / Misereorsonntag (16./17.03.) - Barmherzigkeit
„Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein." (Joh 12,26a). --- Wer wirklich daran glaubt, dass er aus Gnade schon im Hier und Jetzt Anteil hat an der Lebensgemeinschaft Gottes, die selbst noch über den Tod hinaus währt, bei dem erklingt nicht nur die Grundmelodie einer tiefen und bleibenden Freude durch das ganze Leben (vgl. 4. Fastensonntag), der wird auch von aller (Todes-)Angst befreit und damit befähigt, selbst in uneigennütziger Weise barmherzig zu handeln. Darum lenkt der 5. Fastensonntag (auch "Misereorsonntag" bzw. – früher - "Passions-sonntag" genannt) unseren Blick nun bewusst auf die Armen und Notleidenden: Die Vorbereitung auf Ostern darf eben gerade nicht als Privatsache des einzelnen verstanden werden, sondern muss gerade auch die mit einbeziehen, die (sei es nun materielle oder geistige) Not leiden. --- "Misereor - Ich erbarme mich..." Die, die ihren liebevollen Blick auf die Notleidenden lenken, treten in die Fußstapfen Jesu und folgen ihm nach; sie erinnern mit dieser Art des „Gottesdienstes“ daran, dass Jesus Christus aus Liebe zu uns immer wieder neu an uns heilend handelt – ja, sie werden sogar zu seinen Stellvertreter(inne)n in dieser Welt, zum Werkzeug, durch das Gott an den Menschen auch in unserer Zeit barmherzig wirkt. --- Unzählige Male hatte das Volk Israel den ersten Bund, den Gott mit ihm am Sinai geschlossen und als dessen „Satzung“ er ihm die 10 Gebote (vgl. den 3. Fastensonntag) übergeben hatte, gebrochen, so dass schließlich für das Volk keine Möglichkeit mehr bestand, diesen von sich aus zu erneuern. Dann jedoch verkündet der Prophet Jeremia dem Volk in einer Zeit der Krise und des Gerichts um 600 v.Chr. (die Babylonier bedrohen in dieser Zeit Israel massiv), dass Gott aus Barmherzigkeit einen Neuanfang mit seinem Volk machen und einen neuen Bund schließen will (vgl. Jer 31,31-34): Er wird ihr Gott und sie werden sein Volk sein („Bundesformel“: Jer 31,33) – dieses Gesetz will er in das Volk hineinlegen und auf ihr Herz schreiben; spürbares Zeichen dieses neuen Bundes ist die Vergebung von Schuld und Sünde (vgl. Jer 31,34). --- Die Hingabe des Gottessohnes hat seinen Urgrund in der Liebe Gottes „zur Welt“ und geschieht, damit Schuld vergeben wird und das Volk wieder Anteil hat an einem Leben in Fülle (vgl. Joh 3,16). Mit der Hingabe seines Sohnes vollendet Gott diesen zweiten Bundesschluss mit seinem Volk: Der Gottessohn Jesus Christus wird durch seinen Tod und seine Auferstehung den Zugang zur bleibenden Lebensgemeinschaft mit Gott wieder öffnen für alle, die glauben und ihm nachfolgen: So wird er zum Weizenkorn, das in die Erde fällt (das stirbt) und so reiche Frucht bringt (vgl. Joh 12,24); so erfüllt sich, dass er in seiner Erhöhung am Kreuz alle an sich zieht (vgl. Joh 12,32); so werden alle, die ihm dienen wollen und ihm nachfolgen, genauso in der Gemeinschaft mit Gott leben wie er (vgl. Joh 12,26). -- Wer in Jesu Nachfolge Barmherzigkeit übt, der gibt eigentlich nur das weiter, was er selbst von seinem Heiland schon längst empfangen hat (auch was z.B. die Vergebung der Schuld angeht). Somit verweist jegliche Mildtätigkeit, die aus Mitleid, Erbarmen und freien Herzens geschieht, letztlich auf die Barmherzigkeit Gottes, die in Jesus Christus sichtbare Gestalt angenommen hat; diese ging bei ihm sogar bis hin zur Lebenshingabe für sein Volk, damit alle, die an ihn als den „Urheber des ewigen Heils“ (vgl. Hebr. 5,9) glauben, die Vergebung der Schuld und ein Leben in Fülle erlangen. Wo aus Liebe Barmherzigkeit geschieht, strahlt Gottes Heil durch diese Mildtätigkeit in unsere unheile Welt. So beten wir (GL 272,3+2): "Ruf´ uns zur Umkehr, sooft wir versagen; Du bist barmherzig, vergibst uns die Schuld. Antwort bist Du in verzweifeltem Fragen; lehr´ uns Verzeihen, Vertrauen, Geduld. Du hast für uns Deinen Sohn hingegeben, Worte und Taten, aus denen wir leben. - Hilf unserm Glauben, wenn mutlos wir werden; Lichtblick und Freude erblühen aus Dir. Dein Reich des Friedens lass´ wachsen auf Erden; Werkzeuge Deiner Verheißung sind wir. Lehr´ uns aus Glaube und Liebe zu handeln und so uns selbst und die Welt zu verwandeln.“ Amen.
