Beten Sie mit uns (von zu Hause aus)...
Herzliche Einladung, mit uns zu beten, wenn Sie krankheits- oder altersbedingt nicht mehr unsere Gottesdienste besuchen können: i.d.R. samstags um 18.30 Uhr (zum Gebetsläuten). Sie brauchen dazu nur ein Gesangbuch und die unten stehenden Impulse.
Abfolge (z.B.): GL 627/1 - Schriftvers und Impuls - GL 631/4 - Gebet(slied) - 632/2 - 632/4.
Lesen Sie bitte unten weiter...
Ein Link zu Ausmalbildern für Kinder findet sich unter den Impulsen.
LICHTBLICKE - Gebetsimpulse im März 2023
Zweiter Fastensonntag - A (04./05.03.): AUF WEN SOLLEN WIR HÖREN?
Vgl. die Ausgabe Februar 2023!
Dritter Fastensonntag - A (11./12.03.): WASSER
„Vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt.“ (Joh 4,14b). --- Wasser ist das Urelement des Lebens; es hat durststillende, belebende, reinigende und schöpferische Kraft; ohne Wasser können wir nicht leben. Wasser ist das Symbol für das, was wir Menschen (und nicht nur wir!) notwendig zum Leben brauchen; das werden wir wohl auch im kommenden Sommer durch den Wassermangel wieder hautnah erfahren... --- Was es bedeutet, Durst zu haben, erlebt das Volk Israel während seines 40jährigen Wüstenzuges; Durst führt hier gleichzeitig zu einer Glaubenskrise: Wenn man Gottes heilsame Nähe nicht spürt, ist er dann überhaupt da? Doch Mose vermag auf die Weisung Gottes hin den Durst des Volkes zu stillen und die Glaubenskrise abzuwenden, indem er Wasser aus einem Felsen am Berg Horeb schlägt; so lernt Israel seinen Gott erneut als guten Hirten (vgl. Ps 95,7b; 23,1) und als „Fels des Heiles“ (vgl. Ps 95,1) kennen. --- Paulus wird später diesen wasserspendenden Felsen als „geistlichen Felsen“ deuten, der Jesus Christus selbst ist (vgl. 1 Kor 10,4). Am Jakobsbrunnen (vgl. Joh 4,5-42) nämlich offenbart sich Jesus als Quell´ lebendigen Wassers, der nicht nur den täglichen Durst stillt, sondern auch den „geistlichen“ - die Sehnsucht nach einem erfüllten, ewigen Leben bei und mit Gott (vgl. Joh 4,14). Wer von diesem geistlichen Wasser trinkt (und auf den Sohn hört, der uns durch das Evangelium das Licht unvergänglichen Lebens bringt – vgl. den 4. Fastensonntag), erfährt Heilung an Leib und Seele; denn in der Gemeinschaft mit Gott, die uns Jesus Christus durch sein Sterben am Kreuz wieder neu zugänglich gemacht hat, wird unsere Sehnsucht nach Ange-nommensein, nach Liebe und einem wirklich erfüllten Leben bei und mit Gott gestillt. Nach dem Apostel Paulus haben wir durch Jesus Christus den Zugang zur Gnade erhalten und können uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes (d.h. auf ein Leben bei Gott) rühmen – einer Hoffnung, die nicht zugrunde gehen lässt, da die Liebe Gottes schon jetzt durch den Heiligen Geist (in der Taufe) ausgegossen ist in unsere Herzen (vgl. Röm 5,1-2.5-8). --- Auf dem Weg durch diese Fastenzeit – aber auch in unserem (Glaubens-)Leben generell – sind wir trotzdem immer wieder in der Gefahr, „geistlich“ auszutrocknen, zu verdursten; und vielleicht sogar merken wir das nicht mal. Lassen wir uns daher heute wieder neu von unserem Herrn stärken, der durch seine Gegenwart in unserer Mitte, durch sein Wort und im eucharistischen Brot in unser Leben „fließen“ und zum Retter der Welt (vgl. Joh 4,42) werden möchte. So beten wir (GL 427,2): „Bei Dir, Herr, ist des Lebens Quell´, / der Trübsal Wasser machst Du hell, / tränkst uns am Bach der Wonnen. / Dein Glanz erweckt das Angesicht, / in Deinem Licht schau´n wir das Licht, / Du Sonne aller Sonnen. / Herr, halte uns in Deiner Huld, / hilf uns, dass wir Dich mit Geduld / in Deinem Tun erkennen. / Vor allem Bösen uns bewahr´, / denn nicht Gewalt und nicht Gefahr, / nichts soll von Dir uns trennen.“ Amen.
Vierter Fastensonntag - A (18./19.03., Laetare): AUGEN, DIE AUFGEHEN
„Um zu richten bin ich in die Welt gekommen: damit die Blinden sehend und die Sehenden blind werden.“ (Joh 9,39). --- „Richtig sehen“ zu können, ist mehr eine Herzenssache als eine Frage des Augenlichts; es hat viel mit Erkenntnis zu tun und ist eine Kunst, die wir nicht alleine lernen können. Dazu brauchen wir mitunter jemanden, der uns die Augen öffnet. --- Dass es verschiedene Arten von Blindheit gibt, merkt z.B. der Prophet Samuel, der von Gott ausgesandt wird, um einen der Söhne Ísais zum König zu salben (vgl. 1 Sam 16,1b.6-7.10-13b): Während auch Samuel sich von Äußerlichkeiten blenden lässt, sieht Gott die inneren Qualitäten bzw. auf das Herz eines Menschen; Aufrichtige und Hochherzige nimmt er in seinen Dienst. So ist es schließlich auch keiner von den stattlichen älteren Söhnes Ísais, den Samuel zum König von Israel salbt und der dadurch als wichtigste Ausrüstung für dieses Amt den Geist Gottes empfängt, sondern der jüngste Sohn: David. --- Jesus Christus ist das Licht der Welt (vgl. Joh 8,12; 9,5) und er möchte, dass allen Menschen die Augen aufgehen. Alle Welt soll in ihm nicht bloß den „Sohn des Zimmermanns“ (vgl. Mt 13,55) erkennen, sondern die Quelle, die ewiges Leben schenkt (vgl. den 3. Fastensonntag) und das wahres Licht, das die ganze Welt hellmachen möchte. So ist die Heilung des Blindgeborenen (vgl. Joh 9,1-41) auch erst dann vollendet, als der dieser Jesus als das wahre Licht er- und seinen Glauben an ihn vor den anderen Menschen bekennt (vgl. Joh 9,35-38). --- Auch heute tritt Jesus Christus wieder in die Mitte unserer Gottesdienstgemeinschaft; er möchte auch unsere Augen öffnen, damit wir ihn als den Retter der Welt erkennen – als jenen, der allein uns bleibende Lebensgemeinschaft mit Gott schenken kann... Er stellt uns auch heute als Richter vor die Entscheidung, ob wir, wenn er sich vor uns als das göttliche Licht offenbart, so wie der geheilte Blindgeborene mit Glauben oder wie die Juden/Pharisäer mit Unglauben reagieren wollen – d.h. ob wir als Blinde sehend oder als Sehende im Status der Blindheit verharren wollen (vgl. Joh 9,39). Lasst uns darum gerade heute (am Vorabend des Sonntags „Laetare“ – „Freu´ Dich!“) unseren Herrn und Retter Jesus Christus freudig und für unsere Heilung dankbar begegnen. --- Wenn wir von unserer Blindheit geheilt worden sind, Jesus als das wahre Licht unseres Lebens erkannt haben und zum Glauben an ihm gekommen sind, dürfen wir nicht alles beim Alten belassen. Auch wir, die wir durch den Herrn Licht geworden sind, müssen, solange es Tag ist, wie er die Werke Gottes tun (vgl. Joh 9,4), als Kinder des Lichtes leben (vgl. Eph 5,8ff.), Licht statt Finsternis verbreiten und für andere zur heilenden Kraft werden; von daher gilt der paulinische Weckruf, vom Todesschlaf aufzustehen und Christus unser Licht sein zu lassen (vgl. Eph 5,14), immer neu auch für uns. So beten wir (GL 485,2+4): „Lass´ alle, die im Finstern geh´n / die Sonne Deiner Gnade seh´n, / und wer den Weg verloren hat, / den suche Du mit Deiner Gnad´. / Erleuchte, die da sind verblend´t, / bring´ heim, die sich von Dir getrennt, / versammle, die zerstreuet geh´n, / mach´ feste, die im Zweifel steh´n.“ Amen.
