Gebetsinitiative
Beten Sie mit uns (von zu Hause aus)...
Herzliche Einladung, mit uns zu beten, wenn Sie krankheits- oder altersbedingt nicht mehr unsere Gottesdienste besuchen können: i.d.R. samstags um 18.30 Uhr (zum Gebetsläuten). Sie brauchen dazu nur ein Gesangbuch und die unten stehenden Impulse.
Abfolge (z.B.): GL 627/1 - Schriftvers und Impuls - GL 631/4 - Gebet(slied) - 632/2 - 632/4.
Lesen Sie bitte unten weiter...
Ein Link zu Ausmalbildern für Kinder findet sich unter den Impulsen.
LICHTBLICKE - Gebetsimpulse im September 2024
23. Sonntag im Jahreskreis B (07./08.09.) - Kommunikation
"Außer sich vor Staunen sagten sie: Er hat alles gut gemacht. Er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen.“ (Mk 7,37). --- Manchmal sind wir wie taub und nicht richtig ansprechbar; manchmal verschlägt es uns die Sprache. Diese „Kommunikationsstörung“ ist oft Ursache oder Folge von Leid- oder Konflikterfahrungen. Taubheit, Stummheit und Sprachlosigkeit voreinander und auch Gott gegenüber sind gar nicht so selten und keiner ist davor gefeit. --- Dabei sind Kommunikation, Dialog und Gespräch – das bewusste Hören aufeinander – für uns Menschen sehr wichtig, denn sie stiften Beziehung und Gemeinschaft. Ohne den Austausch untereinander und mit Gott verkümmern wir Menschen und jegliche Gemein-schaftsform ist zum Scheitern verurteilt. Im Bewusstsein, dass auch im Gemeindeleben eine gute Kommunikation wichtig ist, mahnt der Apostel Jakobus darum eindringlich, jedes Gemeindemitglied mit dem gleichen Respekt zu behandeln und jedem die gleiche Achtung entgegenzubringen, so dass der Glaube frei bleibe von jeglichem Ansehen der Person (vgl. Jak 2,1-5): ein entscheidender Beitrag zu einer gelingenden Kommunikation! --- Gott ist selbst wesentlich Gespräch. Er sendet Jesus Christus, sein ewiges Wort, in unsere Zeit, in unser Leben hinein, wartet auf Antwort und will auch bei uns alles gut machen: Er will und kann uns von unseren Kommunikationsstö-rungen und innerlichen Blockaden befreien. So kommt Jesus auch uns wie dem Taubstummen im Evangelium immer neu entgegen und spricht uns sein „Effata!“ – „Öffne Dich!“ zu (vgl. Mk 7,31-37). Werden auch im heutigen Gottesdienst die Verheißungen des Propheten Jesaja (vgl. Jes 35,4-7a), der den Verzagten Mut und den vielfältig Geplagten Befreiung zuspricht, durch das heilende Handeln Jesu Christi an uns in Erfüllung gehen? --- Und so beten wir (GL 149,3): "O Du Glanz der Herrlichkeit, / Licht vom Licht, aus Gott geboren. / Mach´ uns allesamt bereit, / öffne Herzen, Mund und Ohren. / Unser Bitten, Fleh´n und Singen / lass´, Herr Jesu, wohl gelingen.“ Amen.