Jesus Christus hat für uns gelitten und ist begraben worden. Ohne Jesu Kreuz und Leiden als die stärksten Zeichen göttlicher Barmherzigkeit mit uns Menschen gibt es keine Aufer-stehung. Wenn an diesem Sonntag nach altem Brauch Kreuze verhüllt werden, kann man dahinter auch die Absicht sehen, den Augen ein Fasten zu verordnen: Wenn man etwas nicht mehr direkt vor Augen sieht, prägt es sich oft (wieder) tiefer ins Bewusstsein ein. Die Verhüllung dessen, der als Weizenkorn in die Erde fällt und stirbt (vgl. Joh 12,24), kann uns so zur Mahnung werden, Kreuz und Leiden Jesu als stärkste Zeichen der göttlichen Barmherzigkeit nicht einfach zugunsten der Auferstehung auszublenden…
Palmsonntag B (23./24.03.) - Begleitung
"Gesegnet sei er, der da kommt im Namen des Herrn! Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David, das nun kommt.“ (Mk 11, 9b.10). --- Der Palmsonntag eröffnet eine für das Christentum zentrale Zeit: Die Heilige Woche beginnt; wir gedenken der letzten Tage Jesu in Jerusalem, übertragen die Geschehnisse von damals in unserer Zeit und „vergegenwärtigen“ sie. Auf diese Weise begegnen wir jenem König, der unter dem Jubel des Volkes in Jerusalem einzieht (vgl. Mk 11,1-10; Joh 12,12-16); die Tatsache, dass dieser „König von Israel“ auf einem Esel in die Stadt einreitet, zeigt dabei, dass sich mit diesem Einzug eine Verheißung des Propheten Sacharja (vgl. Sach 9,9) erfüllt und dass es sich wirklich um einen König handelt, der hier unter den Begeisterungsstürmen der Menge seiner Mission entgegenzieht; allerdings wird dieser König Israels die messianische Hoffnung des Volkes auf eine Wiederherstellung des davidischen Königreichs (vgl. 2 Sam 7,16; Am 9,11-12), auf einen irdisch herrschenden Messias und ein politisches Königreich, die wohl Ursache der Begeisterungsstürme des Volkes ist, nicht erfüllen; denn sein Weg führt jenen König nicht auf irgendeinen irdischen Thron, sondern an das Kreuz… --- Wir sind heute wie in einem Zeitraffer mit ihm unterwegs und er mit uns. Wir dürfen auch da-rauf vertrauen, dass er unseren Lebensweg begleitet wie wir heute den seinen. Wir werden in seiner Begleitung erfahren, dass mit diesem letzten Weg Jesu aber trotzdem ein neues „Reich“ anbricht: Am Ende werden eben nicht Kreuz und Tod siegen, sondern die Liebe und das Leben; durch den Weg Jesu, der ihn über den Kreuzestod bis hin zur Auferstehung führt, erhalten alle, die jenem König vertrauen, aufgrund der Menschenliebe, der Gnade, der Barmherzigkeit Gottes (vgl. den 5. Fastensonntag) Anteil an diesem Reich, an der Lebensgemeinschaft Gottes, die sogar über den Tod hinaus währt. --- So begleiten wir unseren König, als er sich (einer jesajanischen Verheißung gemäß; vgl. das „Dritte Gottesknechtslied“ Jes 50,4-7) auf seinem Leidensweg als der vollkommene Jünger und treue Prophet erweist, der voll und ganz auf die Hilfe, den Beistand, die Begleitung Gottes vertraut (vgl. Jes 50,7) und nicht zurückweicht „vor Schmähungen und Speichel". Wir begleiten unseren König auf dem Weg seiner „Erniedrigung“ (gemeint ist seine „Selbstentäußerung“ als Gottessohn durch sein „Gleichwerden“ mit dem [niedrigsten!] Menschen) und seiner „Erhöhung“ am Kreuz (womit seine „Verherrlichung“ bzw. sein erneutes „Emporheben“ zu Gott gemeint ist), so wie es Paulus beschreibt (vgl. Phil 2,6-11). Und wir begleiten unseren König direkt auf seinem Leidensweg bis hin unter das Kreuz bzw. in sein Grab (vgl. Mk 14,1-15,47); auf diesem Leidensweg wird unser Herr und König mehrmals sein Königtum bestätigen: Wenn er sich während des Verhörs vor dem Hohen Rat als Menschensohn bezeichnet, den man zur Rechten der Macht sitzen und mit den Wolken des Himmels kommen sehen wird (vgl. Mk 14,62); wenn er Pilatus bestätigt, dass er der König der Juden sei (vgl. Mk 15,2; vgl. auch Mk 15,9); wenn er (was freilich – dem dritten Gottesknechtslied gemäß – als Schmähung gedacht ist!) von seinen Peinigern oder durch jenen Schriftzug über dem Kreuz als „König der Juden“ (vgl. Mk 15,18.26) oder vom Volk, das der Kreuzigung beiwohnt, als „Messias“ und „König von Israel“ (vgl. Mk 15,32) verhöhnt wird; wenn wir schließlich das Wort des Hauptmanns hören, der den Gekreuzigten als Gottes Sohn bekennt (vgl. Mk 15,39) und so selbst erkennen, dass sich die Lebensverheißung Gottes in der Erhöhung Jesu Christi am Kreuz erfüllt. --- In dieser gläubigen Hoffnung auf Gott, unseren helfenden Begleiter in aller Not, und auf den Sieg dessen, der im Namen des Herrn seinen Weg geht, damit wir im Reich Gottes Gemeinschaft mit ihm haben und uns so vor nichts und niemanden mehr zu fürchten brauchen (auch den Tod nicht), können wir ermuntert und getröstet in die Feier dieser Heiligen Woche gehen – das gerade auch dann, wenn wir derzeit vielleicht Schweres zu tragen haben. So beten wir (GL 804,1+3): "Du König auf dem Kreuzesthron, Herr Jesus Christus, Gottes Sohn: Dein Herz, verwundet und betrübt, hat uns bis in den Tod geliebt. – Du Quell, der unser Leben nährt, o Herz, das sich für uns verzehrt, schließ´ uns in Deine Liebe ein, lass´ uns immer bei Dir sein.“ Amen.