Fünfter Fastensonntag (Misereorsonntag) - A (25./26.03.): ERBARMEN
„Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.“ (Joh 11,25f.). --- Dass wir auf Erbarmen und Barmherzigkeit angewiesen sind, spüren wir im Leben immer wieder. Oft stoßen wir in unserem Leben an unsere Grenzen, sind niedergeschlagen, enttäuscht und ohne Hoffnung; manchmal fühlen wir uns kraftlos, müde, ausgebrannt, sozusagen „lebendig tot“… Der Prophet Ezechiel wendet sich an ein Volk genau in so einer Situation: Das Volk Israel vegetiert hoffnungslos dahin in der babylonischen Gefangenschaft, ist (so gut wie) „gestorben“ und „begraben“. Jenem Volk verheißt der Prophet nun neues Leben, denn der sich erbarmende Gott öffnet die „Gräber“, belebt die „Toten“ neu durch die Einhauchung des Heiligen Geistes und lässt sie in das Land Israel zurückkehren (vgl. Ez 37,12b-14). Mitten im Leben erfährt das Volk Israel so eine Auferstehung von den Toten – denn: Eine Rückkehr ins Land meint gleichzeitig auch eine (geistgewirkte!) Rückkehr zu Gott und in ein Leben in der Gemeinschaft. --- In Jesus Christus offenbart sich Gottes Erbarmen mit uns Menschen, in ihm wird es sozusagen sicht- und spürbar. Das haben die Evangelien der beiden letzten Fastensonntage gezeigt, das zeigt sich vor allem auch im heutigen Evangelium von der Auferweckung des Lazarus (vgl. Joh 11,1-45) als der letzten großen Zeichenhandlung Jesu im Johannesevangelium: Ein Mensch oder eine Gemeinde/Gemeinschaft kann zwar schon mitten im (Glaubens-)Leben tot sein (vgl. oben das Volk Israel) – vielleicht auch, ohne es zu merken. Unsere Ohnmacht und unser Angewiesensein auf das Erbarmen Gottes werden aber spätestens dann in ihrer ganzen Radikalität und schrecklichen Wirklichkeit offenbar, wenn wir mit dem „natürlichen“ Tod konfrontiert werden. Wenn sich Jesus Christus nun als die Auferstehung und das Leben bezeichnet (vgl. Joh 11,25), so zeigt sich: Die Auferstehung ist nicht eine (sogar vielleicht nebulöse) Hoffnung für das Ende der Zeit (so würden die Pharisäer und auch –
zunächst – Marta „Auferstehung“ verstehen); sie ereignet sich im Glauben an Jesus Christus bereits im Hier und Jetzt. Denn das Erbarmen Gottes ist uns in Jesus Christus nahegekommen, damit alle, die an ihn glauben, schon jetzt das Leben haben und es in Fülle haben; denn schon jetzt haben wir durch ihn Anteil an jener Lebensgemeinschaft mit Gott, die sogar über den Tod hinaus währt, und sehen die Herrlichkeit Gottes (vgl. Joh 11,40) – unmittelbar und endgültig jedoch erst im Tod. --- Darum ist für Paulus bei der Frage nach der Auferstehung auch entscheidend, ob wir uns in unserem Leben lieber durch das „Fleisch“ oder den Geist bestimmen lassen möchten (vgl. Röm 8,8ff.): Wer nur sich selbst, seinem eigenen Geist, nur seiner Anstrengung im Guten wie im Bösen vertraut, ist und bleibt „Fleisch“; wer sich dagegen taufen lässt und an Jesus Christus glaubt, der wird „Geist“. Die Taufe führt sozusagen aus dem Tode ins Leben (vgl. Röm 6,1-23); denn durch sie wohnt derselbe Geist in uns, der auch Jesus Christus von den Toten auferweckt hat. Zwar ist diese geistgewirkte Verwandlung unserer Existenz noch nicht vollendet: Bis zu unserem Lebensende werden wir noch unter der Schwachheit, der Hilflosigkeit unserer sterblichen Existenz leiden; von daher kommt es auch nach der Taufe maßgeblich darauf an, an Jesus Christus festzuhalten. Aber wir dürfen durch den Glauben an ihn die feste Hoffnung haben, dass der Geist Gottes in unserem Tode unser ganzes Sein endgültig verwandeln wird. So beten wir (GL 291,1+5): „Holz auf Jesu Schuler, von der Welt verflucht, / ward zum Baum des Lebens und bringt gute Frucht. / Denn die Erde jagt uns auf den Abgrund zu. / Doch der Himmel fragt uns: Warum zweifelst Du? / Kyrie eleison (Herr, erbarme Dich!), / sieh´, wohin wir geh´n. / Ruf´ uns aus den Toten, / lass´ uns aufersteh´n.“ / Amen.
Erbarmen ist auch das Leitmotiv des bischöflichen Hilfswerks Misereor (lat.: „Ich erbarme mich“), dessen Fastenaktion 2023 unter dem Thema „Frau. Macht. Veränderung“ steht, das sich in diesem Jahr somit in einem gewissen Sinne für eine "Auferstehung" von Frauen in aller Welt einsetzt und das heute um unser Fastenopfer für die Armen und Notleidenden bittet. Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung!
Nach altem Brauch werden an diesem Sonntag (dem alten „Passionssonntag“) auch die Kreuze in unseren Kirchen verhüllt – vielleicht mit dem Ziel, unseren Augen ein Fasten zu verordnen, stattdessen unsere „geistlichen Augen“ anzusprechen und Jesu Kreuzestod als größtes Zeichen göttlichen Erbarmens mit uns Menschen noch tiefer in unser Bewusstsein einzuprägen. Denn ohne den Tod Jesu Christi gäbe es auch keine Auferstehung und wir hätten im Glauben auch keinen Anteil an der göttlichen Lebensgemeinschaft.