24. Sonntag im Jahreskreis B (14./15.09.) – mit Jesus gehen
Jesus Christus spricht: "Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ (Mk 8,34). --- Jesus Christus will uns von unseren inneren Blockaden befreien und uns neu öffnen in Richtung auf ein wirklich erfülltes und gelingendes Leben (vgl. den 23. Sonntag). Diese Befreiungserfahrungen sind ähnliche „Ostererfah-rungen“, wie jeder Sonntag ein kleines Ostern ist. Darum kommen auch mor-gen wieder überall auf der Erde Menschen zusammen, um den Tod und die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus zu feiern. Er hat sich für uns hingegeben, uns erlöst, uns so den Zugang zur Gemeinschaft mit Gott wieder weit aufgemacht. Denn Ostern ist Pas-cha: der Übergang vom Leiden durch den Tod hinein in die Herrlichkeit Gottes, von der Gottesferne wieder zurück in die Gottesgemeinschaft. Dies ist der Weg, den Jesus für uns Menschen gegangen ist. --- Dass auch wir diesen österlichen Weg mit all den Ängsten, Sorgen und Nöten, die uns immer wieder heimsuchen, gehen, dazu sind wir durch Jesus Christus selbst berufen. Wie der Gottesknecht, von dem der Prophet Jesaja spricht (vgl. Jes 50,5-9a), können wir dabei Bedrängnisse, Anfeindungen und Krisen immer im Bewusstsein durchleben und -leiden, dass uns Gott helfen, alles gutmachen und so das Gute letztlich siegen wird. Kein Leben ist nur Friede, Freude, Eierkuchen… Der Glaube an Jesus Christus will uns helfen, das Leben (wie auch immer es uns begegnet) als ein in jedem Fall „gerettetes“ Leben zu verstehen. Diejenigen, die mit Jesus gehen, seinen Ruf zur Nachfolge zur Grundlage ihres Lebens machen, sind wahrhaftige Jünger(innen) Jesu und retten sich so das Leben… - kann man doch auch schon im Hier und Heute durch Befreiungserfahrungen die Freude und den Jubel von Ostern erfahren (vgl. Mk 8,27-35). --- Dabei ist entscheidend, dass alle Jünger(innen) nicht immer nur mit vielen schönen und klugen Worten bekennen, dass sie glauben, sondern dass man auch an ihren Werken sieht, dass sie Gerettete sind (vgl. Jak 2,14-18). Jeder Gottesdienst, in dem wir Jesus Christus selbst in seinem Wort und Mahl begegnen, stellt dabei eine neue Chance zum Aufbruch dar. --- Und so beten wir (GL 456,1): „Herr, Du bist mein Leben, Herr, Du bist mein Weg. / Du bist meine Wahrheit, die mich leben lässt. / Du rufst mich beim Namen, sprichst zu mir Dein Wort. / Und ich gehe Deinen Weg, Du Herr gibst mir den Sinn. / Mit Dir hab´ ich keine Angst, gibst Du mir die Hand. / Und so bitt´ ich: Bleib´ doch bei mir.“ Amen.
Die Pfaffenwiesbacher Kirchortgemeinde feiert an diesem Wochenende das 20jährige Jubiläum des Frauentreffs. Schon 20 Jahre gehen Frauen in einer Gemeinschaft und auf ihre je eigene Weise ein Stück Wegs mit Jesus und tragen so ihren Teil zu einer gelingenden Kirchortgemeinschaft bei. Wir sagen „Danke!“ für das große und treue Engagement unseres Frauentreffs für unsere Kirchortgemeinde und für die Sache Jesu, beglückwünschen die Frauen zu ihrem Jubiläum und wünschen ihnen für die Zukunft alles Gute und Gottes reichen Segen…
25. Sonntag im Jahreskreis B (21./22.09.) - Dienst
Jesus Christus spricht: "Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein.“ (Mk 9,35). --- Immer, wenn wir uns zum Gottesdienst versammeln, denken wir an das, was Jesus für uns getan hat, an den österlichen Weg, den er für uns gegangen ist, und an seine Auffor-derung, ihm nachzufolgen (vgl. den 24. Sonntag); wir feiern seinen Tod und seine Auferstehung. --- Der Weg ins Leben (bei Gott) war für Jesus allerdings augenscheinlich kein heroischer Triumphzug, denn durch die Verurteilung zu einem ehrlosen Tod (vgl. Weish 2,20) bzw. durch seine Erniedrigung (!) am Kreuz hat er uns Menschen den Weg zu Gott eröffnet. Dieser Weg Jesu war nicht nur seinen Jüngern damals schwer verständlich, er ist es auch uns heute noch: Wie kann aus Schwachheit, Ohnmacht, Erniedrigung, gar aus einem elenden Tod jemals etwas Gutes erwachsen? Doch ist genau dieser Weg Gottes Weg, weil seine Gnade gerade in der (vermeintlichen) Schwachheit ihre ganze Kraft erweist (vgl. 2 Kor 12,9). --- Jesus Christus wurde auf seinem Kreuz-Weg ein Diener aller Menschen, um alle Menschen zu retten. Er wurde uns zum Vorbild dafür, wie auch unser Lebensweg in seiner Nachfolge aussehen kann: dem Mitmenschen zu dienen mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit liebevollem, manchmal auch tröstendem Zuspruch und v.a. auch helfender Hand (vgl. Mk 9,35). Jesus wartet darauf, dass wir ihm folgen. Dann wird sich auch uns das Geheimnis seines Weges und seiner Person erschließen. Dann werden auch wir erkennen, wie Gottes Gnade unter uns Menschen auch heute wider allen Anschein wirksam ist. --- Wo Menschen einzig darum bemüht sind, einander selbstlos zu dienen, dort können keine Eifersucht, kein Ehrgeiz mehr entstehen, dort können auch keine Unordnung und keine bösen Taten das Zusammenleben der Menschen stören; dort herrscht nach dem Zeugnis des Apostels Jakobus (vgl. Jak 3,16-4,3) die Weisheit von oben und Frieden stellt sich ein. --- Die Situation in unseren Gemeinden ist nicht oft einfach. Es gibt viele unterschiedliche Interessen, Begabungen und viele Meinungen, welchen Weg eine Gemeinde angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen gehen soll und wie… Vielleicht sollten wir uns gerade in entscheidenden oder konfliktträchtigen Situationen immer mal wieder daran erinnern, dass es für alle etwas leichter wird, wenn jeder sich klarmacht, dass es bei jedem Einsatz für die Gemeinde letztlich um einen Dienst an der Gemeinde geht und nicht um eine Zurschaustellung („Profilierung“) der eigenen Person. Er (Jesus Christus) muss wachsen, ich aber zurückstehen, wie es einmal Johannes der Täufer gesagt hat (vgl. z.B. die Darstellung auf dem Isenheimer Altar). --- Und so beten wir (GL 448,2): „Herr, gib uns Mut zum Dienen, wo´s heute nötig ist. / Wir danken Dir, dass Du dann bei uns bist.“ Amen.