Gründonnerstag (28.03.) – Dienende Liebe und (Todes-)Angst
„Als Christus auf Erden lebte, hat er mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört und aus seiner Angst befreit worden." (Hebr 5,7). --- Die Liturgie des Gründonnerstags gibt uns noch einmal die Möglichkeit, Jesus am Beginn seines Leidensweges beizustehen. Wir begehen zunächst das vergegenwärtigende Gedächtnis an das letzte Abendmahl, das Jesus im Abendmahlssaal mit seinen Jüngern vor seinem Tod feiert und in dem er durch die Gaben Brot und Wein diesen Tod als Erlösungstat aus Liebe für uns deutet (vgl. Mk 14,17-25). Der alttestamentliche Lesungstext des Gründonnerstag (Ex 12,1-8.11-14; 1 Kor 11,23-26) verweist uns dabei (als Vor-Bild) auf die Feier des Pesachmahles, das das Volk Israel als Erinnerung an den Auszug aus dem ägyptischen Sklavenhaus regelmäßig begeht: So wie das Blut des Lammes, mit dem die Türpfosten der israelitischen Häuser bestrichen wurden, das Volk Israel vor dem von Gott über Ägypten verhängten, vernichtenden Unheil gerettet hat (vgl. Ex 12,13), so bringt uns das Blut, das Jesus am Kreuz vergossen hat, das Heil – die Teilhabe an der Lebensgemeinschaft mit Gott; ohne sein Blut, in das in jeder Eucharistiefeier der Wein verwandelt wird, gibt es keine Vergebung der Sünden (vgl. Hebr 9,22); auf ihm gründet sich der neue Bund, den Gott mit seinem Volk schließt, den diesen Volk entweder annehmen oder auch zurückweisen kann und dessen Mittelpunkt Jesus Christus als das Leben spendende Wort ist (vgl. Joh 1,14-18); der Kelch, der den gewandelten Wein enthält, wird durch Jesus als vergegenwärtigende Erinnerung an seine Person und an diesen Bundesschluss verwendet (vgl. dazu 1 Kor 11,23-26). --- Dieser neue Bund mit Gott ist zugleich ein „Liebesbund“. Das zeigt uns das heutige Johannesevangelium, wo berichtet wird, wie Jesus im Abendmahlssaal seinen Jüngern Liebe bis zur Vollendung erweist und ihnen diese Liebe als Vermächtnis hinterlässt (vgl. Joh 13,1.5.15). Somit sind auch wir (wie die Jünger) an den Abendmahlstisch eingeladen; er reicht uns das Brot (seinen Leib) und den Wein (sein Blut), damit auch wir Anteil haben an seiner Liebe und ihrer Vollendung im Tod am Kreuz. Versuchen wir doch wieder einmal, unser Reden und Handeln vom Geist Jesu, vom Geist dienender Liebe erfüllt sein zu lassen... --- Im Garten Getsemani und in seiner Passion durchlebt und durchleidet Jesus dann die Abgründe menschlichen Daseins wie Angst, Verrat, Verleugnung, Grausamkeit usw. (vgl. Mk 14,26ff.), deren Ursache die Angst des Menschen um sich selbst ist und die auch uns immer wieder lähmen und zum Bösen verleiten. --- Legen wir darum (wie in der "Komplet" - dem Nachtgebet der Kirche) unser Leben und das all derer, die uns am Herzen liegen, in die Hände des barmherzigen Gottes. Mit dem siegreichen Retter an unserer Seite werden auch wir (wie er – vgl. Hebr 5,7) unsere Angst um uns selbst durch den Glauben besiegen, können so auch die Nächte unseres Lebens durchstehen und werden fähig, uns unserem Nächsten wieder neu liebend zuzuwenden. --- Und so beten wir (GL [alt] 299,3): "Manchmal spüren wir Gottes Liebe, manchmal spüren wir nichts. Begleite uns, Herr, wenn die Ängste kommen.“ Amen.
Karfreitag (29.03.) - GeHEILt!
„Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt." (Jes 53,5d; 1 Petr. 2,24f.). --- Noch immer terrorisiert das Böse in seinen vielfältigsten Erscheinungsweisen (Krieg, Leid, Not…) unsere Welt. Dass wir also durch Jesu Wunden geheilt seien, muss da zwangsläufig wie eine Selbsttäuschung, eine Illusion – ja als billiger Trost - erscheinen... --- Die Passionsgeschichte, die heute in der Liturgie der Kirche gelesen wird (vgl. Joh 18,1-19,42), zeigt uns jedoch eindrücklich, was mit dem sehr oft missbrauchten Wort "Heil" wirklich gemeint ist: In der grausamen Erniedrigung Jesu Christi, also mitten im absoluten "Un-Heil", bricht gleichzeitig auch seine Erhöhung, seine Verherrlichung und damit auch für uns das "ewige Heil" und unsere Heilung an: Denn die Aussage des Soldaten während der Geißelung Jesu („Heil Dir, König der Juden!“, Joh 19,3) – eigentlich als bissiger Spott gedacht – wird letztlich (ins Gegenteil verkehrt) wirklich wahr: Der König der Juden, dessen Königtum aber nicht von dieser Welt ist (Joh 18,36f.; vgl. auch Joh 19,12-16a.19-21), gelangt durch Leiden und Kreuzestod ins Heil. … und wer an diese Erhöhung des Menschensohnes inmitten seiner Erniedrigung glaubt und seine Hände in allen Lebenskrisen voller Vertrauen in Gottes Hände legt, sich damit in die Geborgenheit bei und in die Gemeinschaft mit ihm flüchtet, für den gibt es wirklich kein Unheil (kein Leid, keine Tränen, keinen Tod…) mehr; der kann auch seine Existenzangst überwinden und sich dem Nächsten wieder neu liebend zuwenden (vgl. Gründonnerstag). Insofern erfüllt sich in Jesus das, was