Palmsonntag - A (01./02.04.): HOS(I)ANNA
„Siehe, Dein König kommt zu Dir. […] Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!“ (Mt 21,5a.9). --- Mit dem Hos(i)anna-Ruf jubeln die Menschen Jesus zu, als dieser seinen Leidensweg beginnt und in Jerusalem einzieht (vgl. Mt 21,9). Wir werden heute in dieses Geschehen und in diesen Jubel mit hineingenommen, und wir schmücken das Kreuz mit grünen Zweigen, wodurch aus einem Zeichen des Todes ein Zeichen für den Sieg Jesu über den Tod wird. So steht das Kreuz als Überschrift über dem Palmsonntag und der ganzen, heute beginnenden Heiligen Woche, in der wir den Tod und die Auferstehung Jesu Christi feiern – den Mittel- und Höhepunkt unseres Glaubens. --- Jesus Christus ist derjenige, der sich friedfertig und in Freiheit ganz Gott überlässt und sich so als der wahre König der Herrlichkeit (vgl. Ps 24,10) erweist: Durch die Art und Weise, wie Jesus in Jerusalem einzieht, erfüllt sich für den Evangelisten Matthäus ein Prophetenwort Sacharjas, der dem Volk einen König angekündigt hatte, der auf einer Eselin reitet und den Frieden bringt (vgl. Sach 9,9). --- Auch uns wird dieser König Frieden, Versöhnung und „Heil“ – bleibende Gemeinschaft mit Gott – schenken. Dafür wird er von den Menschen geschmäht und bespuckt werden, dafür wird er Leid und Tod auf sich nehmen; doch wird er seinen Leidensweg gehen im Vertrauen auf göttliche Hilfe – bis hin zu seiner gottgewirkten Rettung aus dem Tod; so erfüllt sich in Jesus Christus auch das, was der Prophet Jesaja in seinem dritten Gottesknechtslied verheißen hat (vgl. Jes 50,4-7). Der Apostel Paulus deutet diesen Weg des Gottesknechts Jesus als Abstieg aus seiner Gottesherrlichkeit, als Selbsterniedrigung (bis hin zum Tod am Kreuz) und schließlich (in der Auferstehung) als Wiederaufstieg bzw. als Erhöhung zum „Kyrios“, zum Herrn und König über Zeiten und Welten, vor dem alles die Knie beugt (vgl. Phil 2,6-11). Die Passion nach Matthäus (vgl. Mt 26,14-27,66) berichtet dann in aller Ausführlichkeit von der Erniedrigung und Erhöhung dieses „Kyrios“. Dabei ist der Leidensweg, den dieser mit göttlicher und königlicher Hoheit geht, als Schrifterfüllung (auch als Erfüllung der Gottesknechtsverheißungen Jesajas) zu deuten, was Jesus selbst offenbart (vgl. Mt 26,54.56): Jesus lässt Schmähungen und Schläge über sich ergehen (vgl. Mt 26,66-68; 27,27-31a) in dem festen Vertrauen darauf, dass er nicht in Schande enden wird; denn sein Leidensweg wird ihn nicht in den Untergang, sondern in das Reich seines Vaters (vgl. Mt 26,29) führen; Gott wird ihn – dem Hohn der Hohepriester, Schriftgelehrten und Ältesten bei seiner Kreuzigung zum Trotz (vgl. Mt 27,42ff.) – retten, was sich bereits daran zeigt, dass sich unmittelbar nach Jesu Tod viele Gräber öffnen und Heilige auferweckt werden (vgl. Mt 27,52) – ein Zeichen für die einmalige und umstürzende Macht dieses Todes. Jesu Kreuzestod ist nicht als Hinrichtung, sondern in Wahrheit als dessen „Inthronisierung“ bei Gott zu verstehen; sie ist die Voraussetzung dafür, dass jener König, den man damals aus dem Weg räumen wollte, nun über alle Zeiten hinweg immer wieder neu den himmlischen Gegenwartsbereich Gottes verlassen und denen beistehen kann, die an ihn glauben (vgl. Mt 22,64). Was sich also bereits in der Auferweckung des Lazarus angekündigt hat (vgl. den 5. Fastensonntag), wird nun offenbar: Allen, die glauben, schenkt unser Herr immer wieder neu Anteil an der Lebensgemeinschaft mit seinem Vater; der, der als König der Juden oder als König von Israel verspottet wird (vgl. Mt 27, 29.42f.), ist wirklich ein königlicher Herr, da er sich so auch für uns als das Heil erweist. --- Im aramäischen Jubelruf „Hos(i)anna“ (dt.: „Hilf doch!“) klingt immer auch ein Hilferuf mit. Jesus ist seinen Leidensweg im Vertrauen auf Gottes Hilfe gegangen. So wollen auch wir, deren Leben mit seinen Höhen und Tiefen immer vom Tod umfangen bleibt, uns heute wieder neu der sich erbarmenden Liebe jenes Königs anvertrauen, der auch uns ins Heil führen möchte, und bitten (GL 803, 1+3): „Du König auf dem Kreuzesthron, / Herr Jesus Christus, Gottes Sohn: / Dein Herz, verwundet und betrübt, / hat uns bis in den Tod geliebt. / Du Quell, der unser Leben nährt, / o Herz, das sich für uns verzehrt, / schließ´ uns in Deine Liebe ein, / und lass´ uns immer bei Dir sein.“ Amen.
© OA St. Georg PW/FT 02/2023
Anregungen zu diesen Impulsen wurden entnommen aus: Andreas Gottschalk, Fürbitten in der Gemeinde für die Sonn- und Feiertage. Lesejahr A (Freiburg im Breisgau 2010). Ausmalbilder für Kinder zu den Evangelientexten sind zu finden unter:
LICHTBLICKE - Gebetsimpulse im April 2023
Gebets-Initiative - Beten Sie mit uns (auch von zu Hause aus): samstags um 18.30 Uhr (zum Gebetsläuten) sowie am Gründonnerstag (06.04.; 21.45 Uhr), Karfreitag (07.04., 15.00 Uhr), Ostersonntag (09.04., 18.30 Uhr) und Ostermontag (10.04., 18.30 Uhr). Sie brauchen dazu nur ein Gesangbuch und die Impulse, die Sie in diesem Pfarrbrief oder auf unserer Homepage (Link: pfaffenwiesbach.franziskus-klara.de/beitrag/gebetsinitiative/) finden.
Bitte beachten Sie unser Lebensbaumprojekt: Gerne können Sie Ihre Gebetsanliegen in den tagsüber immer zugänglichen Briefkasten der Andachtskapelle in der Pfaffenwiesbacher Kirche einwerfen. Wir hängen diese dann an unseren „Lebensbaum“ (unter der Orgelempore) und bringen so Ihre Anliegen – Sorgen und Nöte, aber auch Freude und Dank – vor Gott. Weitere Infos zum Projekt: pfaffenwiesbach.franziskus-klara.de/beitrag/lebensbaum-projekt/).
Palmsonntag - A (01./02.04.) – Hos(i)anna!
Vgl. die Ausgabe „März 2023“.