Im Pfaffenwiesbacher Gottesdienst denken wir im Rahmen der „Schöpfungs-zeit 2024“ an diesem Wochenende besonders auch für unsere Schöpfung und bitten darum, dass wir Menschen neu den Dienst an der Schöpfung lernen, keinen Raubbau mehr an ihr betreiben und dass wir nicht weiterhin so unsere Lebensgrundlage zerstören.
26. Sonntag im Jahreskreis B (28./29.09.) - Toleranz
Jesus Christus spricht: "Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.“ (Mk 9,40). --- Aus dieser Aussage Jesu spricht v.a. Großzügigkeit und Toleranz. Wer sich in seinem Leben vorbehaltlos dem Dienst an den Mitmenschen und an Gottes guter Schöpfung widmet (vgl. den 25. Sonntag), der erkennt sehr schnell, dass auch bei den Menschen, die anders sind, denken, glauben, leben als wir, die wir hier zum Gottesdienst versammelt sind, und trotzdem ihre gottgegebene Bestimmung nicht verfehlen, Gottes Geist am Werk ist; denn ohne ihn geschieht nichts Gutes. So ist auch unsere Großzügigkeit und Toleranz gefragt gegenüber Menschen, die „anders“ sind als wir; auch sie tun Gutes – inner- und außerhalb unserer kirchlichen Gemeinschaft. Öffnen wir daher wieder neu unsere Herzen für das Wirken des Geistes Gottes in unserer Welt, und unsere Augen für das Gute, das durch ihn geschieht. --- Auch in der Geschichte des Volkes Israel zeigte Gott schon, dass Gottes Geist dort weht, wo er will, und dass er nicht bestimmten auserwählten Personen vorbehalten bleibt. Gegen die Kurzsichtigkeit des Jósua z.B. stellt Mose tolerante Weite: Möge doch das ganze Volk zu Propheten werden und sich Gottes Geist auf möglichst alle legen (vgl. Num 11,25-29)! --- Die Mahnrede des Apostels Jakobus gegen die Reichen (vgl. Jak 5,1-6) schließlich ist in diesem Zusammenhang so zu verstehen, dass Reichtum die Gefahr birgt, dass Menschen über ihren Stolz und ihre Überheblichkeit stolpern. Solange sie reich sind, meinen sie, sie könnten hochmütig und hartherzig auf andere herabsehen, sie hätten das Glück, ja sogar Gott, gepachtet und könnten daher (auf Kosten anderer) ein ausschweifendes und üppiges Leben führen. Was aber bleibt diesen Menschen, wenn sie aufgrund der Vergänglichkeit des Reichtums ins Elend zurückfallen, was manchmal schneller geschehen kann, als man sich versieht? Darum dürften für Reiche Demut und Dankbarkeit die richtigen, die angemessenen Haltungen sein; sie werden bei Reichen zu einer Ausdrucksform der Toleranz und sollten (unter materieller Hinsicht) bei ihnen auch zu Großzügigkeit führen. --- Und so beten wir (GL 435,1): „Meine engen Grenzen, meine kurze Sicht: / Wand´le sie in Weite. Herr, erbarme Dich.“ Amen.
Anregungen zu diesen Impulsen wurden i.d.R. entnommen aus: Andreas Gottschalk, Fürbitten in der Gemeinde für die Sonn- und Feiertage. Lesejahr B (Freiburg im Breisgau 2008).
☺ TIPP: Ausmalbilder für Kinder zu den Evangelientexten findet man unter: www.erzbistum-koeln.de/seelsorge_und_glaube/ehe_und_familie/familie_und_kinder/glauben_leben/familienliturgie/ausmalbilder_und_textseiten/