der Prophet Jesaja einst in seinem vierten Gottesknechtslied verheißen hat: Er trägt unsere Krankheiten, lädt unsere Schmerzen auf sich, wird wegen unserer Verbrechen durchbohrt und wegen unserer Sünden zermalmt; doch liegt diese Strafe zu unserem Heil auf ihm, denn durch seine Wunden sind wir geheilt (vgl. Jes 53,4-5). Mit Maria und Johannes stehen wir so am heutigen Tage mit unter dem Kreuz Jesu (vgl. Joh 19,25ff.) und werden so zu unmittelbaren Zeugen seiner rettenden Heilstat für uns. --- Er, der dem göttlichen Willen gemäß durch sein Leiden zur Vollendung gelangt ist, ist für alle, die ihm folgen, zum Urheber des ewigen Heiles geworden (vgl. Hebr. 5,8-9). Darum sind wir heute auch umso mehr eingeladen, unsere Anliegen und unsere unheile Welt vor den Gekreuzigten zu bringen und das Kreuz als "Baum des Heiles" zu verehren; nur so werden wir Gnade und Erbarmen finden und Hilfe zur rechten Zeit erlangen (vgl. Hebr. 4,16). --- Wenn der Leib Jesu schließlich ins Grab gelegt wird und somit sein irdisches Dasein seinen traurigen Abschluss findet, erhoffen wir zusammen mit allen Glaubenden (wenn uns auch weiterhin Angst, Not, Sorge, Trauer und Tod uns belasten mögen) voll gespannter Erwartung die Erfüllung der Verheißung, dass Gott uns nicht im Unheil lässt, sondern uns heilt; dass er das Leben will und nicht den Tod (vgl. Mk 12,27parr.). --- Und so beten wir (GL 268,5): "Ja, öffne mir den stummen Mund; / dann tu´ ich allen Menschen kund, / was Großes Du an mir getan, / wie Du mich nahmst in Gnaden an, / dass, wer Dir fern ist, sich bekehrt / und so auch in Dir Heil erfährt.“ Amen.
Osternacht und Ostersonntag (31.03.) – Licht
„Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen leben." (Röm 6,4). --- Eigentlich im Licht der aufgehenden Sonne des Ostermorgens versammeln sich die christlichen Gemeinden zur Feier der Auferstehung Jesu Christi und feiern den Mittelpunkt des christlichen Glaubens: dass sich nämlich alle Getauften und Glaubenden durch Jesu Leiden, Sterben und Auferstehen im Heiligen Geist bleibend bei Gott geborgen und damit „im Heil“ (vgl. Karfreitag) wissen dürfen; diese neu geschenkte Gemeinschaft mit Gott kann uns nichts und niemand mehr nehmen - auch der Tod nicht. --- Die Schrifttexte der Osternacht beleuchten jenes „Im-Heil-sein“ als zentrale christliche Glaubensaussage von verschiedenen Seiten und beschreiben den Weg unseres Herrn Jesus Christus, der auch unser Weg sein bzw. werden soll, als Durchgang vom Dunkel zum Licht: Mit der Auferstehung Jesu wird auch der guten ersten Schöpfung Gottes (vgl. Gen 1,1-2,2) durch den Heiligen Geist neues Leben eingehaucht (vgl. Ps 104,30); sie – und wir mit ihr – werden eine neue Schöpfung (vgl. 2 Kor 5,17). - Mit der Auferstehung Jesu werden die Getauften endgültig von der Knechtschaft des Todes befreit (der Tod hat keine Macht mehr über sie), so wie Gott das Volk Israel damals endgültig am Roten Meer von der Knechtschaft Ägyptens befreit hat (vgl. Ex 15,1-18). - In der Auferstehung Jesu erfüllt sich endgültig, was der Prophet Ezechiel (vgl. Ez 36,16-17a.18-28) einst dem in Babylon gefangenem Volk Israel verhieß: Es darf heim in sein Land (heim in die Gemeinschaft mit seinem Gott!) zurück; mehr noch: Gott erneuert sein Volk, indem er ihm ein neues Herz und einen neuen Geist gibt… Endlich wird sich nun die Sehnsucht des Menschen erfüllen, den irdischen Machtbereich von Schuld, Sünde und Tod zu verlassen und in den göttlichen Machtbereich von Gottes vergebender Liebe zu gelangen; dabei sind die Bilder von Gottes „Haus“, seinem heiligen „Berg“ und seiner „Wohnung“ (vgl. Ps 43,3) bildhafte Vergleiche für jene immerwährende Lebensgemeinschaft mit und bei Gott. Anteil an dieser göttlichen Lebensgemeinschaft erhalten diejenigen, die mit Christus in der Taufe sterben und so durch die vielen Tode des Lebens und den endgültigen Tod am Lebensende hindurch zu einem Leben in Fülle bei Gott auferweckt werden (vgl. Röm 6,3-11); daher sollten wir unseren Sinn auf das Himmlische richten und nicht an das Irdische klammern (vgl. Kol 3,1-4). --- Mit der Auferstehung Jesu erweist sich, dass Gott wirklich ein Gott von Lebenden und nicht von Toten ist (vgl. Mk 12,27). Das erfahren die ersten Auferstehungszeugen am Ostermorgen (vgl. Joh 20,1-18): Beim Anblick des leeren Grabes erkennt der andere Jünger, der Petrus begleitet, dass Jesu Ankündigungen seines Leidens, Sterbens und Auferstehens nun wirklich eingetreten sind; er sieht und glaubt (vgl. Joh 20,1-9; Joh 20,9). Allerdings ist das leere Grab ein Zeichen, das erst wirklich verstehbar wird durch die reale Begegnung mit dem Auferstandenen, wie sie Maria von Mágdala widerfährt (vgl. Joh 20,10-18) – eine Begegnung, die jedoch nur dann möglich ist, wenn das Herz bereit ist, zu sehen und zu glauben. Maria erfährt daher als erste, dass der