Gründonnerstag (06.04.) – Dienende Liebe und (Todes-)Angst
„Als Christus auf Erden lebte, hat er mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört und aus seiner Angst befreit worden." (Hebr 5,7). --- Die Liturgie des Gründonnerstags gibt uns die Möglichkeit, Jesus am Beginn seines Leidensweges beizustehen. Wir begehen zunächst das vergegenwärtigende Gedächtnis an das letzte Abendmahl, das Jesus im Abendmahlssaal mit seinen Jüngern vor seinem Tod feiert und in dem er durch die Gaben Brot und Wein diesen Tod als Erlösungstat aus Liebe für uns deutet (vgl. Lk 22,14-23). Der alttestamentliche Lesungstext des Gründonnerstag (Ex 12,1-8.11-14; 1 Kor 11,23-26) verweist uns dabei (als Vor-Bild) auf die Feier des Pesachmahles, das das Volk Israel als Erinnerung an den Auszug aus dem ägyptischen Sklavenhaus feiert: So wie das Blut des Lammes, mit dem die Türpfosten der israelitischen Häuser bestrichen wurden, das Volk Israel vor dem von Gott über Ägypten verhängten, vernichtenden Unheil gerettet hat (vgl. Ex 12,13), so bringt uns das Blut, das Jesus am Kreuz vergossen hat, das Heil – die Teilhabe an der Lebensgemeinschaft mit Gott, innerhalb derer wir uns vor nichts und niemandem mehr zu fürchten brauchen. Ohne sein Blut, in das in jeder Eucharistiefeier der Wein verwandelt wird, gibt es keine Vergebung der Sünden (vgl. Hebr 9,22); auf ihm gründet sich der neue Bund, den Gott mit seinem Volk schließt, den diesen Volk entweder annehmen oder auch zurückweisen kann und dessen Mittelpunkt Jesus Christus als das Leben spendende Wort ist (vgl. Joh 1,14-18); der Kelch, der den gewandelten Wein enthält, wird durch Jesus als vergegenwärtigende Erinnerung an seine Person und an diesen Bundesschluss verwendet (vgl. dazu 1 Kor 11,23-26). --- Dieser neue Bund mit Gott ist zugleich ein „Liebesbund“. Das zeigt uns das heutige Johannesevangelium, wo berichtet wird, wie Jesus im Abendmahlssaal seinen Jüngern Liebe bis zur Vollendung erweist und ihnen diese Liebe als Vermächtnis hinterlässt (vgl. Joh 13,1.5.15). Somit sind auch wir (wie die Jünger) an den Abendmahlstisch eingeladen; er reicht uns das Brot - seinen Leib - und den Wein - sein Blut, damit auch wir Anteil haben an seiner Liebe und ihrer Vollendung im Tod am Kreuz. Versuchen wir doch wieder einmal, unser Reden und Handeln vom Geist Jesu, vom Geist dienender Liebe erfüllt sein zu lassen... --- Im Garten Getsemani und in seiner Passion durchlebt und durchleidet Jesus dann die Abgründe menschlichen Daseins wie Angst, Verrat, Verleugnung, Grausamkeit usw. (vgl. Lk 22,39-23,56), deren Ursache die Angst des Menschen um sich selbst ist und die auch uns immer wieder lähmen und zum Bösen verleiten. --- Legen wir darum (wie in der "Komplet" - dem Nachtgebet der Kirche) unser Leben und das all derer, die uns am Herzen liegen, in die Hände des barmherzigen Gottes. Mit dem siegreichen Retter an unserer Seite werden auch wir (wie er – vgl. Hebr 5,7) unsere Angst um uns selbst durch den Glauben besiegen, können so auch die Nächte unseres Lebens durchstehen und werden fähig, uns unserem Nächsten wieder neu liebend zuzuwenden. --- Und so beten wir (GL [alt] 299,3): "Manchmal spüren wir Gottes Liebe, manchmal spüren wir nichts. Begleite uns, Herr, wenn die Ängste kommen.“ Amen.
Karfreitag (07.04.) - GeHEILt!
„Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt." (Jes 53,5d; 1 Petr. 2,24f.). --- Noch immer terrorisiert das Böse in seinen vielfältigsten Erscheinungsweisen (Krieg, Leid, Not…) unsere Welt. Dass wir also durch Jesu Wunden geheilt seien, muss da zwangsläufig wie eine Selbsttäuschung, eine Illusion – ja als billiger Trost - erscheinen... --- Die Passionsgeschichte, die heute in der Liturgie der Kirche gelesen wird (vgl. Joh 18,1 - 19,42), zeigt uns jedoch eindrücklich, was mit dem sehr oft missbrauch-ten Wort "Heil" wirklich gemeint ist: In der grausamen Erniedrigung Jesu Christi, also mitten im absoluten "Un-Heil", bricht gleichzeitig auch seine Erhöhung, seine Verherrlichung und damit auch für uns das "ewige Heil" und unsere Heilung an: Denn die Aussage des Soldaten während der Geißelung Jesu („Heil Dir, König der Juden!“, Joh 19,3) – eigentlich als bissiger Spott gedacht – wird letztlich (ins Gegenteil verkehrt) wirklich wahr: Der König der Juden, dessen Königtum aber nicht von dieser Welt ist (Joh 18,36f.; vgl. auch Joh 19,12-16a.19-21), gelangt durch Leiden und Kreuzestod ins Heil. … und wer an diese Erhöhung des Menschensohnes inmitten seiner Erniedrigung glaubt und seine Hände in allen Lebenskrisen voller Vertrauen in Gottes Hände legt, sich damit in die Geborgenheit bei und in die Gemeinschaft mit ihm flüchtet, für den gibt es wirklich kein Unheil (kein Leid, keine Tränen, keinen Tod…) mehr; der kann auch seine Existenzangst überwinden und sich dem nächsten wieder neu liebend zuwenden (vgl. Gründonnerstag). Insofern erfüllt sich in Jesus das, was der Prophet Jesaja einst in seinem vierten Gottesknechtslied verheißen hat: Er trägt unsere Krankheiten, lädt unsere Schmerzen auf sich, wird wegen unserer Verbrechen durchbohrt und wegen unserer Sünden zermalmt; doch liegt diese Strafe zu unserem Heil auf ihm, denn durch seine Wunden sind wir geheilt (vgl. Jes 53,4-5). Mit Maria und Johannes stehen wir so am heutigen Tage mit unter dem Kreuz Jesu (vgl. Joh 19,25ff.) und werden so zu unmittelbaren Zeugen seiner rettenden Heilstat für uns. --- Er, der dem göttlichen Willen gemäß durch sein Leiden zur Vollendung gelangt ist, ist für alle, die ihm folgen, zum Urheber des ewigen Heiles geworden (vgl. Hebr. 5,8-9). Darum sind wir heute auch umso mehr eingeladen, unsere Anliegen und unsere unheile Welt vor den Gekreuzigten zu bringen und das Kreuz als "Baum des Heiles" zu verehren; nur so werden wir Gnade und Erbarmen finden und Hilfe zur rechten Zeit erlangen (vgl. Hebr. 4,16). --- Wenn der Leib Jesu schließlich ins Grab gelegt wird und somit sein irdisches Dasein seinen traurigen Abschluss findet, erhoffen wir zusammen mit allen Glaubenden (wenn uns auch weiterhin Angst, Not, Sorge, Trauer und Tod uns belasten mögen) voll gespannter Erwartung die Erfüllung der Verheißung, dass Gott uns nicht im Unheil lässt, sondern uns heilt; dass er das Leben will und nicht den Tod (vgl. Mk 12,27parr.). --- Und so beten wir (GL 268,5): "Ja, öffne mir den stummen Mund; / dann tu´ ich allen Menschen kund, / was Großes Du an mir getan, / wie Du mich nahmst in Gnaden an, / dass, wer Dir fern ist, sich bekehrt / und so auch in Dir Heil erfährt.“ Amen.
Ostersonntag (09.04.) – Vom Dunkel ins Licht – ERLÖST!
„Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen leben." (Röm 6,4). --- Eigentlich im Licht der aufgehenden Sonne des Ostermorgens versammeln sich die christlichen Gemeinden zur Feier der Auferstehung Jesu Christi und feiern den Mittelpunkt des christlichen Glaubens: dass sich nämlich alle Getauften und Glaubenden durch Jesu Leiden, Sterben und Auferstehung im Heiligen Geist bleibend bei Gott geborgen und damit „im Heil“ (vgl. Karfreitag) wissen dürfen; diese neu geschenkte Gemeinschaft mit Gott kann uns nichts und niemand mehr nehmen - auch der Tod nicht. --- Die Schrifttexte der Osternacht beleuchten jenes „Im-Heil-sein“ als zentrale christliche Glaubensaussage von verschiedenen Seiten und beschreiben den Weg unseres Herrn Jesus Christus, der auch unser Weg sein bzw. werden soll, als Durchgang vom Dunkel zum Licht: Mit der Auferstehung Jesu wird auch der guten ersten Schöpfung Gottes (vgl. Gen 1,1-2,2) durch den Heiligen Geist neues Leben eingehaucht (vgl. Ps 104,30); sie – und wir mit ihr – werden eine neue Schöpfung (vgl. 2 Kor 5,17). - Mit der Auferstehung Jesu werden die Getauften endgültig von der Knechtschaft des Todes befreit (der Tod hat keine Macht mehr über sie), so wie Gott das Volk Israel damals endgültig am Roten Meer von der Knechtschaft Ägyptens befreit hat (vgl. Ex 15,1-18). - In der Auferstehung Jesu erfüllt sich endgültig, was der Prophet Ezechiel (vgl. Ez 36,16-17a.18-28) einst dem in Babylon gefangenem Volk Israel verhieß: Es darf heim in sein Land (heim in die Gemeinschaft mit seinem Gott!) zurück; mehr noch: Gott erneuert sein Volk, indem er ihm ein neues Herz und einen neuen Geist gibt… Endlich wird sich nun die Sehnsucht des Menschen erfüllen, den irdischen Machtbereich von Schuld, Sünde und Tod zu verlassen und in den göttlichen Machtbereich von Gottes vergebender Liebe zu gelangen; dabei sind die Bilder von Gottes „Haus“, seinem heiligen „Berg“ und seiner „Wohnung“ (vgl. Ps 43,3) bildhafte Vergleiche für jene immerwährende Lebensgemeinschaft mit und bei Gott. Anteil an dieser göttlichen Lebensgemeinschaft erhält derjenige, der mit Christus in der Taufe stirbt und so durch die vielen Tode des Lebens und den endgültigen Tod am Lebensende hindurch zu einem Leben in Fülle bei Gott auferweckt wird (vgl. Röm 6,3-11); daher sollten wir unseren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische richten (vgl. Kol 3,1-4). --- Mit der Auferstehung Jesu erweist sich, dass Gott wirklich ein Gott von Lebenden und nicht von Toten ist (vgl. Mk 12,27). Das erfahren die ersten Auferstehungszeugen am Ostermorgen (vgl. Joh 20,1-18): Beim Anblick des leeren Grabes erkennt der andere Jünger, der Petrus begleitet, dass Jesu Ankündigungen seines Leidens, Sterbens und Auferstehens nun wirklich eingetreten sind; er sieht und glaubt (vgl. Joh 20,1-9; Joh 20,9). Allerdings ist das leere Grab ein Zeichen, das erst wirklich verstehbar wird durch die reale Begegnung mit dem Auferstandenen, wie sie Maria von Mágdala widerfährt (vgl. Joh 20,10-18) – eine Begegnung, die jedoch nur dann möglich ist, wenn das Herz bereit ist, zu sehen und zu glauben. Maria erfährt daher als erste, dass der Auferstandene auf dem Weg zu seinem Vater ist, und dass dieser Vater auch der unsere ist (vgl. Joh 20,17), dass also alle Glaubenden Anteil haben an Jesu Auferstehungsleben und sozusagen zu Gott „mitgenommen“ werden; die frohe Osterbotschaft wird sie auch den anderen Jüngern verkünden. --- Gott war immer mit seinem Sohn – in seinem irdischen Leben und im Tod. Das erweist der Apostel Petrus in seiner Pfingstpredigt (vgl. Apg 10,34a.37-43) anhand des Heilswirkens Jesu und seiner Erscheinung vor vorherbestimmten Zeugen nach dessen Tod und Auferstehung. Und seit Jesu Auferstehung ist Gott auch mit uns; denn alle Propheten bezeugen nach Petrus, dass jeder Glaubende Anteil hat am Heil und durch Jesu Namen die Vergebung der Sünden empfängt. --- Danken wir darum unserem Herrn Jesus Christus, dass er uns durch seine Auferstehung von den Toten Anteil am Heil gegeben hat. Bitten wir ihn darum, dass er unser Vertrauen darauf gerade auch in den dunklen Zeiten unseres Lebens stärkt (GL 779,2): "Dir danken nun, Herr Jesus Christ, / die Völker aller Zungen, / dass Du vom Tod erstanden bist, / das Heil uns hast errungen. / Herr, bleib´ bei uns, wenn´s Abend wird, / dass wir nicht irregeh´n. / So wird die Herde wie der Hirt / einst glorreich aufersteh´n. / Halleluja.“ Amen.