Auferstandene auf dem Weg zu seinem Vater ist, und dass dieser Vater auch der unsere ist (vgl. Joh 20,17), dass also alle Glaubenden Anteil haben an Jesu Auferstehungsleben und sozusagen zu Gott „mitgenommen“ werden; diese frohe Osterbotschaft wird sie auch den anderen Jüngern verkünden. --- Gott war immer mit seinem Sohn – in dessen irdischem Leben und im Tod. Das will uns der Apostel Petrus in seiner Pfingstpredigt (vgl. Apg 10,34a.37-43) anhand des Heilswirkens Jesu und seiner Erscheinung vor vorherbestimmten Zeugen nach dessen Tod und Auferstehung zeigen. Und seit Jesu Auferstehung ist Gott auch mit uns; denn alle Propheten bezeugen nach Petrus, dass jeder Glaubende Anteil hat am Heil und durch Jesu Namen die Vergebung der Sünden empfängt. --- Danken wir darum unserem Herrn Jesus Christus, dass er uns durch seine Auferstehung von den Toten Anteil am Heil gegeben hat. Bitten wir ihn darum, dass er unser Vertrauen darauf gerade auch in den dunklen Zeiten unseres Lebens stärkt (GL 779,2): "Dir danken nun, Herr Jesus Christ, / die Völker aller Zungen, / dass Du vom Tod erstanden bist, / das Heil uns hast errungen. / Herr, bleib´ bei uns, wenn´s Abend wird, / dass wir nicht irregeh´n. / So wird die Herde wie der Hirt / einst glorreich aufersteh´n. / Halleluja.“ Amen.
Ostermontag (01.04.) – Unterwegs nach Emmaus
"Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?“ (Lk 24,32). --- Am ersten Tag der Woche sind zwei Jünger auf dem Weg in das 11,5 km von Jerusalem entfernt liegende Dorf Emmaus und tauschen sich aus über das, was sich seit dem Kreuzestod Jesu ereignet hat (vgl. Lk 24,13.14)… Welche Gedanken, welche Ängste, Sorgen und Nöte haben wir in unseren Herzen in diesen Gottesdienst mitgebracht? Erfahrungen, die uns traurig gestimmt oder vielleicht sogar niedergeschmettert haben? --- Als die Jünger so unterwegs sind, tritt der auferstandene Jesus hinzu; aber die Jünger erkennen ihn nicht. Er spürt ihre Niedergeschlagenheit, fragt nach dem Grund und einer der Jünger (Kleopas) berichtet ihm von den Ereignissen in Jerusalem (vgl. Lk 24,13-24)… Auch in diesem Gottesdienst ist der Auferstandene an unserer Seite und wir können ihm unser Herz ausschütten… --- Der Auferstandene reagiert auf die Kurzsichtigkeit bzw. Begriffsstutzigkeit der Jünger, indem er ihnen anhand der gesamten Heiligen Schrift darlegt, dass der Menschensohn all das habe erleiden müssen, um so wieder in die Gemeinschaft mit Gott, seinem Vater, und „in seine Herrlichkeit“ zu gelangen… (vgl. Lk 24,25-27). Auch uns spricht heute (wie in jedem Gottesdienst) Jesus selbst (!) wieder die tröstende Botschaft der Heiligen Schrift zu. Wir hören, dass Gott Jesus von den Wehen des Todes befreit und auferweckt hat und dass dieser Jesus nach seiner Erhöhung zum Vater den Heiligen Geist, den Lebensspender, den er selbst empfangen hat, auf seine Jünger ausgießt (vgl. Apg 2,24.32.33): Wie Jesus lebt, so leben auf diese Weise auch wir in der Gemeinschaft mit Gott; schon hier und heute sind wir durch Jesu Auferstehung wirklich „im Heil“ (vgl. den Ostersonntag)! Das ist nach Paulus (vgl. 1 Kor 15,1-8.11) die unverzichtbare Grundlage des Evangeliums und unseres Glaubens. --- Die drei Wanderer kommen in Emmaus an; der Auferstandene will weitergehen, doch die beiden Jünger bitten ihn, bei ihnen zu bleiben; als der Auferstandene das Brot bricht und es an sie austeilt, erkennen sie in ihrem Begleiter den auferstandenen Christus, der sich aber sogleich ihren Blicken entzieht (vgl. Lk 24,28-31). Wenn uns heute das gebrochene, eucharistische Brot gereicht wird, können auch wir darin den gegenwärtigen Christus erkennen. Es ist der intensivste Augenblick der Begegnung mit ihm. Durch ihn erscheint dann auch das Vergangene in neuem Licht, und wie die beiden Emmausjünger werden auch wir Menschen mit brennenden Herzen. --- Noch in derselben Stunde kehren die Emmausjünger nach Jerusalem zurück und bezeugen vor den elf Aposteln und den anderen Jüngern, dass sie dem Auferstandenen begegnet sind und wie sie ihn beim Brotbrechen erkannt haben (vgl. Lk 24,33-55). Wie sie kehren auch wir (nach diesem Gottesdienst) wieder zurück in den Alltag. Gleichzeitig sind wir ausgesandt, allen mit brennendem Herzen von unserer Begegnung mit dem Auferstandenen zu erzählen – und davon, dass die bleibende Gemeinschaft mit ihm wirklich ein Leben in Fülle schenkt (über all unsere Sorgen, Ängste und Nöte dieser Welt, ja sogar über den Tod hinaus)! --- So beten wir (GL 325,1+3): "Bleibe bei uns, Du Wand´rer durch die Zeit. / Schon sinkt die Welt in Nacht und Dunkelheit. / Gehe nicht vorüber, kehre bei uns ein. / Sei unser Gast und teile Brot und Wein. - Weihe uns ganz in Dein Geheimnis ein. / Lass´ uns Dich seh´n im letzten Abendschein. / Herr, Deine Herrlichkeit erkennen wir: / Lebend und sterbend bleiben wir in Dir.“ Amen.
Anregungen zu diesen Impulsen wurden i.d.R. entnommen aus: Andreas Gottschalk, Fürbitten in der Gemeinde für die Sonn- und Feiertage. Lesejahr B (Freiburg im Breisgau 2008).
☺ TIPP: Ausmalbilder für Kinder zu den Evangelientexten findet man unter: www.erzbistum-koeln.de/seelsorge_und_glaube/ehe_und_familie/familie_und_kinder/glauben_leben/familienliturgie /ausmalbilder_und_textseiten/
LICHTBLICKE - Gebetsimpulse im April 2024
2. Ostersonntag (06./07.04.) – Glauben durch Begegnung
"[Jesus] trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: ´Friede sei mit euch!´ Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen.“ (Joh 20,19b.20). --- Ein starker Glaube ist mächtig: Er kann Berge versetzen, ganz unterschiedliche Menschen zu einer einträchtigen, sich gegenseitig stützenden Gemeinschaft verbinden und glaubwürdige Verkündigung bewirken (vgl. Apg 4,32f.); um im Kampf gegen alles Gottwidrige (die "Welt") zu siegen, ist der Glaube an Jesus Christus als den Sohn Gottes die einzig wirkmächtige „Waffe“ (vgl. 1 Joh 5,5)... Doch: Wie kommt man zu einem solch starken und wirkmächtigen Glauben, der auch der Anfechtung standhält, wenn er (z.B. in der Verkündigung) in Frage gestellt wird? --- Der Apostel Paulus würde antworten, dass der Glaube in der Botschaft gründet und die Botschaft im Worte Christi (vgl. Röm 10,17), dass der Glaube also vom Hören auf Gottes Wort kommt. Doch vielleicht geht es uns in dieser Beziehung ja genauso wie Goethes Faust, der in der Osternacht unumwunden bekennt: "Die Botschaft hör´ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube!"; oder wie dem Apostel Thomas, der der Verkündigung der anderen Jünger nicht einfach Glauben schenken, sondern greifbare Beweise für die Auferstehung haben möchte, bevor er bereit ist zu glauben (vgl. Joh 20,25). Wie oft verhallt heute die Osterbotschaft ungehört? Wie oft und wie schnell wird sie als "unglaubhaft" beiseitegeschoben? Wie oft plagen uns selbst Glaubenszweifel? Glaubende müssen heute (zumindest in unserem Land) zwar nicht um ihr Leben fürchten; und doch muss sich ihr Glaubensleben immer wieder neu anderen Bedrohungen stellen, die ihren Glauben „zersetzen“ oder auch ganz zugrunde richten können: „äußeren“ wie etwa der Ignoranz und der Gleichgültigkeit der Menschen und „inneren“ wie z.B. der aus unterschiedlichen Gründen immer mehr abnehmenden Bereitschaft, sich seines Glaubens innerhalb der kirchlichen Gemeinschaft stets neu zu vergewissern („Glaube ist meine Privatangelegenheit!“) und so zu verhindern, dass der eigene Glaube in Klein-, Aber- oder Unglauben abdriftet… --- In den Ostererzählungen der Evangelien sind es stets direkte Begegnungen mit dem Auferstandenen, die starken Glauben hervorrufen. Glaube ist dort also kein (schon gar nicht leichtfertiges!) Über- oder Annehmen irgendwelcher Wahrheiten; Glaube braucht unbedingt immer konkrete Erfahrungen in der Begegnung mit Gott und anderen Menschen, um wirkmächtig zu werden, um stark zu sein. --- Wenn wir heute wieder (in der Kirche/von Hause aus) Gottesdienst mitfeiern, sind so auch wir erneut eingeladen, dem Auferstandenen leibhaftig zu begegnen: im Wort der Heiligen Schrift, im gemeinsamen Beten und Singen, im Empfang des eucharistischen Brotes… In dieser direkten Begegnung mit dem Auferstandenen finden wir Kraft und Stärkung für unseren Glauben, der im Alltag mitunter durch Sorgen, Nöte und Zweifel angefochten ist, uns aber auch hilft, den Alltag zu bestehen – gerade dann, wenn er durch Krisen angefochten wird. Mögen uns unsere Gottesdienste stets mit neuer Hoffnung und neuem Vertrauen in den Auferstandenen, unseren Herrn und Gott, erfüllen. --- Und so beten wir (GL 497,4): "Kann ich nicht wie Thomas schau´n die Wunden rot, / bet´ ich dennoch gläubig: ´Du, mein Herr und Gott!´ / Tief und tiefer werde dieser Glaube mein, / fester lass´ die Hoffnung, treu die Liebe sein." Amen.