Ostermontag (10.04.) – Unterwegs nach Emmaus
"Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?“ (Lk 24,32). --- Am ersten Tag der Woche sind zwei Jünger auf dem Weg in das 11,5 km von Jerusalem entfernt liegende Dorf Emmaus und tauschen sich aus über das, was sich seit dem Kreuzestod Jesu ereignet hat (vgl. Lk 24,13.14)… Welche Gedanken, welche Ängste, Sorgen und Nöte haben wir in unseren Herzen in diesen Gottesdienst mitgebracht? Erfahrungen, die uns traurig gestimmt oder vielleicht sogar niedergeschmettert haben? --- Als die Jünger so unterwegs sind, tritt der auferstandene Jesus hinzu; aber die Jünger erkennen ihn nicht. Er spürt ihre Niedergeschlagenheit, fragt nach dem Grund und einer der Jünger (Kleopas) berichtet ihm von den Ereignissen in Jerusalem (vgl. Lk 24,13-24)… Auch in diesem Gottesdienst ist der Auferstandene an unserer Seite und wir können ihm unser Herz ausschütten. --- Der Auferstandene reagiert auf die Kurzsichtigkeit bzw. die Begriffsstutzigkeit der Jünger, indem er ihnen anhand der gesamten Heiligen Schrift darlegt, dass der Menschensohn all das habe erleiden müssen, um so wieder in die Gemeinschaft mit Gott, seinem Vater, und „in seine Herrlichkeit“ zu gelangen… (vgl. Lk 24,25-27). Auch uns spricht heute (wie in jedem Gottesdienst) Jesus selbst (!) wieder die tröstende Botschaft der Heiligen Schrift zu. Wir hören, dass Gott Jesus von den Wehen des Todes befreit und auferweckt hat und dass dieser Jesus nach seiner Erhöhung zum Vater den Heiligen Geist, den Lebensspender, den er selbst empfangen hat, auf seine Jünger ausgießt (vgl. Apg 2,24.32.33). Wie Jesus lebt, so leben auch wir – in der Gemeinschaft mit Gott durch Jesus Christus im Heiligen Geist; schon hier und heute sind wir durch Jesu Auferstehung „im Heil“ (vgl. den Ostersonntag). Das ist nach Paulus (vgl. 1 Kor 15,1-8.11) die unverzichtbare Grundlage des Evangeliums und unseres Glaubens. --- Die drei Wanderer kommen in Emmaus an; der Auferstandene will weitergehen, doch die beiden Jünger bitten ihn, bei ihnen zu bleiben; als der Auferstandene das Brot bricht und es an sie austeilt, erkennen sie in ihrem Begleiter den auferstandenen Christus, der sich aber sogleich ihren Blicken entzieht (vgl. Lk 24,28-31). Wenn uns das gebrochene, eucharistische Brot gereicht wird, erkennen auch wir darin den gegenwärtigen Christus. Es ist der intensivste Augenblick der Begegnung mit ihm. Mit ihm erscheint auch das Vergangene in neuem Licht und wie die beiden Emmausjünger werden auch wir Menschen mit brennenden Herzen. --- Noch in derselben Stunde kehren die Emmausjünger nach Jerusalem zurück und bezeugen vor den elf Aposteln und den anderen Jüngern, dass sie dem Auferstandenen begegnet sind und wie sie ihn beim Brotbrechen erkannt haben (vgl. Lk 24,33-55). Wie sie kehren auch wir (nach diesem Gottesdienst) wieder zurück in den Alltag. Gleichzeitig sind wir ausgesandt, allen mit brennendem Herzen von unserer Begegnung mit dem Auferstandenen zu erzählen – und davon, dass die bleibende Gemeinschaft mit ihm das Leben schenkt über all unsere Sorgen, Ängste und Nöte dieser Welt, ja sogar über den Tod hinaus. --- Und so beten wir (GL 325,1+3): "Bleibe bei uns, Du Wand´rer durch die Zeit. / Schon sinkt die Welt in Nacht und Dunkelheit. / Gehe nicht vorüber, kehre bei uns ein. / Sei unser Gast und teile Brot und Wein. - Weihe uns ganz in Dein Geheimnis ein. / Lass´ uns Dich seh´n im letzten Abendschein. / Herr, Deine Herrlichkeit erkennen wir: / Lebend und sterbend bleiben wir in Dir.“ Amen.
2. Ostersonntag (15./16.04.) - Begegnung
"[Jesus] trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: ´Friede sei mit euch!´ Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen.“ (Joh 20,19b.20). --- Wie die Emmausjünger (vgl. den Ostermontag) und die vielen Christ(inn)en in den 2000 Jahren vor uns leben auch wir aus der Erfahrung von Ostern. Die Osterfahrung wirkt gemeindebildend, wenn sich Gemeinde im Gottesdienst um den auferstandenen Christus versammelt. In dieser aus der Ostererfahrung entstehenden „Christusgemeinschaft“ hat jede(r) ihren/seinen Platz: Große und Kleine, Starke und Schwache, Sünder und Fromme, die Zweifler und diejenigen, die fest im Glauben (zu) stehen (meinen). --- Die Begegnung mit dem Auferstandenen im Wort der Heiligen Schrift und in der Eucharistie lässt uns Kraft finden für unser Leben und v.a. auch für unseren Glauben. Denn der Glaube fällt nicht einfach vom Himmel, er braucht immer die konkrete Erfahrung. Freilich könnten wir mit Paulus sagen, dass der Glaube in der Botschaft gründet und die Botschaft im Worte Christi (vgl. Röm 10,17), dass der Glaube also vom Hören auf Gottes Wort, das andere uns weitersagen, kommt. Und doch ist die Reaktion des Apostels Thomas im heutigen Evangelium (vgl. Joh 20,19-31) für uns durchaus nachvollziehbar: Er mag der Auferstehungsverkündigung der anderen Jünger nicht einfach Glauben schenken, sondern fordert im wahrsten Sinne des Wortes „greifbare“ Beweise – sozusagen eine eigene „Ostererfahrung“ (vgl. Joh 20,25); denn in den Osterevangelien sind es ja immer wieder die direkten Begegnungen mit dem Auferstandenen, die einen tragfähigen Glauben bewirken (vgl. auch Maria von Mágdala am Ostersonntag). So darf der Apostel Thomas schließlich doch mit den Fingern die Hände Jesu berühren und seine Hände in die Seite des Auferstandenen legen, bevor er sich zum Auferstandenen bekennt (vgl. Joh 20,26-28). --- Glauben ist also kein (schon gar nicht leichtfertigtes!) Über- oder Annehmen irgendwelcher Wahrheiten, die man irgendwo hört… Glaube braucht immer konkrete Erfahrungen; Glaube braucht aber immer auch die ständige Vergewisserung in der Gemeinschaft der Glaubenden und die Rückbindung an sie, um nicht zum Aber-, Irr- oder Unglauben zu werden. Was also die Glaubensverkündigung in unserer heutigen säkularen Welt angeht, braucht es also mehr die Kraft des Glaubens und der Liebe als „adressaten-orientierte Werbung“; so hat es uns schon die Urgemeinde mit ihrer Gütergemeinschaft (vgl. Apg 2,42-47) vorgelebt. --- Der Kern des Glaubens, der auch durch Liebe bezeugt werden will, ist, dass wir uns nach dem Apostel Petrus (vgl. 1 Petr 1,3-9) durch die Teilhabe an der Auferstehung Jesu Christi von den Toten in der Taufe auch die lebendige Hoffnung bewahren, in der Gemeinschaft mit Gott zu leben – in diesem Leben zwar noch verborgen (aber doch schon real!) und endgültig dann im Tod. Der Glaube ist der Weg zum Heil, was uns freudig stimmen und zum Gotteslob anstiften darf. Doch „hat“ man diesen Glauben nicht ein für alle Mal: Er muss sich im irdischen Leben immer wieder durch die Konfrontation mit verschiedenen Prüfungen (Leid, Not, Tod…) bewähren, so wie auch der Glaube des Thomas geprüft wurde. --- Wenn wir heute wieder (in der Kirche/von zu Hause aus) Gottesdienst (mit)feiern, sind auch wir eingeladen, dem Auferstandenen leibhaftig zu begegnen, unsere je eigene Ostererfahrung oder Erfahrung der Christusgemeinschaft zu machen. Wir können dabei den Auferstandenen nicht „direkt“ oder unvermittelt sehen wie Thomas, aber wir hören aus der Heiligen Schrift von seinen Wundern und Zeichen, die uns im Glauben stärken sollen (vgl. Joh 20,30f.); wir können ihn in den Worten der Heiligen Schrift sogar selbst sprechen hören und ihn (nach Möglichkeit) im eucharistischen Brot in uns aufnehmen. Wir gehören daher zu den wahrhaft „Seligen“, weil wir ihn zwar nicht direkt sehen, aber doch seine Gegenwart unter uns leibhaft spüren können (vgl. Joh 20,29). Solche Begegnung mit dem Auferstandenen (v.a. aber nicht nur im Gottesdienst) können unseren Glauben, der im Alltag mitunter angefochten und dadurch geprüft wird (vgl. 1 Petr 1,6-7), stärken; sie können uns heilen und uns helfen, den Alltag zu bestehen. --- Beten wir heute am Weißen Sonntag darum, dass auch unser Glaube sich in den Herausforderungen des Lebens bewährt (GL 497,4): "Kann ich nicht wie Thomas schau´n die Wunden rot, / bet´ ich dennoch gläubig: ´Du, mein Herr und Gott!´ / Tief und tiefer werde dieser Glaube mein, / fester lass´ die Hoffnung, treu die Liebe sein." Amen.