3. Ostersonntag (13./14.04.) – die österliche „Revolution“
"[Jesus] sagte zu ihnen: ´[…] Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen, und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden.“ (Lk 24,46f.). --- Zu welchem „Menschenschlag“ gehören Sie? Eher zu den Menschen, in deren Ohren die froh machende Osterbotschaft von der Auferstehung Jesu einfach oder selbstverständlich klingt und bei denen diese in Gebeten und Liedern auch relativ leicht über die Lippen kommt? Oder eher zu den Menschen, die mit dieser Botschaft wenig bis gar nichts (mehr) anfangen können, weil sie in ihren Ohren zu abgedreht, zu ungeheuerlich, zu abenteuerlich, zu abwegig klingt? --- Wenn Sie zu Letzteren gehören, sind Sie in einer ähnlichen Situation wie die Zeitgenossen Jesu: Die Verkündigung der (Glaubens-)Erfahrung durch die ersten Auferstehungs-zeug(inn)en, dass der Gekreuzigte lebt, dass seine Auferweckung von den Toten den Umkehrwilligen die Vergebung ihrer Schuld schenkt (vgl. dazu z.B. Apg 3,19; 1 Joh 2,2; Lk 24,46f.) und dass sie so wieder ganz nah bei und mit Gott leben dürfen, klang in deren Ohren geradezu „unglaublich“, ja "revolutionär"! Sollte diese Verkündigung wirklich wahr sein, würden wirklich bestehende Verhältnisse umgedreht und für sicher gehaltene Sachverhalte über den Haufen geworfen; denn die „österliche Revolution“ würde alles ungültig machen, was bisher strikt zu gelten schien: die Macht der Mächtigen und die Ohnmacht der Kleinen, die Unerbittlichkeit des Todes, die Erfolglosigkeit der Liebe, die Unausweichlichkeit der Angst und der Resignation sowie (nicht zuletzt) die Ausweglosigkeit von Schuld, Sünde und Versagen! --- Wer einen tragfähigen Glauben haben möchte, der auch den vielfältigen Bedrohungen unserer Zeit standhält, sollte sich seines Glaubens immer wieder an konkreten Begegnungs-Erfahrungen vergewissern (vgl. den zweiten Ostersonntag). So haben auch die ersten Auferstehungszeug(inn)en im Grunde die „österliche Revolution“ „leibhaft“ vor Augen gesehen: durch die Möglichkeit zur Berührung des Auferstehungsleibes Jesu (vgl. z.B. Lk 24,39f.) und beim gemeinsamen Essen mit dem Auferstandenen (vgl. z.B. Lk 24,42f.). So haben sie in der leibhaftigen Begegnung mit dem Auferstandenen die konkrete, wahrhaft „umwälzende“ Erfahrung gemacht, dass ihnen ihr Herr Jesus Christus durch seinen Tod und seine Auferstehung wirklich wieder neu Anteil schenkt an der Lebensgemeinschaft Gottes, die ihnen durch nichts und niemand mehr genommen werden kann (auch nicht durch den Tod!); als Anteilhabende an dieser Lebensgemeinschaft mit Gott konnten sie den Auferstandenen eben auch wirklich sehen, als er in ihre Mitte trat, und so zudem erfahren, dass auch ihre Schuld und Sünde, ihr Versagen und ihre Lebensbrüche bei Gott gut „aufgehoben“ (d.h. durchgestrichen, beseitigt) sind und nicht mehr zählen. --- Die eigentliche österliche Revolution besteht also letztlich darin, dass Gott Mensch wurde, damit alle, die glauben, durch den Tod und die Auferstehung Jesu wirklich wieder zu Gott gelangen können, weil Schuld und Sünde, die eigentlich den Zugang zur göttlichen Gemeinschaft verwehren, durch die Erlösungstat Jesu Christi, der als Sühne für unsere Sünden und der ganzen Welt starb (vgl. 1 Joh 2,2), beseitigt sind. Wer nun damals wie heute Anteil haben möchte an dieser „österlichen Revolution“ muss umkehren; das bedeutet in diesem Zusammenhang, den Glauben an die Anteilhabe an der göttlichen Lebensgemeinschaft von ganzem Herzen anzunehmen; an dieser „Umkehr“ hängt somit grundsätzlich das Gelingen oder auch Scheitern unserer ganzen christlichen Existenz – genauso, wie an der Auferstehung Jesu Christi grundsätzlich der ganze christliche Glaube hängt (vgl. 1 Kor 15,14). --- Wenn unser auferstandener Herr heute bei der Feier des Gottesdienstes (in der Kirche/ von zu Hause aus) wieder in unsere Mitte tritt, haben auch wir heute wieder neu die Chance, die umwerfende Wirklichkeit seiner österlichen Gegenwart wahr- und v.a. auch annehmen... Sind wir bereit, dieser Erfahrung mit offenem Herzen zu begegnen, unser Herz durch sein Wort entbrennen und so die Gottesliebe in uns wahrhaft vollendet sein zu lassen (vgl. 1 Joh 2,5a). Sind wir wirklich bereit, vom Weg des Unglaubens umzukehren und uns dem Auferstandenen von ganzem Herzen zuzuwenden? --- Und so beten wir (GL 328,6+7): "Nun bitten wir Dich, Jesu Christ, / weil Du vom Tod erstanden bist: / Verleihe, was uns selig ist. - O mache unser Herz bereit, / damit von Sünden wir befreit / Dir mögen singen allezeit. Halleluja.“ Amen.