3. Ostersonntag (22./23.04.) – (Wiedersehens-)Freude
„Jesus sagte zu ihnen: ´Kommt her und esst!´ Keiner von den Jüngern wagte zu fragen: ´Wer bist Du?´ Denn sie wussten, dass es der Herr war.“ (Joh 21,12.13). --- Wir glauben, dass Jesus Christus von den Toten auferstanden ist und an unserer Seite bleibt. Dieser Glaube wird manchmal (wie bei dem Apostel Thomas) angefochten und kann in der direkten Begegnung mit dem Auferstandenen wieder gestärkt werden (vgl. den 2. Ostersonntag). Auch heute lässt uns unsere Beziehung zum Auferstandenen wieder teilhaben an der Gottesdienstgemeinschaft, in der uns der Auferstandene erneut begegnen will und deren Mittelpunkt er ist. Das kann uns mit österlicher (Wiedersehens-)Freude erfüllen, die uns auch durch unseren Alltag trägt, der sehr oft von Misserfolg, Not, Leid und Tod geprägt ist. --- Von einer solchen österlichen Freude ist der Apostel Petrus in seiner Pfingstpredigt (vgl. Apg 2,14.22-33) ganz und gar erfüllt. Sie gründet auf dem festen Glauben, dass seit der Auferstehung Jesu eine untrügliche Hoffnung auf ein wirklich erfülltes und ewiges Leben in der Gemeinschaft mit Gott (schon hier und jetzt!) besteht. Es ist die Freude über die Gewissheit, dass Gott ein Freund des Lebens ist (was er durch die Auferweckung seines Sohnes von den Toten erwiesen hat) und dass er auch uns den Weg zum Leben bei und mit ihm zeigt (vgl. Apg 2,26-28). --- Anfänglich jedoch ist von dieser Osterfreude bei demselben Petrus noch nicht allzu viel zu spüren (vgl. Joh 21,1-14): Schon bald nach Ostern kehrt er wie viele andere Jünger(innen) in den mühsamen Alltag und zu seiner gewohnten Arbeit als Fischer zurück… - und macht dann gleich die leidvolle Erfahrung, beim nächtlichen Fischen auf dem See von Tiberias trotz aller Mühe erfolglos zu bleiben. Ohne Jesus Christus an der Seite scheint nichts zu gelingen. Was soll man den auch tun, wenn der Erfolg am Wort und am Willen Jesu hängt, und er „weg“ ist? Doch dann erfahren die Jünger die Gegenwart des Auferstandenen, der ihnen sagt, was zu tun ist, ihnen einen überwältigenden Erfolg beim Fischen beschert, sie zum Mahl einlädt und sie zur Nachfolge auffordert (vgl. Joh 21,4-19). --- Wie ist das bei uns? Nehmen wir die Gegenwart Jesu Christi wahr in unserem Leben und bei unserer alltäglichen Arbeit – ihn, der uns immer neu sagen möchte, was wir tun sollen, der uns immer wieder neu zu seinem Mahl einlädt und uns zur Nachfolge auffordert? Spüren wir seine bleibende Nähe und jene Osterfreude in unserem Leben? --- Wir können diese österliche Freude wieder neu spüren, wenn wir uns hier und heute ganz auf eine Begegnung mit unserem auferstanden Herrn einlassen; wenn wir sein Wort hören und (nach Möglichkeit) auch mit ihm Mahl feiern. Denn immer dann, wenn sich eine Gemeinde zum Gottesdienst versammelt oder sich auch von zu Hause aus im Gebet „dazuschaltet“, ist der Auferstandene auf vielerlei Weise gegenwärtig: in der Gestalt des Priesters, besonders in den eucharistischen Gaben von Brot und Wein, in der Feier der Sakramente, in seinem Wort und wenn die Kirche betet und singt (wie das II. Vatikanische Konzil sagt). --- Wenn wir aber von solcher österlicher (Wiedersehens-)Freude erfüllt sind, dann muss man das auch an unserer Lebensweise ablesen können. Darum mahnt der Apostel Petrus (vgl. 1 Petr 1,17-21), ein Leben in Gottesfurcht zu führen; denn aus der alten, sinnlosen Lebensweise wurden wir durch Jesus Christus, durch den wir zum Glauben gekommen sind und der sein Blut am Kreuz für uns vergossen hat, freigekauft. In der Auferweckung seines Sohnes von den Toten hat sich Gott als treu und der Glaube an einen Gott, der das Leben will, als zuverlässig erwiesen, so dass es fortan gute Gründe gibt zu glauben und zu hoffen. Wenn das kein Grund zur Freude ist! --- Beten wir darum, dass uns die immer neue Begegnung mit dem Auferstandenen mit einer (Wiedersehens-)Freude erfüllt, die uns durch unser Leben mit seinen Höhen und Tiefen trägt und die unseren Glauben an unsere Teilhabe am Auferstehungsleben Jesu auch nach außen hin überzeugend sein lässt (GL 780): „Wahrer Gott, wir glauben Dir, / Du bist mit Gottheit und Menschheit hier; / Du, der den Satan und Tod überwand, / der im Triumph aus dem Grabe erstand. / Preis Dir, Du Sieger auf Golgotha! / Sieger auf ewig, Halleluja! – Jesu, Dir jauchzt alles zu! / Herr über Leben und Tod bist Du! / In Deinem Blute, gereinigt von Schuld, / freu´n wir uns wieder der göttlichen Huld. / Gib, dass wir stets Deine Wege geh´n, / glorreich wie Du aus dem Grab ersteh´n.“ Amen.
4. Ostersonntag (29./30.04.) – Der gute Hirte
„Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein und ausgehen und Weide finden. […] Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.“ (Joh 10,9.10b). --- Wir versammeln uns zum Gottesdienst, um Gottes Wort zu hören und den Tod und die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus zu feiern; jeder Sonntag wird so zu einem „Ostersonntag“. Wir tun dies dann von ganzem Herzen, wenn wir einer inneren Sehnsucht folgen; wenn wir ahnen, dass uns einzig die Begegnung mit Jesus Christus Halt und Kraft für unser Leben gibt; wenn uns die Begegnung mit dem Auferstandenen mit einer (Wiedersehens-)Freude erfüllt, die unseren Auferstehungsglauben und unser christliches Leben auch nach außen hin überzeugend wirken lässt (vgl. den 3. Ostersonntag); wenn wir erkennen, dass nur er wirklich der Retter ist, der niemals enttäuscht und auf den wir im Leben wie im Tod bauen können. --- Aus dieser Überzeugung lebt auch der Apostel Petrus, der in seiner Pfingstpredigt (vgl. Apg 2,14a.36-41) den gekreuzigten Jesus als Herrn und Messias bekennt. Wer Gottes Wort annimmt, umkehrt und sich taufen lässt, der empfängt verheißungsgemäß den Heiligen Geist, der Herr und Lebensspender ist, und der findet in einer unheilen Welt die grünen Auen und den Ruheplatz am Wasser (vgl. Ps 23,2). --- Der Weg dorthin, der aus der „verdorbenen Generation“ (vgl. Apg 2,40) rettet, führt nur über Jesus Christus selbst. Das sagt uns Jesu Gleichnis vom Türhüter, dem Hirten und den Schafen (vgl. Joh 10,1-6): Nur Jesus Christus ist der gute Hirte, alle anderen „Diebe“ und „Räuber“; nur bei ihm finden wir Schutz und Geborgenheit; nur er kennt uns, liebt uns, betrügt und beraubt uns nicht und lässt uns nicht im Stich. Nur seine Stimme weist uns den Weg, der zum Heil führt: Nur er führt uns zur Einheit untereinander und ist durch seinen Tod und seine Auferstehung die Tür, durch die wir zur Gemeinschaft mit Gott gelangen; nur durch ihn haben wir die Rettung und das Leben in Fülle (vgl. Joh 10, 7-10). --- Jesus ruft jeden einzelnen von uns beim Namen und will, dass wir ein- und ausgehen und gute Weide finden (vgl. Joh 10,9). Dazu ist nötig, dass wir bereit sind, auf sein Wort und seine Stimme zu hören und seinen Spuren zu folgen. Wer daher als Gerechte(r) leidet, kommt seiner Berufung nach und tritt in die Fußstapfen dessen, der für uns gelitten hat und durch dessen Wunden wir geheilt sind (vgl. 1 Petr 2,20b-25; vgl. Karfreitag). – Beten wir darum, dass wir nicht „verirrte Schafe“ bleiben, sondern von ganzem Herzen dem Hirten und Bischof unserer Seelen (vgl. 1 Petr 2,25) nachfolgen und so wirklich zu ihm heimkehren (GL 366,1+3): „Jesus Christus, guter Hirte, / Hohepriester, Osterlamm, / für das Lamm, das sich verirrte, / starbst Du an dem Kreuzesstamm. – Baum des Lebens, Strom des Heiles, / edler Weinstock, Himmelsbrot, / Du nur kennst und führst die Deinen / in das Leben aus dem Tod. – Wort des Vaters, off´ne Türe, / Licht der Stadt Jerusalem, / lass´ uns Deine Stimme hören, / lass´ uns Deine Wege geh´n." Amen.
5. Ostersonntag (06./07.05.) – Weg, Wahrheit, Leben
„Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich. […] Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich." (Joh 14,1.6). --- Unsere Welt ist heute durch eine relativ große Freiheit des einzelnen geprägt: Jeder kann bis zu einem gewissen Maß selbst entscheiden, wie er lebt und was er glaubt. Normative Vorgaben – gerade dann, wenn sie von „Instanzen“ (wie Kirche, Politik etc.) kommen – finden immer weniger Akzeptanz und verlieren zusehends an Prägekraft für unsere Gesellschaft; an deren Stelle tritt eine gewisse „Gleich-Gültigkeit“, die aber immer auch Egoismus, Gleichgültigkeit und Orientierungslosigkeit im Gefolge hat. Das kann unser Herz schon verwirren! Vielleicht ist auch dieses Phänomen ein Grund dafür, dass dort, wo Menschen zusammenleben (müssen), Konflikte nicht ausbleiben. --- Konflikte gibt es auch in der Kirche und den Gemeinden. Das war schon in der Urgemeinde so, z.B. als die Hellenísten gegen die Hebräer aufbegehrten, weil deren Witwen bei der täglichen Versorgung übersehen wurden (vgl. Apg 6,1-7). Doch diese Episode aus der Urgemeinde lehrt uns auch, wie man verfahren soll, wenn solche Konflikte (seien sie nun gerechtfertigt oder nicht) bestehen: Da hilft das faire und ehrliche Gespräch miteinander, das gemeinsame Nachdenken und Beten, das Hören auf das Wort Gottes, das Wahrnehmen der anstehenden Aufgaben sowie das Anerkennen der eigenen Berufung und der Fähigkeiten jedes Einzelnen zum Wohl der Gemeinschaft. So findet die Urgemeinde in einer Versammlung aller Jünger auch ihre „Konfliktlösung“: Dienste werden ausdifferenziert; Menschen von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit werden durch Gebet und Handauflegung zu „Diakonen“ berufen, die sich dem Dienst an den Tischen widmen, während die Zwölf beim Gebet und beim Dienst am Wort bleiben. Diese Entscheidung sorgt für Frieden und für ein Wachstum der christlichen Gemeinde: Das Wort Gottes breitet sich aus und viele (Priester) kommen zum Glauben. --- Wir alle sind zur Mitarbeit in einer nicht „uniformen“ sondern lebendigen christlichen Gemeinde eingeladen, deren Mitglieder auch manchmal miteinander ringen müssen. So sollen auch wir uns nach dem Zeugnis des Apostels Petrus (vgl. 1 Petr 2,4-9) als wirklich lebendige Steine zu einem geistigen Haus auferbauen lassen; denn wir sind ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das Gottes besonderes Eigentum wurde. Doch „automatisch“ gehört man nicht dazu: Der Glaube an Jesus Christus, den Eckstein, der von den Bauleuten verworfen wurde, entscheidet über eine Zugehörigkeit. --- In jedem Gottesdienst versammeln wir uns um unseren Herrn Jesus Christus, der uns Weg, Wahrheit und Leben ist; er allein ist der Weg, über den wir zum Vater kommen (vgl. Joh 14,1-12); denn er allein führt uns (als der Gute Hirte – vgl. den 4. Ostersonntag) in die Lebens-gemeinschaft mit Gott, die auch über den Tod hinaus währt. Daher gilt die Mahnung Jesu, unser Herz nicht durch die augenscheinliche Beliebigkeit oder „Gleich-Gültigkeit“ der Lebenswege verwirren zu lassen, auch immer wieder neu für uns. --- Beten wir darum, dass wir im Glauben an Gott und seinen Sohn immer mehr wachsen (vgl. Joh 14,1) und dass sich Jesus und sein Wort als alleiniger Maßstab für unser Leben bei uns immer mehr durchsetzt (GL 446, 1+2): „Lass´ uns in Deinem Namen, Herr, / die nötigen Schritte tun. / Gib uns den Mut, voll Glauben, Herr, / heute und morgen zu handeln. - Lass´ uns in Deinem Namen, Herr, / die nötigen Schritte tun. / Gib uns den Mut, voll Liebe, Herr, / heute die Wahrheit zu leben.“ Amen.
Anregungen zu diesen Impulsen wurden i.d.R. entnommen aus: Andreas Gottschalk, Fürbitten in der Gemeinde für die Sonn- und Feiertage. Lesejahr A (Freiburg im Breisgau 2010).
☺ TIPP: Ausmalbilder für Kinder zu den Evangelientexten findet man unter: www.erzbistum-koeln.de/seelsorge_und_glaube/ehe_und_familie/familie_und_kinder/glauben_leben/familienliturgie/ausmalbilder_und_textseiten/