4. Ostersonntag (20./21.04.) - Die Stimme des Hirten
[Jesus Christus spricht:] "Meine Schafe hören auf meine Stimme. Ich kenne sie und sie folgen mir.“ (Joh 10,27). --- Unzählige Stimmen hören wir tagtäglich, negative und positive, pessimistische und optimistische. Manche schüren Ängste und Sorgen; da braucht man nur mal in die tagtägliche Berichterstattung rund um die nahen und fernen Krisenherde und Kriegsgebiete unserer Welt zu schauen. Manche Stimmen wecken (vielleicht zu?) große Erwartungen und versprechen Freiheit, Glück, Gesundheit, Reichtum oder gar das Blaue vom Himmel... Manche desillusionieren, machen alle Hoffnungen zunichte oder prophezeien Unglück, Krankheit, Not oder gar einen unentrinnbaren Untergang für die ganze Menschheit… Selbst sogenannte (oder selbsternannte?) "Fachleute" sind sich nicht einig... Welche Stimme ist wirklich "stimmig"? Worauf sollen wir hören? Wem können wir vertrauen? --- Aus den vielen Möglichkeiten, die sich uns bieten und die auch in die Irre führen können, haben wir uns jetzt in dieser Stunde für die Stimme Gottes entschieden, der uns durch seinen Sohn bei unserem Namen gerufen und uns in der Taufe österliches Leben geschenkt hat. Wir hören diese Stimme Gottes heute in der Stimme des Apostels Petrus (vgl. Apg 4,8-12), der in seiner Pfingstpredigt von Jesus Christus als dem von uns Bauleuten verworfenen Stein spricht, der aber zum Eckstein geworden ist und in dem allein uns Rettung und „Heil“ zuteilwird (vgl. Apg 4,11f.; vgl. Ps 118,22); sein „Heil“ besteht dabei darin, dass wir durch ihn im Heiligen Geist Anteil haben an der „österlichen Revolution“ – d.h. an der alle irdischen Sicherheiten umwälzenden Wirklichkeit der den Glaubenden neu geschenkten Gemeinschaft mit Gott, die ihnen nichts und niemand mehr nehmen kann (auch der Tod nicht; den dritten Ostersonntag). Wir hören die Stimme Gottes heute in der eines Johannesjüngers (vgl. 1 Joh 3,1-2), der das Heil, das allein in Jesus Christus zu finden ist (vgl. Apg 4,12), auf andere Weise beschreibt: nämlich als „Gotteskindschaft“, die uns Gott aus Liebe geschenkt hat; denn seit unserer Taufe heißen wir nicht nur Kinder Gottes, sondern sind es in Wahrheit (vgl. 1 Joh 3,1), sind Schwestern und Brüder Jesu und haben aufgrund unserer Gotteskindschaft so Anteil am Leben Jesu Christi bei Gott, seinem Vater. Wir hören schließlich die Stimme Gottes in der Stimme des guten Hirten, der sein Leben hingibt für seine Schafe (vgl. Joh 10,11-18); dieser Jesus hat die Macht, sein Leben hinzugeben und es wieder an sich zu nehmen (vgl. Joh 10,18) und erweist sich gerade so angesichts des Todes als Herr des Lebens. Wer auf seine Stimme hört, dem guten Hirten vertraut und ihm folgt, der wird wie er auch ein wirklich erfülltes Leben bei Gott haben. --- Und so beten wir (GL 366,1+3): "Jesus Christus, guter Hirte, Hohepriester, Osterlamm, / für das Lamm, das sich verirrte, starbst Du an dem Kreuzesstamm. - Wort des Lebens, off´ne Türe, Licht der Stadt Jerusalem, / lass´ uns Deine Stimme hören, lass´ uns Deine Wege geh´n.“ Amen.
5. Ostersonntag (27./28.04) - Verbundenheit
[Jesus Christus spricht:] „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen." (Joh 15,5). --- Im Gottesdienst feiern wir gemeinsam unseren Glauben, wir bekennen uns zu unserem Herrn und Gott Jesus Christus und bezeugen ihn als den Auferstandenen. Wir fühlen uns verbunden mit ihm, denn durch die Taufe sind wir eingegliedert in seinen Leib: die Kirche. --- Doch nur, wenn eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus wirklich besteht, kann unser Leben und unser Zeugnis gute Frucht hervorbringen. Diese Verbundenheit zu Jesus Christus ist zunächst eine Gabe, ein Geschenk Gottes: Auch dem ehemaligen Christenverfolger Saulus ist sie in seiner Begegnung mit dem Herrn vor Damaskus geschenkt worden, so dass er sich nun mit ganzer Kraft für die Kirche einsetzen kann und diese auch durch ihn gefestigt wird und wächst (vgl. Apg 9,26-31). Sie ist aber auch eine Aufgabe, will "gepflegt" werden durch den Glauben an den Namen Jesu Christi und durch Werke der Nächstenliebe in Tat und Wahrheit; diejenigen, die die Gebote halten, bleiben in Gott und Gott bleibt in ihnen (vgl. 1 Joh 3,18-24). --- Wer auf diese Weise auf die Stimme des guten Hirten hört (vgl. den vierten Ostersonntag), in Verbundenheit mit ihm seinen Weg geht und Gemeinschaft mit ihm hat, der hat wie der Auferstandene das Leben in Fülle und bringt in seiner Wirksamkeit gute Früchte hervor. Das Gleichnis Jesu vom Weinstock und den Reben (vgl. Joh 15,1-8) ist dafür ein eindrückliches Bild. --- Beten wir darum, dass wir erlöste Gotteskinder, als "Reben" immer auch eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus, dem "wahren Weinstock", haben und so immer gute Früchte hervorbringen (GL 357,3): "Gieß´ sehr tief in mein Herz hinein, / Du leuchtend Kleinod, edler Stein, / die Flamme Deiner Liebe / und gib, dass ich an Deinem Leib, / dem auserwählten Weinstock, bleib´ / ein Zweig in frischem Triebe. / Nach Dir steht mir / mein Gemüte, ew´ge Güte, bis es findet / Dich, dessen Liebe mich entzündet.“ Amen.
Anregungen zu diesen Impulsen wurden i.d.R. entnommen aus: Andreas Gottschalk, Fürbitten in der Gemeinde für die Sonn- und Feiertage. Lesejahr B (Freiburg im Breisgau 2008).
☺ TIPP: Ausmalbilder für Kinder zu den Evangelientexten findet man unter: www.erzbistum-koeln.de/seelsorge_und_glaube/ehe_und_familie/familie_und_kinder/glauben_leben/familienliturgie/ausmalbilder_und_textseiten/